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Auftakt mit „La Kölsche Vita“
Houverather Junggesellen laden ab 7. Juli zur traditionellen Dorf-Kirmes ein

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Zum zweiten Mal nach der Pandemie laden Houverather Junggesellen zur traditionellen Dorf-Kirmes ein

Auftakt mit „La Kölsche Vita“

Laut Präsident Rüdiger Frings sollen es Festtage mit "Überraschungen" werden

Von Manfred Görgen

Bad Münstereifel-Houverath. Schon vor wenigen Tagen zeigten die Verantwortlichen des Sportverein SV Houverath aus Anlass des 75Jährigen Bestehens, wie wichtig Vereinsleben im Dorf ist und nicht nur zum Gemeinschaftsgeist und der Geselligkeit beiträgt. Dass beweisen seit weit über hundert Jahren - ein genaues Gründungsdatum ist derzeit nicht bekannt - die Mitglieder des Houverather Junggesellenvereins grün-weiß, die am Wochenende zur überregional bekannten „Dorfkirmes“ einladen. Dies, mit Präsident Rüdiger Frings an der Spitze, der "einige Überraschungen" angekündigt hat. "Wir sind mehr als nur ein Junggesellenverein", sind sich die jungen Männer einig.

Ab Freitag, 7.Juli wird die große Kirmes im Zelt und draußen auch mit einigen Schaustellern gefeiert.

Auftakt ist mit dem Slogan „La Kölsche Vita“ unter anderem mit Musik aus den 80er und 90er Jahren und Fassbier.

Die offizielle Kirmes mit dem bekannten Ausgraben des - laut Inschrift vermutlich aus dem Jahr 1914 stammenden - Knochens, findet allerdings einen Tag später, am Samstag, 8.Juli, ab 18.30 mit einem Umzug statt. Um 20 Uhr ist Zuhören und Tanzen mit der bereits im vorigen Jahr auf der Houverather Kirmes begeistert gefeierten Band „Rio5“ aus dem Ahrtal angesagt.

Der Sonntagsreigen, 9. Juli, beginnt um 10 Uhr mit der Heiligen Messe in der St. Thomas Pfarrkirche, den meisten als „Eifeldom“ bekannt. Folgen Gefallenenehrung und Segnung der Gräber.
Wird im Zelt DJ „Siggis Sahne“ für einen guten musikalischen Frühschoppen sorgen. Schließt sich bereits ab 12 Uhr das bekannte „Spiel ohne Grenzen“ an, zudem sich schon einige Mannschaften frühzeitig angemeldet haben. Wird es auch an diesem Tag an Kaffee und Kuchen nicht fehlen und soll eine große Tombola mit zahlreichen Preisen ab 16 Uhr zum weiteren Verbleib der Besucher animieren.

Am letzten Kirmestag, Montag, 10.Juli, beginnt der Tag zum erneuten Feiern um 11 Uhr wieder mit „Siggis Sahne“ und Frühschoppen, wird ab 15 Uhr Kaffee und Kuchen angeboten und dürfte sich der „Kirmesausklang“ nach vier Tagen mit Sicherheit bis in die späten Abendstunden hinausziehen.

Erste und sehr alte Junggesellenfahne bleibt verschollen

Die Junggesellen um Präsident Rüdiger Frings sind seit geraumer Zeit auf der Suche nach einem genauen Gründungsjahr des Junggesellenvereins. Könnte es sogar sein, dass die Jungs vom JGV bereits ein würdiges Jubiläumsjahr verpasst haben.

Glaubt man den Inschriften auf dem großen Kirmesknochen, könnte der Verein 1914 gegründet worden sein. Doch wenn man sich eine der beiden verbliebenen Fahnen anschaut käme ein anderes Datum infrage. Rüdiger Frings glaubt aber fest daran, dass der Verein wesentlich älter als vermutet ist. Aufschluss könnte eine alte Fahne bringen, die aber seit Jahren nicht mehr auffindbar ist. Sind sich die Junggesellen auch ziemlich sicher, dass es zumindest die Kirmes schon gegeben hat, als noch kein offizieller Junggesellenverein existierte.

Nicht destotrotz wird aber weiterhin der Gemeinschaftsgeist bei den Houverather Junggesellen ebenso gepflegt, wie es kürzlich auch die benachbarten Wälder Junggesellen mit ihrer hervorragenden Antonius-Kirmes unter Beweis gestellt haben.

Und nicht nur die Wälder pflegen mit dem Houverather JGV ein ausgesprochen harmonisches, sogar enges freundschaftliches Miteinander, sondern die Houverather auch mit zahlreichen anderen Vereinen aus der Umgebung. Ein gutes Zeichen, was auch in diesem Kirmesjahr für einen großen Andrang von nah und fern sorgen dürfte.

Dass der JGV Houverath allerdings auch um die Sicherheit des geliebten Dorfes bemüht ist, zeigten sie vor einigen Jahren, als einige Ganoven in der gegend ihr Unwesen trieben. Wollten die JGVler sicherlich keine „Sheriffs“ sein und so auftreten, als um die mögliche Sicherung von Hab und Gut ging. Die Junggesellen Houverath, deren Mitglieder zum Teil auch aus den benachbarten Dörfern stammen. Und weil diese jungen Männer vermehrt die Augen offenhielten, und nach möglichen Dieben Ausschau hielten, haben sie damals erneute Einbrüche im Vorfeld verhindern können.

