Primiz von Mathieu Pignède (Pater Gottfried)
Ehemaliger Münstereifeler Kirchenmusiker in einem Kloster in der Normandie nun in anderem französischen Bezirk als Priester in einem Kloster

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Vom Kirchenmusiker, Klostermann in der Normandie und nun geweihter Priester

Die Primiz fand auch in Zusammenhang zum Patrozinium der Kirche St. Chrysanthus & Daria statt. Allerdings nicht in dieser, sondern in der Jesuitenkirche, weil die andere noch wegen den Flut-Schäden im Jahre 2021 geschlossen ist.

Was lag näher, als Primiz in Bad Münstereifel zu feiern?

Vom Kloster Mondaye in der Normandie in die Kurstadt / Mit dem Zug fast eine Tagesreise entfernt

Primiz von Mathieu Pignède (Pater Gottfried) / Übertragung der Heiligen Messe als Primizmesse für Mathieu Pignède aus der Jesuitenkirche

Ehemaliger Münstereifeler Kirchenmusiker arbeitete zuerst in einem Kloster in der Normandie und inzwischen in einem anderen französischen Bezirk in einem Kloster
 
Von Manfred Görgen

Bad Münstereifel/Saint Martin de Mondaye. Nicht nur die zahlreichen Menschen, die in die Jesuitenkirche gekommen waren, um einer heutzutage schon ziemlich selten gewordenen Primiz beizuwohnen, konnten dieses Ereignis live mit verfolgen. Dies auch von zuhause vom Sofa aus auf den dafür eigens zugeschalteten Kirchen-Videokanal. Diesen haben inzwischen - auch für andere besondere Gelegenheiten - schon viele an Kirche und Gott Interessierte, als kostenloses Abonnement gebucht.

Der für alle Kirchengemeinden Bad Münstereifel und Veytal zuständige und verantwortliche und durch seine freundliche Art beliebte Pfarrer Robert Rego konnte den neuen „Amtsbruder“ allerdings erstmals kurz vor dessen Primiz in der Sakristei der Jesuitenkirche und danach beim festlichen Gottesdienst kennenlernen.

Am für alle Kirchenbesucher geladenen Empfang im Josefsheim konnte Rego wegen eines anderen und vorab festen Termins leider nicht teilnehmen. Anders bei Bad Münstereifels Kirchenmusiker Andreas Schramek, der den „Neuen“ noch aus Zeiten in Bad Münstereifel und damaligen hervorragenden Organisten kennt, ihn sehr schätzt und mit ihm befreundet ist.

Mit dem neuen Seelsorger, der allerdings nur eine kurze Primiz-Stippvisite in der Kurstadt machte, um danach wieder in seine neue Seelsorgerische Heimat nach Frankreich zurückzukehren. Noch am Tag der wegen der immer noch geschlossenen Kirche St. Chrysantus & Daria und der anstehenden Primiz in der Jesuitenkirche, war der neue Priester und Ex-Organist Matthieu Pignede noch mit seinem Freund und Kirchenmusiker Andreas Schramek zuvor zur Krippenausstellung nach Belgien gefahren.

Doch nun stand kürzlich ein höchst selten gewordenes Ereignis für die Kirchengemeinden Bad Münstereifel und Veytal an:

Die Primiz von Matthieu Pignède, der für zahlreiche Bad Münstereifeler wegen seinem hervorragenden Spiel auf der Orgel unvergessen, einige Jahre in der Kurstadt bis zu seinem für viele überraschend, Wegzug in die Normandie als bekannt exzellenter Kirchenmusiker arbeitete und geschätzt war.

Ex- Angela Lehrer Robert Nolte las die Lesung und Bernhard Ohlert überreichte kleine Kerze „wenn die abgebrannt ist, müssen sie wiederkommen“) und lud zum Empfang ins Josefshaus ein

Doch schon in Bad Münstereifel reifte nach eigenen Aussagen der Prozess, nicht nur als Novize in ein Kloster zu gehen, sondern auch Priester zu werden. „Und von ganz oben“ wurde er schließlich zu etwas anderem berufen. Fehlte es auch nicht an guten Begrüßungsworten einiger Geistlicher, zu denen auch Hausherr Pfarrer Robert Rego gehörte und der den jüngst in der Normandie zum Priester geweihten ebenso auch mit dem Namen „Pater Gottfried“ ansprach.

Und bei der Primiz, an der nicht nur zahlreiche Kirchenvorstände, mehrere Geistliche bis hin zu seinem ehemaliger „Chef“ Pfarrer Ludwig Pützkaul aus Mutscheid teilnahmen, ging es durch das Hauportal feierlich mit einem Einzug, Orgel- und Chorklängen mit Priestern und Messdienern in die Kirche Richtung Altar.

