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Eifeldombläser und Projektchor begeisterten
Ein erstes und bislang einmaliges Sommerkonzert mit verdienten Standing Ovation

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Bad Münstereifel-Houverath. Erstmals gab es in der in der St. Thomas Kirche (genannt Eifeldom) ein als „besonders“ zu bezeichnendes Konzert: Ein Sommerkonzert, das sich sehen und vor allen Dingen gut anhören lassen konnte. Und das nach so langer Zeit von Corona bedingten Einschränkungen, so Hans-Georg Schäfer.

Das Sommerkonzert wurde vom unter der Regie gebildeten und geführten Hans Josef Nolden abwechselnd mit den Eifeldombläser vorgetragen. Das in dieser Art bislang einmalige Ereignis war bewusst auf gute Laune geprägt und durch allgemeine Freude beim Zuhören, weil endlich mal wieder abgeschaltet werden konnte.

Zu den Ehrengästen am späten Nachmittag gehörten neben Hausherr Pfarrer Robert Rego, Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian mit Familie und der sich ebenfalls sehr in Houverath wohlfühlende Diakon Dr. Ullrich Günzel aus Bad Münstereifel.

Sabine Preiser-Marian: „Es ist schön, dass wir endlich wieder aus diesen Darbietungen Kraft und gute Laune schöpfen können. Und natürlich freue ich mich mit euch, dass ihr endlich wieder vor Publikum spielen dürft.“

„Und das ohne Maske“, so Hans-Georg schelmisch hinzufügend, denn gerade die Eifeldombläser wären dazu mit Maske kaum in der Lage.“

Durch das Programm führte gut vorbereitet Hans-Georg Schäfer, der es auch nicht versäumte, einige lustige Momente mit einfließen zu lassen. So unter anderem, als er die von nah und fern gekommenen herzlich willkommen hieß. Dabei Pfarrer Robert Rego besonders herausstellte, der als gebürtiger Inder ja wohl „die weiteste Anreise“ gehabt hätte. Der lebt allerdings schon seit vielen Jahren als Seelsorger in Deutschland und hat vor einigen Monaten seine neue Stelle in Bad Münstereifel in verantwortungsvoller Position und Nachfolger von Pfarrer Christian Hermanns angetreten.

Pfarrer Rego: „Musik beruhigt die Seele“

Von Beruhigen konnte aber beim temperamentvollen Auftakt des Sommerkonzertes nicht unbedingt die Rede sein. Die Eifeldombläser schmetterten mit Bravour den bekannten Fliegermarsch von Hermanns Dostal in das nicht nur dafür wunderbar geeignete Eifeldomgewölbe.

Dabei wäre das Konzert kurz vorher fast infrage gestellt gewesen, hätte Ersatzschlagzeuger „Manni“ zur Not einspringen müssen: Der am Schlagzeug ausgebildete und wirklich exzellent engagierte und spielende Gero Zimmer kam auf zwei Krücken gestützt an. Schaffte das Konzert, wenn auch mit starken Schmerzen in den Füssen bis zum Schluss durchzuspielen. Und nicht nur Gero Zimmer verdiente sich für sein auf die Zähne beißen, anerkennenden Applaus. Auch ein bei den Eifeldombläser Blechinstrument spielender Heinz Weischede, der bei einem James Last Medley sogar einmal kurz auf eine zu einem bestimmten Stück passende Blockflöte zurückgriff. Hervorragend die Solo-Stimme und zischendurch auch einmal auf dem Akkordeon spielend Silke Franzen. 

Somit überzeugten nicht nur alle Mitwirkenden teils in Doppelfunktion bei den Eifeldomdombläsern und  beim Projektchor. Dies mit Solo-Gesang und auf dem Akkordeon bei den Musicals und als Gesamtchor. Wobei die Besetzung der „Women-World“ als gut besetzt zu bezeichnen war. Bei nur vier Männerstimmen - und die des Dirigenten Nolden mit einbezogen - durchaus noch stärker werden und sich gerne weitere Sangesfreudige zum Proben und Mitsingen melden sollten.

