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Das Grafen-Ehepaar mit Franz Josef Beissel von Gymnich bewohnen wieder die Burg Satzvey
„Back to the roots“ und damit in die Deutsche Sprache übersetzt wieder zurück zu den Wurzeln

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Von Manfred Görgen

Bad Münstereifel/Satzvey. Dass es im - wenn auch etwas Höherem - aber dennoch rüstigen und durchaus vitalen Alter einmal so kommen würde, hätten sich vor geraumer Zeit Gräfin und Graf Beissel von Gymnich vermutlich auch nicht träumen lassen. Aber wie heißt es so schön: Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Somit auch für beide "Back to the roots" und damit zurück zu den angestammten Wurzeln.  

Es mag an vielerlei Gründen - die man im privaten Bereich unter „geht nicht jeden unbedingt etwas an“ -  abtun könnte. Fakt ist aber, Franz-Josef Graf Beissel, der von Kindesbeinen auch auf seiner international bekannten, imposanten und immer besuchenswerten Burg Satzvey „thronte“. Der aber auch bereits vor einiger Zeit seine Tochter (bestimmt nach dem Motto "Adel verpflichtet") in seine Fußstapfen nicht nur in Sachen der bekannten Ritterspiele in die Steigbügel treten ließ. Und Tochter Gräfin Patricia von Beissel, gerade in der Zeit der Corona Pandemie ihre Mühe und noch größere Not hat, die Burg mit allen Mittel versucht irgendwie überlebensfähig zu halten, darf sich nun freuen ihre Eltern wieder in ihrer Mitte zu haben.

Als Diplomatenkind reiste zum Beispiel die Ehefrau von Graf Beissel, Gräfin Jeannette Beissel viel um die Welt, studierte in Frankreich und in USA Literatur. In Hamburg arbeitete sie in Werbung und Marketing. Lernte als junge Frau Franz-Josef Graf Beissel von Gymnich kennen. Zu einer Zeit, als sie anderweitig leiert war. Jahre später nahm sie eine Einladung zu einem Fest auf die Burg unter der Schirmherrschaft des italienischen Botschafters an. Übernachtete im Gästezimmer, wird früh morgens durch ein Traktorgeräusch wach, schaute aus dem Fenster und sah Graf Beissel in Jeans Mülltonnen wegfahren. Das habe sie beeindruckt. Ein Mann, der sich nicht zu schade war, um mit anzufassen. Das war in einem Wonnemonat Mai. Im Oktober gab es die Verlobung und im Juni des folgenden Jahres fand die kirchliche Hochzeit statt. Folgte die Geburt von Tochter Patricia, die inzwischen Organisationen aller Events übernommen hat.

Patricia Gräfin Beissel leitet inzwischen - Stand heute- alle Veranstaltungen – wenn denn nur mal wegen Corona normale Zeiten eingeläutet werden könnten – sonst auf Burg Satzvey bei Mechernich das ganze Jahr hindurch.

Interessierte es naturlich auch, wie "es sich anfühlte plötzlich Gräfin zu sein", obwohl Jeanette schon viele adlige Freunde hatte. So war deren Mutter in ersten Ehe mit einem Vetter von Graf Stauffenberg verheiratet. Doch viel Zeit zum Einleben gab es damals auf Burg Satzvey nicht. Beide entwickelten erfolgreich  Veranstaltungskonzepte zum Unterhalt der Burg.

Schon fast nebenher hat die quirlige Gräfin Jeannette inzischen über ein Dutzend gute Bücher geschrieben und herausgebracht. Inspiriert wird die Gräfin mitunter auch heute noch bei Rockmusik, unter der Dusche oder in der Nacht während eines Traums.

Engagiert sich Gräfin Beissel alerdings auch in soziale Projekte bei denen es vorrangig um benachteiligte, kranke Kinder und Jugendliche geht. Seit 2008 existiert sogar eine Stiftung unter ihrem Namen.

Dabei ist es noch gar nicht so lange her, da hatten sich die Beissel für einen großen kompletten Umzug von Satzvey und damit ihrem Adelssitz der Burg Satzvey, ins wenige Kilometer entfernte Bad Münstereifel entschieden.

War hier nun die Hausadresse am Nöthener Berg. Ihr neues Zuhause das eigentlich als krönende Vollendung und damit ihres Lebensabends nach schaffensreichem Wirken in vielerlei geschäftlicher Hinsicht werden sollte: Das altehrwürdige Kurhaus hoch auf dem Berg mit fantastischem Panoramablick auf die mittelalterliche Kurstadt.

Dort, wo bekanntlich seit einigen Jahren auch der bekannte Sänger Heino mit seiner Frau Hannelore wohnt, beziehungsweise auf über 300 Quadratmeter Wohnfläche residiert.

Auf der zweiten Etage des altehrwürdigen und denkmalgeschützten Kurhotels, dem seinerzeit auch durch Professor Dr. Wolfram-Schuhmacher zu Ruhm und Ehre verholfen wurde.

Ein durch und durch geschichtsträchtiges Haus, dass in den 70er Jahren regelrecht nach dem Pfarrer-Kneipp-Prinzip aufblühte. Einem Mann, der damals auch irgendwie mit dafür sorgte, dass das mittelalterliche Städtchen Münstereifel seinen drei voranstehenden Buchstaben „Bad“ zu Recht verliehen bekommen hat.

Die Tatsache, dass man in Bad Münstereifel auch heute durchaus noch gut kneippen, sich zahlreichen Wellness- Anwendungen zugutekommen lassen kann.

Die gute Luft im Heil- und Kurort und nicht zuletzt auch bei Prominenten, wie bislang die gräfliche Familie, und weiteren prominenten an ihrer Seite im Kurhaus: Eben Heino und Hannelore, die mit der gräflichen Familie schon seit vielen Jahren sehr eng befreundet sind.

Der Umzug der Beissels ging damals mehr oder weniger ruhig und damit gewollt unspektakulär über die Bühne.

Ging es auch darum, dem damals noch anhaltenden "Burgenrummel" in Satzvey zu entfliehen und seine Ruhe zu haben.

Dafür lieber nur des Öfteren mal im damals noch geöffneten Restaurant von Kurhotel Chefkoch Patrick Oertel sich kulinarisch verwöhnen zu lassen. Oder aber auch, um sich mit Heino unter anderen Freunden in der Lounge zu treffen, um bei einem oder mehreren Gläschen Rot- oder Rose-Wein von jetzigen und besonders alten Zeiten ausgiebig zu plaudern.

Doch dies mit dem direkten Augenkontakt und plaudern im Kurhaus gehört inzwischen schon wieder seit wenigen Wochen der Vergangenheit an. Die Beissel sind aus ihrer wunderschönen Wohnung mit fantastischem Ausblick in den Kurpark und auf die Stadt und Burg Münstereifel wieder auf die eigene und bestens bekannte Wasserburg Satzvey zurückgezogen.

Das Bedauern natürlich unter anderem auch Hannelore und Heino, die sich derzeit im Zweitwohnsitz in ihrem Haus in Kitzbühel aufhalten. Hier in Österreich lassen sie es sich trotz Corona gutgehen und schmieden des Öfteren mit ihrem aus der Steiermark zu ihnen kommenden neuen Manager Helmut Werner reichlich neue Pläne für das laufenden Jahr und wenn möglich schon ab Sommer oder Herbst 2021. Und wenn auch das nicht klappen sollte, dann soll es eben mit Volldampf im Frühjahr 2022 weitergehen. Mg Text und Fotos: Manfred Görgen

LeserReporter/in:

Manfred Görgen aus Bad Münstereifel

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