Sogar der Vorgänger von Pfarrer Rego, Pfarrer Christian Hermanns war aus dem Erftkreis angereist.

Ebenfalls eine Französin, die in lange in Mechernich lebte und nun mit ihrem Mann in Ratingen wohnt. Aber auch andere Menschen hatten teils weite Wege in Kauf genommen, um dieser Primiz mit Andacht beizuwohnen.

Matthieu Pigne´de wurde 1987 in Saint-Germain-en-Laye (Frankreich) geboren, wohnte aber seit 1988 in Deutschland. Im Alter von sechs Jahren bekam er in Darmstadt seinen ersten Klavierunterricht. Von 2001 bis 2005 absolvierte er eine Ausbildung zum nebenamtlichen Kirchenmusiker am bischöflichen Institut für Kirchenmusik in Mainz.

Nach dem Abitur 2006, studierte er katholische Kirchenmusik. Zunächst an der Hochschule für Musik Würzburg, ab 2009 an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar (Diplom-A-Prüfung im Sommer 2012). Von 2010 bis 2015 studierte er zusätzlich in Weimar im Hauptfach historische Tasteninstrumente. Prägende Lehrer waren Prof. Christoph Bossert und Prof. Silvius von Kessel (Orgelliteratur), Prof. Egidius Doll und Prof. Michael Kapsner (Orgelimprovisation), Prof. Jörg Straube und Prof. Jürgen Puschbeck (Chordirigieren) sowie Prof. Bernhard Klapprott (historische Tasteninstrumente). Im Januar 2014 folgte ein Ergänzungsstudium im Fach Gregorianischer Choral an der Folkwang Universität der Künste Essen.

Von März 2013 bis Sommer 2015 war Matthieu Pignède hauptamtlicher Kirchenmusiker im damals noch in dieser Form bestehenden Seelsorgebereich Bad Münstereifel. Inzwischen gibt es den Zusammenschluss der Seelsorgebereiche Münstereifel-Veytal.

Das Jahr 2015 sollte gravierende Änderungen im Leben des gebürtigen Franzosen mit sich bringen. Im Herbst 2015 trat Matthieu Pigne´de als Novize in das Kloster Saint Martin de Mondaye in der Normandie ein. Kehrte jetzt wieder an die Stätte zurück, die sein Leben nicht nur als damaligen Kirchenmusiker prägten, sondern seine Glaubensüberzeugung, mit dem Ziel, einmal Priester zu werden, reifen ließen.

Bevor sich der neue Priester am Altar und ehemaliger Kirchenmusiker der Öffentlichkeit vorstellte, gab er mir vor der Kirche ein kurzes Interview: „Bad Münstereifel ist mir ans Herz gewachsen", so der neue Geistliche. 

Und warum die Kurstadt als Primiz-Ort? „Ganz einfach. Die Zeit hier hat gereicht, dass ich Wurzeln schlagen konnte, sehr guter Freunde gewonnen und hier meine erste und einzige Arbeitsstelle hatte. Hier war für mich eine Zeit, in der auch die Berufung gereift ist, die allerdings schon zuvor in mir schlummerte.“

"Das Kloster kannte ich schon aus Studienzeiten (Moneaye) gut.“

Es liegt zweihundert Kilometer von Paris entfernt in der Normandie. "Nach der Priesterweihe in Frankreich bin ich auch an den Ort zurückkehrt, der für mich sehr wichtig ist.“

„Es gibt inzwischen zwei Orte, die mir wichtig sind und dazu gehört besonders Bad Münstereifel“

„Meine Priesterweihe lag für die meisten mir bekannten Menschen in Deutschland zu weit weg. Der ewige Prozess, wo man sich ein ganzes Leben an den Orden bindet.“

Den Orden des ins Deutsche übersetzt, heiligen Norbert, so der heute 37jährige. "Bereits 2008 habe ich in diesem Kloster eine Auszeit genommen.“

Der weitere Weg wird im Kloster bleiben. Derzeit in einem Kloster Zentralfrankreich auf dem Jakobsweg.

"Vom Abt bin ich nun dorthin versetzt worden und werde vorerst mit weiteren neun Mitbrüdern bis 2029 dortbleiben.“  Was er sich denn wünsche: " Ich wünsche mir im Leben weitere schöne Momente zu erleben, mit Frieden und das meine Priesterweihe im Kloster mit dieser Primiz auch hier überschwappt."

"Die Musik bleibt mir erhalten und spiele ich noch viel.“

Und was sagen Sie zum Städtchen selbst?

„Es hat mir optisch gut gefallen und bin ich erfreut, dass es wieder so schön nach der Flutkatastrophe geworden ist.“ Text und Fotos Manfred Görgen co. Copyright Pressebüro MaGö / mg

LeserReporter/in:

Manfred Görgen aus Bad Münstereifel

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