Die vergessene und überflutete Geld-Bank (Tresor)
Houveraths Freiwillige Feuerwehr musste großen Stahltresor im Keller der Bank leerpumpen / Neue „Bankbesitzer“ hatten den Kellerraum total außer Acht gelassen

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Von Manfred Görgen

Bad Münstereifel-Houverath. Schneller und erfolgreicher Einsatz für die örtliche Wehr, die jüngst im Keller einer Bank an der Limbacher Straße einen Tresorraum leerpumpen musste. Was anfangs allerdings nichts so einfach war, weil sich die große Stahltür auch von den neuen Besitzern dieser großen Immobilie nicht so einfach öffnen ließ.

Seit Jahrzehnten ist die Raiffeisenbank im Ort bekannt und war dort auch beliebt für ihren guten Service mit gut geschulten Bankfachmitarbeiter/innen vor Ort. Das änderte sich zum Teil seit Anfang des Jahres, als die Besitzer dieser großen Immobilie an der Limbacher Straße/ Ecke Ochsenbendchen wechselten und es seitdem andere Eigentümer gibt. Neue Besitzer, die aus der autobranche und dem Hoch- und Tiefbau kommen.

Während die ehemalige Mitarbeiter- und Kundenräume seit geraumer Zeit nicht mehr von der Raiba-Voreifel Rheinbach direkt genutzt werden, dessen Personal in andere, wie zum Beispiel nach Stotzheim wechselte, machte es sich der neue Besitzer Matthias und Sohn Ralph Kempen, sowie Richard Mauel aus Wald das Gebäude innen und außen nach ihren Vorstellungen und Wünschen zurecht.
Was blieb und auch mit einem entsprechenden Mietvertrag verankert wurde: Der Eingangsbereich der Bank blieb wie bisher und damit für auch für Bankkunden zugänglich. Das bedeutet im Gegensatz zu ursprünglich anders angedachten Plänen:

Ein maschineller Bankservice mit Automaten im seit Mai dieses Jahres eröffneten Supermarkt der NORM Kette zu installieren, nicht zum Tragen kommen lassen. Stattdessen wurde in Houverath nicht nur der Kontoauszuggeräteautomat, sondern auch der große im gleichen Raum stehende Automat für Geldauszahlungen an seinem Platz belassen.

Was die neuen Besitzer allerdings lange nach der schlimmen Flut, die auch viele Hausbesitzer in Houverath nicht verschonte und zahlreiche Keller volllaufen ließ und teils große Schäden anrichtete: Der Tresorraum der „Raiba-Bank“ lief voll Wasser.

Im Keller der Bank befindet sich nämlich auch ein großer Tresor mit zahlreichen Schließfächern.
Und als Richard Mauel dann wie nach einer plötzlichen Eingebung - viele Tage nach der Flut - auf die Idee kam, man müsste doch auch mal nachschauen, ob nicht auch der Kellerraum mit dem in dicken Beton verankerten großen Stahltresor in Mitleidenschaft gezogen worden sein könnte:
Sah der Wälder Unternehmer schon nach dem herabsteigen der ersten Stufen in den Keller das Dilemma:
Fast einen Meter hoch stand die Wasserbrühe.

Und da mit eigenen Mittel, wie kleiner Pumpe, es kaum möglich war, dieser großen Wassermenge Herr zu werden, wurde die örtliche Feuerwehr alarmiert. Die sorgte dann mit großer Absaugpumpe und entsprechend großen Abflussschlauch, das Wasser aus dem Keller zu bekommen.
Trotzdem lief das Wasser immer wieder nach. Kam immer wieder aus dem Raum hinter der verschlossenen Stahltür gelaufen.

Lange Zeit scheiterten auch die Versuche die große Stahltür mit einem entsprechenden Schlüssel zu öffnen.
Doch schließlich hatte Richard Mauel und auch die Freiwillige Feuerwehr alles im Griff und unter Kontrolle.
Derweil hatte Matthias Kempen aus Wormesdorf kommend, mit seinem zu diesem Zeitpunkt auf Mallorca weilenden Sohn Ralph telefoniert und ihm die Lage vor Ort erläutert.

Dabei konnte nach Aussagen von Matthias Kempen ihm sein Sohn erfreuliches mitteilen: Das dieser schon einiges an Geldspenden auf der Balearen-Insel für Opfer der Flutkatastrophe gesammelt habe. Unter anderem auch einen guten Geldbetrag von einem Schauspieler, dessen Namen ihm spontan nicht mehr einfiel, der aber ebenfalls von den Nachrichten in Deutschland sehr geschockt gewesen sei und zumindest auch mit Geldspende helfen wollte.

Ob schließlich nach dem mühevollen Öffnen des leergepumpten Tresors womöglich auch Wertgegenstände zu Schaden gekomen seien, wurde nicht mitgeteilt. Dies sei derzeit doch total unwichtig.

Fest steht aber für Richard Mauel und Matthias Kempen, das der vollgelaufene Keller und der Tresorraum derzeit wirklich die allerkleinsten Sorgen auch bei ihnen bereite. Müsse die höchste Priorität derzeit nach wie vor den tausenden von Betroffenen und ihr Hab und Gut verlorenen Menschen gelten.

Diesen Menschen müsse von politischer Seite und auch privat unbüroakratisch geholfen werden. Alle Achtung, so auch Richard Mauel,  vor all den Menschen, die seit nun mehr über drei Wochen vor Ort stammend und aus allen Teilen der Bundesrepublik in die Krisengebieten gereist sind und unermüdlich und unentgeltlich helfen. 

Bad Münstereifel auch zwei Fillialen der Kreissparkasse an der Trieer Straße und am Bendenweg stark betroffen und geschlossen 

In Bad Münstereifel sind wegen zwei derzeit ebenfalls bedingt durch das Hochwasser betroffene Bankfilialen der Kreissparkasse betroffen. Hilft die KSK ihren Kunden vorrübergend mit zwei mobil aufgestellten Geldautomaten.

Der ließ allerdings zumindest am Mittwoch zahlreiche Kunden sich auf eine länger Geduldprobe einstellen, denn lange Zeit ging auch dort nichts mehr. Meinte Uwe Roggendorf aus Iversheim, der für seinen Vater Geld abheben wollte noch mit Galgenhumor zu anderen ebenfalls wartenden: "Die sind leer und da gibt es derzeit kein Geld mehr zu holen." Tatsache war aber, das gleich zwei Fahrzeuge mit Mitarbeitern einer Geldtransportfirma vor Ort waren. Diese Männer, zur eigenen Sicherheit mit Revolvern ausgerüstete -  versuchten beide mobilen Teresore wieder mit reichlich Geld zu bestücken.

Allerdings auch danach längere Zeit die Technik und damit das "Ausspucken" von Geldscheinen versagte.

Doch auch bei diesem mobilen Geldautomaten, der für möglche Langfinger und der deutschen Sprache mächtige der Hinweis: Das ein brachialers aufbrechen oder womöglich sprengung zwecklos sei, die Mühe sich nicht lohne, weil alle Geldscheine beim Aufbruch der Automaten automatisch eingefärbt würden.

Sich die vor den Geräten wartenden Kunden allerdings an diesem Nachmittag in Geduld üben mussten, oder ihr Glück in einem anderen Ort mit Bankautomaten versuchten. MaGö

LeserReporter/in:

Manfred Görgen aus Bad Münstereifel

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