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Eifeldombläser zum Auftakt des Weihnachtsmarktes
Es weihnachtet ein wenig in der nach der Flut stark zerstörten Kurstadt

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Bad Münstereifel. Als kürzlich (offizieller Start 19. November) sich die Frauen und Männer der Houverather Eifeldombläser mit ihren Instrumenten vor dem großen Eingangsportal der Stiftskirche positioniert hatten und weihnachtliche Klänge zu Gehör brachten, hatten sich schnell zahlreiche Menschen dort eingefunden. Auch zahlreiche bekannte Gesichter wie Euskirchens Bürgermeister Sacha Reichelt, Bundestagsabgeordneter Detlev Seif, Kreis Euskirchens Landrat Markus Ramers und einige mehr schauten nach einer zuvor gemeinsamen Sitzung kurz vorbei. Trotz Corona-Zeiten - aber entsprechenden Abstand - um auch den Musikern mit deren vielfältigen Repertoire an Weihnachtsliedern zu lauschen.

Das Auftreten der Eifeldombläser - diesmal beruflich bedingt nicht mit ihrem derzeit für mehrere Wochen in Amerika weilenden Stammschlagzeuger Gero Zimmer, sondern mit Ersatz-Schlagzeuger "Manni" - hatte einen besonderen Grund:

Es war der offizielle und nicht nur musikalische Auftakt eines in diesem Jahr Corona bedingt „etwas anderer Weihnachtsmarktes“.

Dies nach dem Motto „Klein aber fein“ und vorrangig „von und für Bad Münstereifeler“ gedacht.

Trotz der schweren Schäden durch die Flut-Katastrophe öffnete der Weihnachtsmarkt in Bad Münstereifel und wurde es in der von der Flut schwer getroffenen Stadt doch ein wenig weihnachtlich. Nicht wie vor der Katastrophe, aber mit einem kleinen und schönen Weihnachtsmarkt rund um die Stiftskirche. Für alle Menschen, die dort leben, helfen und arbeiten.

                         Ein kleiner Weihnachtsmarkt als Hilfe für Betroffene der Flut

"Wir wollen den Geschäftsleuten, die betroffen sind, den Gastronomen, und auch den Künstlern eine Möglichkeit bieten sich hier zu präsentieren, vielleicht Dinge zu verkaufen und Hilfestellungen geben beim Wiederaufbau.", so die Mitglieder des Stat-Marketingsvereins zu denen auch Michael Starkl und die "Marktbeauftragten" Jost gehören.

                                        Inzwischen mit stregen "Corona-Beschränkungen"

Ist dieses Jahr der Weihnachtsmarkt klein und findet ohne die aus früheren Zeiten bekannten professionellen Aussteller statt. Dafür sind rund um die Kirche bekannte einheimische Gesichter zu sehen. Wie Günther Portz mit seinen leckeren Printen in großer Auswahl. Printen, die sich am Eröffnungstag nicht nur Landtagsabgeordneter Klaus Voussem munden ließ. Beim „Little Bit“ Gastwirt Rudi Bresgen, einem ehemaligen Lehrer und Immobilienmann  - mit über 80 Jahren einer der ältesten - mit einem Glühweinstand wo man sich innerlich aufwärmen kann. Verspricht Bresgen ebenso wie fast alle anderen von der Flut betroffenen, das er seine kleine Kneipe natürlich wieder aufbauen werde.

Sorgen er und andere mit dafür, dass zumindest vorrübergehend ein kleines bisschen Normalität in die arg gebeutelte Kurstadt zurückkehrt. Es ihnen auch möglich ist, wenigstens etwas zu verkaufen, in Gespräche zu kommen und vielleicht auch mal wieder einfach nur mal Lachen zu können.

                                                      Wie öfter vor Ort zu hören, ist das zumindest schon
                                                           eini wenig Balsam für die geschundene Seele.

Die meisten Aussteller haben mit der Flut fast alles an Hab und Gut verloren und schauen jetzt schon wieder optimistisch nach vorne. Das rund um die Stiftskirche Sankt Chrysanthus & Daria. Ist die Rede von stark gefühlter Solidarität. Und Konditormeister Günter Portz, seit Jahren bekanntester Prinzenbäcker in der Eifel, hatte kürzlich sogar Tränen der Rührung in den Augen. Als jemand ihm Unbekannter ein paar Printen gekauft hatte, ihm einen Fünfzig Euro Schein hinlegte und sagte „stimmt so“. Ferner mit den Worten: „Was Ihnen allen hier passiert ist, kann man ja sowieso nicht mit Geld gutmachen.“ Portz: “Da war ich total gerührt und dankbar für diese Worte.“

Kunterbunt und wunderschön unter anderem auch die zahlreichen tollen Weihnachtskugeln am Stand von Goldschmiedin Ursula Zumbe-Palm, die Weihnachtsholzbude mit zahlreichen schönen Dingen und Accessoires vom Wohn-Art Betreiber in dessen ebenfalls zerstörten Geschäfte in Orchheimer- und Werther Straße nebst der Eisdiele seiner Frau. Gibst es neben den an Buden zu stöbernden Sachen natürlich auch genug zum Essen.

