Pfarrer Christian Hermanns verlässt nicht nur Bad Münstereifel/Nachfolger soll bald vorgestellt werden
Hermanns in wenigen Monaten neuer Seelsorger im großen und herausfordenden Pfarrbereich Bergheim

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Von Manfred Görgen

Bad Münstereifel. Für diejenigen, die am vergangenen Tagen die Kirchen und Messfeiern besuchten, war die Nachricht vom baldigen Weggang des Geistlichen teils wie ein Schock, nur schwer verdaubar und für viele auch sehr unverständlich: Doch was auch immer nun gedacht und gegrübelt wird: Pfarrer Christian Hermanns geht. Somit bewahrheitet sich auch für ihn eine alte Binsenweisheit: Nichts im Leben bleibt so wie es ist.

Und nach dem Verlesen der Nachricht (die von Köln schon einige Tage vorher unter einer bestimmten Sperrfrist zum Beispiel an die Pfarrgemeinderäte verschickt worden war), die Pfarrer Hermanns am Sonntag höchstpersönlich in der Bad Münstereifeler Jesuitenkirche verkündete, waren erst einmal viele Christen schon perplex, denn damit hatte keiner gerechnet. 

Nach nur knapp sechs Jahren seines zu bescheinigen "außerordentlich erfolgreichen Wirkens in Bad Münstereifel und dessen Umland bis hin in den Seelsortgerbereich Euskirchen", ist für den Seelsorger am 31. August in der Eifel Schluss. Geht es den schönen Erftfluß von Bad Münstereifel aus weiter der Flussrichtung mit der Erft bergab und nach Bergheim. Dort angekommen, dann hoffentlich für den Pfarrer dann auch die berufliche Erfolgsleiter weiter bergauf.

Geht Hermanns weg aus dem schönen Städtchen Bad Münste4reifel. Von dort weg, wie er es noch bei seiner Vorstellungsterminen in den einzelnen Gemeinden vor Jahren sagte und sich vorstellen konnte, „hier alt zu werden“.

Es ist nicht sein Entschluss und Wille von hier bald wegzuziehen, sondern beugt sich Pfarrer Christian Hermanns seinem derzeit obersten irdischen Dienstherr Kölns Kardinal Rainer Maria Woelki.

Wird Hermanns damit bald wieder seiner alten Heimat, seinem Fußball-Bundesliga Verein, Borussia Mönchengladbach als treuer Fan dann im Raum Bergheim wirkend, wieder viel näher kommen.

Noch einmal rückblickhaltend und in die Zukunft schauend:

Vor knapp sechs Jahren als Bad Münstereifels neuer wurde Hermanns als Seelsorger-Chef mit offenen Armen in Stadt und Land empfangen. Nun muss Christian Hermanns wohl schweren Herzen die Kurstadt schon bald wieder verlassen. Die zuvor lange Zeit verwaiste verantwortliche Stelle damit erneut neu besetzt werden. Ob und wann bisheriger Pfarrvikar Ludwig Pützkaul bald wieder nach seiner schweren und inzwischen gut überstandenen Herzoperation zur Verfügung stehen wird, ist derzeit noch fraglich.

Wie ein Lauffeuer hatte sich die Nachricht vom baldigen Weggang von Pfarrer Christian Hermanns in Stadt und Land verbreitet. Und nicht nur die mit an der Spitze stehenden Pfarrgemeinderäte waren von dieser nicht erwarteten Nachricht, so auch Hermann Josef Schulz vom Houverather Pfarrgemeidnerat, „wie vor den Kopf gestoßen“ und weinten einige sogar schon bittere Tränen aus Enttäuschung.

Dabei ist es auch in der Eifel durchaus nicht immer selbstverständlich, dass Menschen so mit offenen Armen empfangen werden, wie dies vor Jahren Pfarrer Christian Hermanns erfahren durfte. Dort, wo er im September 2015 auftrat und sich als neuer verantwortlicher Pfarrer für die Kirchengemeinde Bad Münstereifel vorstellte, wurde er sehr herzlich und mit wirklich mit sehr offenen Armen empfangen.

Kein Wunder, das der noch altersmäßig Ü-50 Mann schnell feststellte: „Ich könnte mir sehr gut vorstellen, hier mit meinem seelsorgerischen Wirken alt zu werden.“ Doch diese Aussage ist spätestens seit dem jüngsten überraschenden auch schriftlichen Bescheid aus Köln sozusagen Schnee von gestern.

