Bad Münstereifel
Heino ist nun Ehrenbürger
Bad Münstereifel - „Ich bin sehr gerührt und wohne mit meiner Frau gerne in Bad
Münstereifel. Hier kann ich mich ausruhen“ Heino freute sich
sichtlich über die Ehre, mit der Bürgermeisterin Sabine
Preiser-Marian den Sänger bedachte. Am Ende des Neujahrsempfangs der
Kurstadt verlieh sie ihm das Ehrenbürgerrecht der Stadt Bad
Münstereifel.
Es ist erst die achte Verleihung überhaupt in der Kurstadt, und die
letzte liegt mit Mimi Renno (1977) schon lange zurück. „Ich bin
davon überzeugt, dass der Bekanntheitsgrad von Bad Münstereifel ohne
Dich, lieber Heino, um ein Vielfaches geringer wäre“, sagte
Preiser-Marian in ihrer Laudatio. Am 20. November war der Stadtrat in
seiner Sitzung dem Vorschlag der Bürgermeisterin gefolgt, Heino die
Ehrenbürgerrechte zu verleihen. Am Donnerstag war es nun soweit. Ein
ungewöhnlich hohes Medienaufgebot begleitete den Empfang und Heino
und seine Frau Hannelore waren umringt von den Fans.
Nach einigen obligatorischen Fotos begann Preiser-Marian den Empfang
zunächst mit einem Rückblick auf das Jahr 2018. Das vergangene Jahr
begann sehr stürmisch, denn die Sturmtiefs Burglind und Frederike
hinterließen im Stadtwald eine erhebliche Verwüstung, wodurch ein
Schaden von immerhin 40.000 Euro entstanden war. Positives hatte die
Bürgermeisterin für den Jahresbeginn 2018 aber auch zu berichten.
Mit der Rathauserstürmung im Februar habe der Karneval ein Comeback
in der Kurstadt gefeiert.
Drei neue Hotels öffneten die Türen, zudem zeigt die
Machbarkeitsstudie zur Abwägung einer Hotelansiedlung mit dem
Goldenen Tal, Werther Quartier und dem Schleidtal gleich drei Stellen,
wo dies möglich wäre. „Ich hoffe sehr, dass die Fläche im
Schleidtal samt dem maroden Parkhotel bald endlich wieder der
gewünschten Nutzung zuträglich gemacht wird“, sagte
Preiser-Marian.
Touristisch hat sich bereits etwas getan: Der Kräuterpfad wird zum
Rundwanderweg und durch die interkommunale Zusammenarbeit mit
Nettersheim und Blankenheim werden der Gesundheitstourismus und das
Netzwerk Eifel-Vital gestärkt. Die Stadt reichte im Rahmen des
EFRE-Projektes Gesundheitstourismus 4.0 neue Angebote ein. Damit soll
der Erlebnischarakter des Kneipp-Heilbades gestärkt werden.
Die Bürgermeisterin streifte viele weitere Themen: Schüler und
Kindergartenkinder beteiligten sich eifrig bei der europäischen
Aktion „Let‘s Clean Up Europe“, einige Vereine und Orte feierten
Jubiläen, Bücher zur Stadtgeschichte erschienen, am Astropeiler
Stockert können nun Eheschließungen vorgenommen werden und zum 80.
Jahrestag der Pogromnacht gab es verschiedene Veranstaltungen.
Einen Ausblick auf 2019 gab die Bürgermeisterin ebenfalls. Erste
Maßnahmen im Rahmen des Stadtentwicklungsprojektes sollen dieses Jahr
erfolgen, beispielsweise im Bereich Werther Quartier und Europaplatz.
Die Sanierung des Sportplatzes - die mit insgesamt drei Millionen Euro
veranschlagt ist - wird mit 450.000 Euro in diesem Jahr zu Buche
schlagen. Für den Ausbau des städtischen Straßennetzes sind rund
1,4 Millionen Euro vorgesehen, und es wird weiter im Bereich
Kindertagesstätten investiert.
Das neue Einkaufscenter in der nördlichen Vorstadt konnte mit zwei
Lebensmittelmärkten und einem Getränkemarkt eröffnet werden.
Weitere Geschäfte sollen in diesem Jahr folgen. Außerdem gab Sabine
Preiser-Marian den Startschuss für die neue Homepage der Stadt, die
komplett überarbeitet wurde.
Der große Höhepunkt des Abends erfolgte jedoch am Ende der
Veranstaltung mit der Verleihung der Ehrenbürgerschaft für Heinz
Georg Kramm alias Heino. Der Chor von St. Angela hatte mit Lehrer Jens
Patalos ein Potpourri aus einigen bekannten Liedern des Schlagerbarden
zusammengestellt.
Eine große Überraschung hatte Marc Brucherseifer vom City-Outlet
parat: Vor dem ehemaligen Heino-Rathauscafé soll eine lebensgroße
Bronzestatue aufgestellt werden. Am Ende der diesjährigen Tour des
80-jährigen Sängers soll sie enthüllt werden.
Bad Münstereifel zählte zu den ersten Orten, die eine Ehrenamtskarte
an engagierte Bürger ausgegeben haben; dies war vor zehn Jahren. Die
zahlreichen Teilnehmer jährlich zeigten deutlich, wie engagiert die
Bürger in den unterschiedlichsten Bereichen seien, lobte Sabine
Preiser-Marian. Während des Neujahrsempfangs zeichnete sie drei
Bürger für ihren Einsatz mit dem Ehrenamtspreis aus. Michael
Mombaur, stellvertretender Schulleiter des St.-Michael-Gymnasiums,
setzt sich seit Jahren für die Erinnerungskultur ein. Unter anderem
sammelte er mit seinen Schülern Spenden für die Verlegung von
Stolpersteinen und er organisiert regelmäßig Studienfahrten nach
Auschwitz.
Helga Peters wurde als Vertreterin der Kleiderkammer geehrt. Diese
besteht seit 2015 und ist jeden Mittwoch von 13 Uhr bis 16 Uhr
geöffnet. Bedürftige erhalten kostenlos eine Erstausstattung, für
weitere Kleidung werden Cent-Beträge erhoben.
Herbert Fussen erhielt den Preis für die Führung der
Fahrradwerkstatt. Als die ersten Geflüchteten nach Nitterscheid
kamen, wurde 2015 zunächst eine Fahrradsprechstunde gegründet.
Fussen stellte jedoch schnell fest, dass mehr nötig ist und baute die
Werkstatt auf, die inzwischen in der Kernstadt angesiedelt ist und
jeden Donnerstag von 15 Uhr bis 19 Uhr geöffnet ist.
Musikalisch begleiteten die Schüler Helene Fischhöfer und Benjamin
Weiand den Neujahrsempfang.
- Petra Grebe
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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