Ging der Auftakt des Projektchors dann frei nach Hanne Haller und der Gruppe Wind etwas bedächtiger und leiser zu: Mit „Die kleine Kneipe“. Und nicht nur bei diesem schönen und allseits bekannten Lied durften die Sommerkonzertbesucher mitsingen.

Traten im Wechsel erneut die Eifeldombläser unter anderem mit „The Rose“ (Bette Midler/Amanda Mc Broom). Durfte beim bunten Sommerkonzert-Reigen natürlich nicht einer der herrlichen Weisen eines unvergessenen Ernst Mosch wie zum Beispiel „Rauschende Birken“ fehlen. Wie ein Bandleader mit den Fingern schnippenden Takt von Stefan Frings folgten „James Last goldene Hits“. Solistisch und als Gesamtchor vorgetragen aus den weltberühmten Musicals von Andrew Lloyd Weber (Jesu Christ Superstar, sowie Memory, nicht nur bekannt geworden durch Angelika Milster aus Cats. Zu hören ferner noch: „Stammbaum“ und „Du bes die Stadt“ von den Bläck Fööss und gesungen von Hans Josef Nolden, gespielt und gesungen von den Eifeldombläsern „Auf die Vogelwiese ging der Franz…..“

Wenn auch innerhalb kürzerer Zeit einstudierten instrumentalen und gesanglichen Stücke, bot das abwechslungsreiche Konzert fast von jedem etwas. Gab es, wie es die Künstler verdient hatten, als Dankeschön „Standing Ovation“ und umgekehrt für die von nah und fern Angereisten Zuhörer, sehr gerne und eigentlich auch erwartet, gleich mehrere der geforderten Zugaben.

Dabei mussten zuvor auf Seiten der Eifeldombläser gleich mehrere Akteure in „doppelter Funktion“ auftreten. Wenn zum Beispiel der Leiter des Projektchores Hans Josef Nolden seinem gemischten Chor eine Verschnaufpause rund um den Altarraum gönnte, machte dieser sich flugs daran sein Blasinstrument in die Hand zu nehmen und bei den Eifeldombläser mit anzustimmen. Ebenso erging es unter anderem Hilla Zimmer, die gesanglich mit im Chor und als Instrumentalistin mit auftrat.

Freute sich auch die beiden Vorsitzenden der Eifeldombläser mit Bärbel Giebat und Heinz Weischede über die teils zuvor ungeahnten Talente einiger Auftretenden. So kam Christoph Krings aus Wald zuweilen gehörig ins Schwitzen, wenn er nach dem Blasen auf seiner Tuba, kurz darauf sich reichlich Noten schnappte und zum Klavier begeben musste. Galt es doch bei bestimmten Liedern des Projektchores mit in die schwarz-weißen Tasten zu hauen.

Und was auch in einer Kirche Gemeinsamkeit und Zusammengehörigkeit auf eine ganz andere Art und Weise ausmachen kann, dokumentierte das bewusst zum Schluss des Konzertes gewählte Lied „In unserem Veedel“:

Wat och passet, dat Ene ist doch klohr, dat schönste wat mir hann schon all die lange Johr, ess unser Veedel“, denn he hält me´r zosamme, ejal wat och passet, en unserem Veedel.“

So war es beim Konzert und sollte es auch in hoffentlich weiter abklingenden Pandemiezeiten wieder verstärkt im Dorf - und das nicht nur in Houverath - praktiziert werden. Mit wieder mehr Zuversicht, Kraft und Lebensfreude. Das wieder eine Zeit kommt, wo man sorgenfreier die Corona-Pandemie und anderes vergessen darf.

Nicht nur auf Notenblätter geschrieben steht: Lasst uns die Feste feiern, wie sie fallen.

So wie es seit der Gründung des Vereins nach dem ersten öffentlichen Auftritt der Eifeldombläser im Mai 1999 optimistisch gut geplant war. Kameradschaft, gegenseitiges Verständnis und anderen Menschen Freude bereiten, denn so Aristoteles: Musik drückt immer das aus, was nicht gesagt werden kann, worüber zu schweigen aber unmöglich ist. mg /Text und Fotos: Manfred Görgen

LeserReporter/in:

Manfred Görgen aus Bad Münstereifel

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