Weihbischof Ansgar Puff firmte
In der Kirche St. Helena sang der Chor „Fortsetzung folgt“

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Bei der diesjährigen Firmung kam Weihbischof Ansgar Puff erneut als offizieller Würdenträger nach Bad Münstereifel gereist

Danach nach Mutscheid, um nach entsprechender Vorbereitungszeit auch dort zahlreiche Jugendliche zu firmen

In der Kirche St. Helena sang der Chor „Fortsetzung folgt“

Von Manfred Görgen

Bad Münstereifel/Mutscheid. „Der Heilige Geist und ihr liebe Firmlinge mit euren Patinnen und Paten seid heute der Mittelpunkt.“ Das sagte unter anderem der neue leitende Bad Münstereifeler Pfarrer Robert Rego anlässlich der anstehenden Firmungen in zwei Kirchen. „Wir feiern das Gottes Geist und Kraft in euch lebendig wird und zum Erwachsen werden drängt.“

Und Weihbischof Ansar Puff als weltlicher Spender der Sakramente: “Was wir heute feiern, ist ein neuer Empfang. Der Geist wird euch ermutigen. Im Leben bei schwierigen Zeiten.“ Der Würdenträger ging auch darauf ein und fragte, was einem die größten Sorgen mache, dass was man sicherlich auch in jungen Jahren glaube es nicht mehr zu packen. Dazu benötige es Kraft und eben diese Firmung mit dem Heiligen Geist. „Freue mich mit ihnen allen hier das Fest des Heiligen Geistes gemeinsam zu feiern“, so der Weihbischof.

„Der unsere Stärken stark macht und unsere Schwächen abnimmt“

Nicht nur in Bad Münstereifel war am vorigen Wochenende somit reichlich was los. Dies nicht nur wegen dem endlich wieder stattfindenden (wenn auch in abgespeckter Form) Weihnachtsmarkt, sondern besonders wegen der Firmung in der Jesuitenkirche. Das gleiche Sakrament wurde einige Stunden später auch in der Kirche St. Helena in Mutscheid gespendet.

Grund war erneut das Kommen eines großen Mannes aus der Domstadt Köln in der Person von Weihbischof Ansgar Puff. Dies mit seinem unverzichtbaren Hirtenstab (Bischofsstab) und dessen Kopfbedeckung (Mitra) verbunden. Somit in der Person von Ansgar Puff und wie in den Jahren zuvor, ein durchaus von vielen Menschen schon stets gern gesehener Gast.

Als hochoffizieller Bischofbesuchs wegen den beiden Firmungen in der Kernstadt Bad Münstereifel und einige Stunden später im Höhengebiet in Mutscheid. Bereits vor kurzem machte der Weihbischof auch eine Stippvisite zum Angela Gymnasium, das sich nach der verheerenden Flut im Sommer 2021 immer noch im Wideraufbau befindet und noch reichlich zu tun ist.

Und es scheint schon fast so etwas wie eine Tradition in Bad Münstereifel und im Höhengebiet für den großen Mann aus Köln zu werden, denn im Dezember 2013 besuchte der frühere Düsseldorfer Pfarrer, inzwischen seit über ein Dutzend Jahre Kölner Weihbischof, Ansgar Puff erstmals auch seinen neuen Zuständigkeitskreis als hoher Würdenträger im Raum Bad Münstereifel und firmte in zwei Kirchen. Das wiederholte sich fast jedes Jahr: Auch in diesem.

Doch der Dezember 2021 war für den Bischof und die Firmlinge in Bad Münstereifel und Houverath etwas Besonderes. Erstmals nach seiner „Beurlaubung“ wegen den so lange vertuschten Missbrauchsvorwürfen in starke Kritik geratene Kirche, kam Weihbischof Ansgar Puff in die Gotteshäuser in der Eifel und firmte zahlreiche Jugendliche. Bat zu jener Zeit und auch jetzt kurz „wegen den Vertuschungen“ um Entschuldigung und Vergebung für sein persönliches Versäumnis im Rahmen der Aufarbeitung. Sprach im vorigen Jahr auch von einer „zurückliegenden harten Woche“, ohne damals direkt darauf einzugehen. Davon war in diesem Dezember 2022 keine Rede mehr. Ging Ansgar Puff kurz auf das ein was noch immer über der Kirche „als von vielen bereits genannte Organisation schwebt“ ein und besann sich der Bischof auf das Wesentlichste: Das heilige Sakrament der Firmung.