Gibt es allerdings bewusst nur Stände von örtlichen Geschäftsleuten, die wegen der Hochwasserschäden ihre Läden noch nicht wieder eröffnen konnten. Auch Vereine und Künstlerinnen aus Bad Münstereifel sind dabei. Der Markt ist bis Heiligabend jeweils von Donnerstag bis Sonntag geöffnet. Galten an den ersten beiden Tagen noch keine großen Corona-Beschränkungen (weil nicht mehr als 2500 Besucher am Tag erwartet wurden), habe sich dies inzwischen aufgrund der neuen und strengeren Vorschriften geändert.

Damit zumindest bereits mit der Eröffnung die gute Information des emsigen Stadtmarketingvereins, dass es in der mittelalterliche und von der Flut stark zerstörten Kurstadt in diesem Jahr überhaupt möglich gemacht werden konnte, einen Weihnachtsmarkt zu eröffnen. Und wenn es die Pandemie und die sich immer mehr zuspitzenden Situation zulassen, soll der kleine Markt rund um die Stiftskirche an bestimmten Tagen und Zeiten noch bis Donnerstag, 23. Dezember geöffnet sein. Konnten sich die Menschen bei der Eröffnung durch Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian noch ohne Impfnachweis von allen Seiten auf das Gelände gelangend frei bewegen, ist das wegen Absperrgitter und Impfnachweisen inzwischen nur noch an einer Stelle möglich.

Ein Weihnachtsmarktbesuch, der diesmal anders ist als sonst gewohnt. So wurden bereits im Vorfeld, so auch Hubert Jost vom Stadtmarketingverein und durchaus verständlichen Anfragen von professionellen Marktbeschickern von nah und fern abgewiesen. Lautet stattdessen das Motto „Von uns für euch“ und damit, dass ausschließlich Münstereifeler Geschäftsleute sich rund um die Stiftkirche positionieren durften. Dabei auch Künstler und Gastronomen mit knapp fünfzehn Weihnachtsbuden.
Und es bot sich für dieses gut gemeinte Vorhaben nur der Bereich Stiftskirche an, weil bekanntlich die Orchheimer Straße, die Wertherstraße und mehrere Seitenstraßen seit der Flutkatastrophe am 14.Juli für einen Weihnachtsmarkt bedingt durch die dortige massive Zerstörung entlang der Erft nicht umsetzbar gewesen wären.

Somit kein von „Tor zu Tor“, sondern im Schatten der Stiftskirche, was natürlich auch einen schönen Charme hat. Der kleine Weihnachtsmarkt ist donnerstags und freitags jeweils 18 bis 21 Uhr geöffnet. An Wocheneden von 13 bis 21 Uhr. Man verfolge zwei Ziele, so auch Hubert Jost als Sprecher des Stadtmarketingvereins. Möchte man den Geschäftsleuten, durch die Corona-Pandemie und Flutkatastrophe starke – wenn überhaupt irgendwelche Einnahmen - Ausfälle die Möglichkeit geben etwas zu verdienen. Sei es aber auch sehr wichtig, die Menschen miteinander ins Gespräch bringen, was sehr wichtig sei, um allen ein Stück Normalität zu ermöglichen.

Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian zeigte sich trotz leider auch sie persönlich anfeindenden Menschen, die solch einen Markt in dieser Situation für „Unverhältnismäßig“ betrachten, auch mit Worten bei der Eröffnung diesen kleinen Weihnachtsmarkt mit allen nötigen Sicherheitsvorkehrungen als ein Zeichen der Hoffnung für die Bürgerinnen und Bürger. Auch dies schaffe die enorm wichtige Möglichkeit zum geselligen Austausch. Und da bestimmte Teile der Stadt sich im Wiederaufbau befänden, biete der Markt eben zumindest ein kleines Stück Normalität.

                                                         „Wir schaffen das gemeinsam“

                                                    Wie geht es weiter in Bad Münstereifel?

Natürlich sieht der Stadtmarketingverein das Problem, dass ein Weihnachtsmarkt in Bad Münstereifel große Menschenmassen anziehen könnte, egal wie klein er auch ist. „Uns ist bewusst, dass das Interesse groß sein wird. Deshalb möchten wir die Besucher bitten: Möglichst nicht in allzu großen Scharen zu kommen. So sind generell Besuchergruppen, die mit Reisebussen anreisen möchten, dieses Jahr „unerwünscht“. Es ständen keine Parkmöglichkeiten für Busse zur Verfügung. Außerdem bittet der Stadtmarketingverein darum, dass Besucher außerhalb der Stadttore parken, weil die Parksituation in der Innenstadt für Anwohner seit dem Hochwasser Mitte Juli angespannt ist.

                                                                       Auch interessant:

Die Sendung des WDR mit "Wir im Westen", über die ich noch nachträglich berichten werden mit Auftritt der Bläck Fööss, Brings, Patricia Kelly und mit zahlreichen Fluthelfern.

Und schon bevor es in um den Weihnachtsmarkt ging, war es rechtzeitig zum närrischen Sessionsauftakt auch schon mal ein wenig karnevalistisch: Die Interessengemeinschaft „Rettet den Karneval“ unter anderem mit Petra Jonas-Schneider führte einen kurzen Umzug durch die zerstörte Kurstadt an. Im guten Schlepptau die große Truppe der Köln-Nippeser Bürgerwehr. Somit auch an diesem Tag ein wenig Freude nach der Flut und eine mehr „spontane Sessionseröffnung“ in Bad Münstereifel. Mg / MaGö

LeserReporter/in:

Manfred Görgen aus Bad Münstereifel

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