Struktur der Malteser Fluthilfe wird verkleinert
Fluthilfebüro schließt zum Ende des Jahres

Das neue Malteser Fluthilfebüro war im Juni 2022 von seinem ersten Standort in der Malteser Stadtgeschäftsstelle am Schwalbenweg in die Hochstraße 55 umgezogen, um fußläufig gut erreichbar zu sein. Zum Ende dieses Jahres schließt die Anlaufstelle für Flutbetroffene.  | Foto: Egger/MHD
  • Das neue Malteser Fluthilfebüro war im Juni 2022 von seinem ersten Standort in der Malteser Stadtgeschäftsstelle am Schwalbenweg in die Hochstraße 55 umgezogen, um fußläufig gut erreichbar zu sein. Zum Ende dieses Jahres schließt die Anlaufstelle für Flutbetroffene.
  • Foto: Egger/MHD

Mit Ablauf dieses Jahres werden sich die Strukturen der Malteser Fluthilfe 2021 deutlich verändern. Unter anderem schließen dann auch die Fluthilfebüros der Hilfsorganisation an der Hochstraße 55 in Euskirchen sowie in der Bad Münstereifeler Kurverwaltung an der Kölner Straße 13. Nach wie vor werden die Malteser aber auch weiterhin für flutbetroffene Menschen da sein. Die bundesweite Koordinierungsstelle verbleibt auch künftig im rheinland-pfälzischen Bad Neuenahr-Ahrweiler.

Euskirchen/Bad Münstereifel (hs). Nach den dramatischen Ereignissen vom 14. auf den 15. Juli 2021, als die sogenannte Jahrhundertflut neben dem rheinland-pfälzischen Ahrtal auch katastrophale Auswirkungen auf verschiedene Gebiete innerhalb Nordrhein-Westfalens gehabt hat, leisteten die Malteser unverzüglich Hilfe. Neben rettungsdienstlichen und Katastrophenschutz-Einsätzen unterstützte die Hilfsorganisation die Bevölkerung zu Beginn der Lage mancherorts auch mittels Akuthilfe im Rahmen psychosozialer Notfallversorgung (PSNV).

Bereits wenige Wochen später schufen die Malteser eine Struktur, die dafür sorgte, dass Menschen finanzielle und materielle Hilfe sowie psychosoziale Unterstützung (PSU) erhielten. Beantragt werden konnten beispielsweise Soforthilfen von bis zu 2500 Euro, die Geschädigten unverzüglich Überbrückungskapazitäten verschafften sowie später die sogenannte Einzelfallhilfe. Hiermit wurde finanziell beim Eigenanteil rund um die Wiederbeschaffung von Hausrat oder der Wiederinstandsetzung von Gebäuden unterstützt, nachdem staatliche Wiederaufbauhilfe 80 Prozent des entstandenen Schadens abdeckte.

In eigens von den Maltesern hierfür eingerichteten Fluthilfebüros erhielten Betroffene Unterstützung bei der Beantragung entsprechender spendenfinanzierter Leistungen. Außerdem konnten dort bei Bedarf auch psychosoziale Unterstützung vermittelt sowie Projekte des Gemeinwesens identifiziert und deren finanzielle Unterstützung angefragt werden. Beabsichtigt war, damit bis zum Ende dieses Jahres an sechs Standorten in NRW sowie an vier innerhalb Rheinland-Pfalz Anlaufstellen zu schaffen, um die Malteser-Hilfsleistungen vor Ort zu bündeln. Innerhalb dieses Zeitraums sollte es dem Gros der Betroffenen, die Hilfeleistungen in Anspruch genommen haben, wieder möglich geworden sein, weitgehend eigenständig zurechtzukommen.

Allein bis zum Ende des vergangenen Jahres gelang es den Maltesern unter Leitung ihres Beauftragten für die Fluthilfe, Wolfgang Heidinger, sowie dessen Vorgänger, Ingo Radtke, in NRW und Rheinland-Pfalz über 1.050 Einzelfallhilfe-Anträge zu bearbeiten. Darüber hinaus wurden zahlreiche unterschiedliche Gemeinwesen-Projekte in flutbetroffenen Gebieten gefördert. Dazu zählten beispielsweise die Errichtung einer Schul-Freiluftsporthalle sowie einer Boulderwand oder die Umsetzung eines Zirkusprojekts einer Grundschule in Euskirchen, außerdem auch der Bau eines Kleinspielfelds in Arloff und die Finanzierung von Schwimmkursen für flutbetroffene Kinder in Kooperation mit der DLRG in Bad Münstereifel sowie die Einrichtung einer Übergangs-Stadtbibliothek in Schleiden. Für finanzielle und materielle Hilfe Flutbetroffener sowie Gemeinwesen-Projektförderung und psychosoziale Unterstützung gab die Hilfsorganisation bis Ende 2023 über 43 Millionen Euro aus. Die Mittel für die Hilfsmaßnahmen stammten dabei von ADH (Aktion Deutschland hilft), NRW hilft sowie Eigenmitteln der Malteser.

Nachdem die spendenfinanzierten Unterstützungsmöglichkeiten von Anbeginn auf einen bestimmten Zeitraum begrenzt waren, endet zwar das Gesamtprojekt der Malteser Fluthilfe noch nicht, die Struktur wird jedoch verkleinert. Ab dem kommenden Jahr können Betroffene des Hochwassers vom Juli 2021 aus NRW noch finanzielle Hilfe beantragen. Dies erfolgt dann jedoch nicht mehr im Fluthilfebüro, sondern schriftlich. Infos können erfragt werden unter Fluthilfe2021@malteser.org. Sonderprojekte, wie mögliche weitere kleinere Förderungen von Gemeinwesen-Projekten in flutbetroffenen Gegenden, die abschließend bearbeitet werden, betreut dann Niklas Schmitz (Niklas.Schmitz@malteser.org). Die Bundesgeschäftsstelle der Malteser Fluthilfe im rheinland-pfälzischen Bad Neuenahr-Ahrweiler koordiniert dann auch entsprechende Anliegen aus NRW. Informationen dazu gibt es unter Telefon 0 26 41-90 697 697.

Redakteur/in:

Holger Slomian aus Pulheim

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