An den Christen in Stadt und Land von Bad Münstereifeler hat es sicherlich nicht gelegen, dass dieser Mann bald seine Koffer packen muss. Die Menschen sprachen damals diesem Mann direkt gerne ihr Vertrauen aus. Einige mit dem Zusatz „Dat es ne Mann, der och oss Sproch spresch.“ Damit war nicht die deutsche Sprache gemeint, sondern dessen unverkennbar herauszuhörnender Dialekt. Kein Wunder, denn auch der Pfarrer in leitender Funktion, ist auf dem Land groß geworden und weiß wovon er spricht.

Nach mehr oder weniger großem Einführungszeremonien mit Festmessen und zahlreichen Willkommensansprachen nicht nur in Bad Münstereifel, seinem Wohnort, hatte Pfarrer Hermanns 2015 stets betont: "Bin ich nun dort angekommen, wo man mich hingeschickt hat und auch haben wollte.“ Ein Mann, der auf den Titel "Oberpfarrer" wie seinerzeit Bahne, keinen Wert legte. „Den gibt es doch offiziell überhaupt nicht, und stammt, wenn überhaupt, noch aus den Zeiten Napoleons.“

1966 in Grevenbroich geboren, wuchs Christian Hermanns - mitten im Revier des rheinischen Braunkohlentagebaus - in Grevenbroich/Frimmersdorf auf dem landwirtschaftlichen Betrieb seiner Eltern (den der Bruder übernommen hat) auf. Für die seit Kindertagen enge Verbindung zur "Mutter Natur", für die Bindung zum Erdboden und zum Vieh sei er bis heute dankbar. Gerade beim Umgang und dem Erleben von Gottes Schöpfung bestätige sich ihm immer wieder: nichts im Leben ist selbstverständlich. Auf mehr unfreiwillige und sich dessen bewusst, kommt dies nun bald zum Tragen.

Nach Abitur und Theologiestudium in Bonn, Freiburg und Köln, wurde Christan Hermanns Praktikant und später Diakon in Köln-Worringen. Am 18.Juni 1993 wurde Christian Hermanns durch Erzbischof und Kardinal, Joachim Meisner, zum Priester geweiht. Nach Kaplansjahren in Bornheim und Düsseldorf, erfolgte im September 2000 die Ernennung zum Pfarrer in Kerpen-Brüggen und in Kerpen-Balkhausen/Türnich sowie zum Pfarrvikar in Kerpen und Kerpen-Mödrath.

Im Oktober 2002 ernannte ihn der Erzbischof zum Pfarrer und Pfarrverbandsleiter des Seelsorgebereiches Bedburg. Zu diesem gehörten die Pfarreien: Bedburg, Kirdorf, Lipp und Rath. 2003 erfolgte für den Zeitraum von sechs Jahren die Wahl und Ernennung zum Dechanten des Dekanates Bedburg. Mit der Zusammenlegung der beiden Seelsorgebereiche Bedburg und Bedburg–Land 2008 zum neuen Seelsorgebereich „Stadt Bedburg", erfolgte zum 1.Oktober 2008 die zusätzliche Ernennung zum Pfarrer in Kaster, Königshoven, Kirchtroisdorf und Kirchherten. Eine Herausforderung, die er stets gerne gemeistert hat.

Im Juni 2015 schloss Hermanns für das Erzbistum Köln eine zweijährige Ausbildung zum „systemischen Organisations- und Entwicklungsberater“ ab. Zur Wahrnehmung dieser Aufgabe im Erzbistum war er deshalb für 20 Prozent (von der Aufgabe als leitender Pfarrer) freigestellt.

Und schon im Monat August 2015 erfolgte durch Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki die Ernennung zum leitenden Pfarrer im Seelsorgebereich Bad Münstereifel. Hier glaubte er inzwischen nicht nur bei den Menschen, sondern auch in der reichhaltigen Natur angekommen zu sein. Durfte es bei bestimmten Anlässen auch mal ein leckeres Kölsch sein. Der sympathische Pfarrer outete sich auch als Fußballfan. Auch, dass er gerne ein Freund der Bundesliga-Mannschaft von Borussia Mönchengladbach sei. Die ist (noch) viele Kilometer weit entfernt. Als Borussia Fan vom Niederrhein reihte er sich damit aber in die Riege mit Kreisdechant Guido Zimmermann aus Zülpich ein.

Nicht nur mit Pfarrvikar Ludwig Pützkaul ein gutes Miteinander.