Nach dem Weggang von Weihbischof Dr. Heiner Koch, der ein Amt im Osten der Republik angenommen hatte, wurde dem früheren Düsseldorfer Seelsorger und Kölner Weihbischof Ansgar Puff vor über gut zehn Jahren auch der zum Erzbistum Köln gehörende Bereich Bad Münstereifel übertragen. Und der „Neue“ und an Körpergröße durchaus „Lange“, stellte sich auch aufgrund seiner um einiges ihm gegenüberstehenden jungen Menschen mit überragender Statur stets gut gelaunt und von den meisten als „sehr angenehm empfunden“ und „die Nähe und Kontakt zu Menschen suchend“ vor.

Und auch diesmal war bei seinen gut gewählten Worten bei der Predigt so etwas wie Bescheidenheit herauszuhören. Bat der Bischof in diesen Kirchen um Vergebung wegen den bekannten Vorkommnissen, von denen auch er sich wegen eines begangenen formellen Fehlers nicht habe freisprechen können.

Ging es jüngst hauptsächlich um das zu spendende Sakrament der Firmung.

Der Weihbischof wurde vom leitenden Münstereifeler Pfarrer Robert Rego im Beisein von Diakon Dr. Ulrich Günzel willkommen geheißen.

Bereitete danach der Bischof mit der nötigen Ernsthaftigkeit die jungen Frauen und Männer auf das bevorstehende Sakrament vor. In beiden Kirchen mit der inzwischen bereits gewohnten 20minütiger Predigt, die Dank stets guten Inhalten auch jüngst entsprechend gut ankam.

So sprach der Würdenträger auch mit Sicht nach der Flut auf Bad Münstereifel und anderen Orten „von einer furchtbaren Zeit und den damit verbundenen Verwüstungen.“ Aber auch von den Zeiten des Krieges und den wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Aber direkt an die zu firmenden Jugendlichen gewandt, auch wieder von Möglichkeiten, die ihnen Gott gebe, die sie heute vermutlich noch nicht erahnen würden. War die Rede von Demut und Liebe, nicht Hass und Gewalt.

Möge man doch bitte weiterhin die Kirche nicht nur als Gebäude und durch die Türe gehend einfach als Intuition sehen, sondern als viel mehr. Sei es bedauerlich, dass viele Menschen dieser Kirche den Rücken zukehrten. Es für manche eine fremde Kirche geworden sei, bei der es ungerecht zugehe, wo Frauen nicht die gleichen Rechte wie Männer zugesprochen würden. Sei die Kirche allerdings nicht erst seit heute ein schwieriges Thema. Viele würden die Kirche nur als eine Art als Organisation mit Fehlern bei der Aufarbeitung und des Missbrauchs betrachten.

Unvergessen geblieben sind auch die Worte von Weihbischof Ansgar Puff bei der Firmung im vorigen Jahr: „Auch ich möchte und muss um Vergebung bitten, weil ich vor acht Jahren einen Fehler bei der Aufarbeitung gegangen habe.“ Und bezogen auf die jungen Frauen und Männer, habe es auch bei ihm in jungen Jahren lange gedauert den richtigen Weg zu finden, bis ihn der Heilige Geist ergriffen habe, so auch jüngst die Worte während den beiden Pontifikalämtern. Und damit die Jugendlichen - falls noch nicht vorhanden - Interesse an der Bibel bekommen, wurde jedem ein solches zuvor vom Bischof gesegnetes Exemplar geschenkt. mg/ magö/ Manfred Görgen

LeserReporter/in:

Manfred Görgen aus Bad Münstereifel

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