Ratsbeschluss
Heino wird Ehrenbürger
Bad Münstereifel - Es war eine dieser Provinzpossen wie sie hierzulande zuhauf
vorkommen. Im Jahr 2004 hatten einige Bad Münstereifeler
CDU-Fraktionäre die Idee, Heinz Georg Kramm zum Ehrenbürger zur
ernennen. An sich ein guter Plan, denn der Mann, besser bekannt als
Heino, lebt seit mehr als 50 Jahren in der Kurstadt und wann immer er
nach seinem Wohnort gefragt wird, lautet seine Antwort: „Im schönen
Bad Münstereifel, wo ich auch mein Café betreibe.“
Auf diese Weise macht der Volksbarde, dessen Bekanntheitsgrad
hierzulande bei 99 Prozent liegt, also seit vielen Jahren kostenlose
Werbung für die Kurstadt. Nicht zu vergessen die Heerscharen an
Menschen, die seit der Eröffnung von Heinos legendärem Rathauscafé
im Jahr 1996 nach Bad Münstereifel geströmt sind.
Die Pläne für die Ernennung zum Ehrenbürger verschwanden dennoch
alsbald in der Schublade. Tatsächlich wurde der entsprechende Antrag
an den Stadtrat nie gestellt. Offenbar war man sich noch nicht einmal
innerhalb der CDU einig, dass die Idee mit der Ehrenbürgerschaft für
Heino wirklich eine gute ist. Und auch bei den anderen Parteien stieß
sie seinerzeit bestenfalls auf halbherzige Gegenliebe. Es soll sogar
Politiker gegeben haben, die der Meinung waren, dass sich der
Volksmusik-Star als Ehrenbürger in einer Reihe mit verdienstvollen
Landräten wie Gottfried Josef Wolff, Freiherr Friedrich von Ayx und
Rudolf von Groote sowie dem Kräuterschnaps-Erfinder Franz Maria
Ferdinand Stephinsky und nicht zuletzt dem ersten Reichskanzler des
Deutschen Reiches, Fürst Otto von Bismarck, nicht allzu gut machen
würde.
Fast 15 Jahre sind seitdem vergangen, und nun ist erneut Bewegung in
die Sache gekommen. In seiner jüngsten Sitzung hat der Stadtrat nun
doch entschieden, Heino das Ehrenbürgerrecht zu verleihen. Er folgte
damit einem Vorschlag von Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian.
Heino habe sich „als Botschafter und Werbeträger für das Wohl und
den Bekanntheitsgrad der Stadt Bad Münstereifel in besonderer Art und
Weise verdient gemacht hat“, heißt es in der Begründung. Trotz
seiner Berühmtheit sei er seiner Wahlheimat Bad Münstereifel bis
heute treu geblieben. Und mit dem damaligen „Rathaus-Café“ und
jetzt auch mit dem „Heino-Café“ im Kurhaus habe er unzählige
Gäste und Fans in die Kurstadt gebracht. Wo auch immer Heino
auftrete, mache er Werbung für seinen Wohnort.
Anders als im Jahr 2004 gab es nun auch eine breite Mehrheit für den
Vorschlag von Bürgermeisterin Preiser-Marian, den bekanntesten
Einwohner der Kurstadt zum Ehrenbürger zu ernennen. Lediglich ein
Ratsmitglied stimmte dagegen, ein weiteres fehlte bei der Abstimmung.
Die übrigen 30 Stadtverordneten schlossen sich dem Vorschlag der
Bürgermeisterin einmütig an.
Heino wird damit der achte Ehrenbürger der Stadt Bad Münstereifel.
Zuletzt war diese Auszeichnung dem Franzosen Emile „Mimi“ Renno am
5. Juli 1977 angesichts seiner Verdienste um die Städtepartnerschaft
zwischen Fougères und Bad Münstereifel zuteil geworden. Die
offizielle Ernennung soll am 24. Januar 2019 im Rahmen des
Neujahrsempfangs der Bürgermeisterin erfolgen.
Heino nahm die Nachricht mit großer Freude auf - zumal es
gewissermaßen ein verspätetes Geburtstagsgeschenk ist, denn er wird
am 13. Dezember 80 Jahre alt. Seine erste Reaktion: „Ja, ich nehmen
die Ehrenbürgerschaft sehr gerne an.“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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