Einig dürften sich nicht nur die beiden Seelsorger sein, dass mit dem bald anstehenden Weggang von Pfarrer und Chef-Seelsorger Hermanns die sowieso schon kaum zu stemmende Pastoralarbeit nicht weniger im Bereich Bad Münstereifel wird. Eher sich noch viele weitere Löcher öffnen werden, die kaum zu schließen sein werden. Und zum Bedauern vieler wird Hermanns noch seine gute Verwaltungskraft Frau Speuser (das war einer seiner Bedingungen und persönlichen Wünsche) mit auf die neue und seelsorgerisch sehr stark herausfordernde Reise mit dann bald bis zu 20 000 zu betreuenden „Schäfchen“ nehmen.

Vielleicht hat Christian Hermanns dann trotz des großen und noch größeren als Bad Münstereifel seelsorgerischen Bereichs, mehr Möglichkeiten sein Priestersein den Menschen näher zu bringen.

Liest man den jüngsten Pfarrbrief und damit auch die Mittelung aus Köln vom Leiter der Hauptabteilung Seelsorge-Personal, wirkt das schon sehr nüchtern und weniger menchlich und einfühlsam: "Unser Erzbischof hat Herrn Pfarrer Christian Hermanns gebeten, als leitender Pfarrer in den Seeslorgebereich Bergheim/Erft zu wechseln."

Wisse der Erzbischof aber durchaus, das Hern Pfarrerr Hermanns diese nun gefallene Entscheidung nicht leicht gefallen sei..........

Würden sich berechtiger Weise nun viele Menschen fragen, wie es in Zukunft im Seelsorgebereich Bad Münstereifel weitergehen wird.

Man werde in Köln "zeitnah" den Pfarrgmeinderat um eine schriftlche Einschätzung zur Situation und zu den pastoralen Herausforderungen in ihrem Seelsorgebereich bitten. Und wörtlich: "Wir gehen nach heutigen Stand davon aus, das der Erbischof möglicherweise einen neuen leitenden Pfarrer als Nachfolger von Herrn Pfarrer Hermanns ernennen kann. Zu gegebener Zeit werden wir sie informieren."  Bitte man aber auch im Namen des Erbischofs die Gremien, die Angestellten im Sesselorgebereich und alle übrigen im Verständnis. Keine Wort darüber, ob der nun an Stelle von Hermanns demnächst folgende Pfarrer in leitender Funktion womöglich nicht auch die Stelle in Bergheim habe besetzen können.

Doch Pfarrer Hermanns fügt sich seinem Vorgesetzen wie ein Berufssoldat der von Standort zu Standort geschickt werden kann und das auch im Vorfeld weiß.

Läßt aber Hermanns nicht unausgesprochen, dass er diesen guten Bad Münstereifeler Seelsorgerbereich schweren Herzen verlasse. Sehr viele Mrenshen seieen ihm in den vergangenen sechs Jahren ans Herz gewachsen. "Bad Münstereifel und die Eifel sind mir ein Zuhause geworden."

Aber Pastor sei man nur für eine begrenzte Zeit, dies sei eben allen klar. Hermanns: "Ich bin eigentlich schon davon ausgegangen - wenn die Gesundheit es zulässt - bis zur Pensionierung im Seelsorgebreich Bad Münstereifel zu bleiben. Nun kommt alles anders."

Bedingt durch die sich veränderten Strukturen im Erzbistum habe der Erzbischof darum gebeten, mit dem SB Bergheim einen zukünftig größeren Seelsorgebereich und einen noch zu errichtenden Sendungsraum mit weiteren Seeelsorgebereichen zu übernehmen.

Und da es an Hermsanns zukünftiger Stelle warum auch immer noch keine Verwaltungsleitung gibt, wird die noch in Bad Müstereifel tätige Verwaltungsleiterin Birgit Speuser (leider, weil auch für uns eine hervorragende Fachkraft, so auch Hermanns Josef Schulz aus Houverath) mit nach Bergheim wechseln.

Pfarrerr Christian Hermanns: "Ich bin froh und dankbar, dass das Erzbistum meiner Bitte zugestimmt hat, denn eine enge und vertraute Zusammenarbeit zwischen Pfarrerr und Verwaltungsleitung ist unverzichbar."

Wann und wie sich der Pfarrer von Bad Münstereifel, dem Umland und damit von allen verabschieden kann steht noch nicht fest. Man werde abwarten müsen, wie sich die Lage der Coronapandemie in den nächsten Monaten entwickle, so Pfarrer Hermnanns. mg/MaGö

LeserReporter/in:

Manfred Görgen aus Bad Münstereifel

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