Waren sie allerdings nach einem Einbruchversuch und die Diebe beim Tatversuch ertappenden wenig später trotzdem nicht glücklich, weil wenig später die Polizei die vermeintlichen Diebe nach kurzer Überprüfung wieder laufen ließ. “Damit die womöglich schnell wieder erneut einbrechen können“, so damals nicht nur Jochen Meixner aus Limbach, der auch schon seine negativen Erfahrungen mit Gaunern gemacht hatte.

Und weil sich in den vergangenen Jahren Einbrüche mehrten, hatten die Jugendlichen ein Verständigungssignal und abendliche Parolen ausgegeben. Jeder der was Verdächtiges im Ort gesehen hatte, Fahrzeuge mit fremden Kennzeichen, argwöhnisch beobachte. War doch die Sorge vor Jahren sehr berechtigt, denn es wurde meist am späten Nachmittag bis hin zum Abend in Häuser eingebrochen. Unter anderem im Höhengebiet von Münstereifel in Wald, Limbach, Scheuren und Houverath. Selbst Jan Dederichs, mit einer der zahlreichen Junggesellen hatte dies erleben müssen, als seine Eltern für eine kurze Zeit außer Haus waren. Als gegen 20.30 Uhr das Haus betrat, sah er schon nach dem Öffnen der Haustür die Bescherung. Diebe hatten sein Elternhaus heimgesucht und Schmuck und Bargeld mitgehen lassen. Dinge, die die Diebe damals nicht gebrauchen konnten, warfen sie in hintere Gärten von Nachbarn. Flüchtenden damals in Richtung Hüllenweg.

Konnten bei diesen Einbrüchen alle Täter mit reichlich Beute unerkannt entkommen. Alle nutzten damals ihre Beutezüge am frühen Abend, um vom hinteren Teil der Häuser unbeobachtet eindringen zu können. Wenn nicht mit Schraubenzieher aufgehebelte Terrassentüren durch gewaltsam geöffnete Kellerfenster.
Und weil sich die Jugendlichen am Abend häufig zum Klönen im Ort treffen, hielten sie ab sofort nach den Einbrüchen die Augen auf. So vor wenigen Jahren auch mehrere Jungs an der Straße „Auf der Laach“, wo ihnen „dunkle“ Gestalten aufgefallen waren, die durch Gärten huschten. Wurden weitere Junggesellen per Handy informiert. Weiteren Junggesellen fiel an der Raiffeisenbank mit Michael Blass vom Landwirtschaftlichen Hof gegenüber zwei im hinderten Teil der Bank im Dunkeln abgestellte Fahrzeuge mit Bonner Kennzeichen auf. Als die Junggesellen die Polizei alarmierten, gelang es einem Fahrer seinen Wagen zu starten und zu flüchten. Und weil die Jungs damals Angst hatten, überfahren zu werden, ließen sie das Duo davonbrausen.

Wenig später waren mehrere Streifenbesatzungen vor Ort und konnten alle Verdächtigen festgenommen werden, hatten aber keiner der Verdächtigen Personen Papiere bei sich. Wurde kurz darauf auch das flüchtige Fahrzeug ausfindig gemacht. Und da allen Personen kein direkter Einbruch nachgewiesen werden konnte, musste die Polizei sie wieder fahren lassen.

Die Polizei damals: Da den kurzfristig festgehaltenen keine Straftat nachzuweisen war, letztlich bis zu einer Überführung die Unschuldsvermutung in Betracht gezogen werden müsse, durfte die Gruppe Ausländer weiterfahren.

Dennoch hatte die Polizei vor Ort viel Lob für das nicht Wegsehen der aufmerksamen Jugendlichen und deren Zivilcourage. Betonte aber auch eindringlich, bei auffälligen Dingen stets die Polizei zu benachrichtigen, weil man ja nie wissen könne, ob die Täter zur Not auch aggressiv und handgreiflich agieren würden.

Somit bewiesen die Junggesellen nicht nur mit diesen Aktionen, dass sie am Dorfleben aktiv teilnehmen. Unter anderem auch mit Kranzniederlegungen und den Gefallenen Menschen beider Weltkriege gedenkend, Kinder nicht nur mit Spielgeräten auf den Spielplätzen unterstützen und auch sonst für soziales Tun bekannt sind. Jüngst hieß es wieder Ärmel hochkrempeln und mit eigener Muskelkraft und vielen Schweißtropfen das Sechs-Bahnen-Zelt aufbauen und Innen festlich herrichten.

Spätestens am Freitag 7. Juli heißt es dann auch „O´zapft ist“ und das im Monat Juli und zu sicherlich anderen Preisen wie in einigen Monaten auf dem Münchner Oktoberfest wo die Bierpreise erneut noch oben gehen. “Wir aber Getränke zu fairen Preisen anbieten“, so in freudiger Erwartung und schmunzelnd JGV-Präsident Rüdiger Frings. Text und Fotos Copyright Pressebüro MaGö co. Manfred Görgen

LeserReporter/in:

Manfred Görgen aus Bad Münstereifel

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