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Schweren Herzens verließ Pater Gottfried vor zehn Jahren das Münstereifeler Höhengebiet
In Kürze steht das Goldene Priesterjubiläum an alter Wirkungsstätte an /Anschließend zum Pfarrfest nach Houverath

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Schweren Herzens verließ Pater Gottfried vor zehn Jahren das Münstereifeler Höhengebiet

In wenigen Wochen steht das Goldene Priesterjubiläum an alter Wirkungsstätte an /Anschließend geht es zum Pfarrfest, das am gleichen Tag in Houverath stattfindet

Von Manfred Görgen

Bad Münstereifel-Effelsberg. Bekanntlich soll man die Feste feiern wie sie fallen: Und im Münstereifeler Höhengebiet stehen am Sonntag 8.September gleich mehrere Feste fast zeitgleich an. Unter anderem bereits um 8.30 Uhr die große Feier zum goldenen Priesterjubiläum in der Kirche St. Stephanus von Pater Gottfried und wenige Stunden später das diesmal besonders groß angelegte Pfarrfest rund um den Eifeldom (St. Thomas) in Houverath.

Dem kürzlich 85 Jahre alt gewordenen Pater Gottfried stand schon vor zehn Jahren die Rührung regelrecht im Gesicht geschrieben und musste dieser sich mühsam seiner Tränen erwehren. Letztmalig durfte er vor einem Jahrzehnt in „seiner“ Kirche in St. Stephanus Effelsberg mit zahlreichen Mitbrüdern von nah und fern noch einmal eine Messe zelebrieren, um sich dann „endgültig“ von seiner Pfarrei zu verabschieden, „wo ab sofort vieles anders werden wird“, wie es damals der umstrittene und vor Jahren diesen Seelsorgebereich verlassene Pfarrer Bahne sagte.

Bald gibt es aber ein freudiges Wiedersehen mit einigen hundert Eifeler Bürgern und Pater Gottfried, denn Anfang September feiert er in seinem ehemaligen Wirkungskreis Effelsberg sein goldenes Priesterjubiläum.

Wenn mancher einer sich noch einmal das Bild vor zehn Jahren und zahlreichen zum Abschied gekommenen Geistlichen vor Augen führt, hätte man damals allerdings meinen können, der Kirche und damit dem Erzbistum Köln brauche es nicht Bange zu werden wegen fehlenden Priestern.

Doch das Bild der 15 Pastöre, Kapläne und Diakone trog damals, wie man heute nur zu gut weiß: Unter ihnen waren damals schon welche im Ruhestand und die ihn in Kürze antraten. So sagte der damals noch für alle Pfarreien im Verbund Münstereifel zuständige Pfarrer Thomas Bahne, nicht nur eine herzliches Dankeschön in Richtung des aus dem Höhengebiet scheidenden Paters Gottfried und dessen guter Seele, Schwester Elisabeth, sondern auch an die Besucher in der vollen Kirche gerichtet, dass sich auch in Effelsberg in Zukunft vieles ändern werde. Unter anderem sei noch mehr ehrenamtliches Engagement gefragt.

Pater Gottfried dankte vor zehn Jahren dafür, dass er fast 25 Jahre in der Eifel tätig sein durfte. Bat aber damals auch diejenigen um Verzeihung, denen er in dieser Zeit weh getan habe.

„Oberpfarrer“ Thomas Bahne, wie er sich damals noch anreden ließ und inzwischen nicht mehr genannt wird, weil unzulässig, war zu jener Zeit nicht um seinen Job zu beneiden. Einem Mann, dem man nicht immer ein glückliches Händchen in seinem Tun bescheinigte. Immer mehr Geistliche kehrten Bad Münstereifel aus unterschiedlichsten Gründen den Rücken und blieb dem für alle Gemeinden verantwortliche Pfarrer Bahne fast mehr Verwaltungsarbeit, als seelsorgerische Arbeit übrig.

Viele Priester waren schon weg oder gingen, wie an dem Sonntag im Mai vor zehn Jahren mit der Verabschiedung von Pater Gottfried aus Effelsberg. Und schon vor einem Jahrzehnt fielen immer mehr Messen aus und gab es aufgrund der Neuordnung zum Pfarrverband Münstereifel mit Pfarrer Thomas Bahne und drastischem Priestermangels an weniger Tagen Gottesdienste. Trat genau am 1. Mai vor zehn Jahren eine neue Messordnung in Kraft. Viele Kirchen stehen seitdem an manchen Tagen leer und fürchteten einige schon zu jener Zeit, dass im Notfall kein Priester mehr zu Rechten Zeit komme. Wenn es um Seelsorge gehe, sei es in vielen Gemeinden sehr schlecht bestellt, hieß es schon damals.

Durften sich vor zehn Jahren auch die Houverather und Menschen aus den umliegenden Dörfern von Pater Gottfried verabschieden, der nach fast 25 Jahren von Effelsberg nach Eitdorf (Rhein-Sieg-Kreis) zog. Seine Schwester Elisabeth, die ihm in Effelsberg immer zur Seite stand, zog zu einer Bekannten nach Roisdorf. Wohnt inzischen aber wieder in der Nähe ihrres Bruder in Eitdorf.

Der frühere und vor einigen Jahren bereits verstorbene Dechant Heinrich Josef Mehren, lange in Houverath und danach im Ruhestand in Nemmenich noch aktiv , war es, mit dem sich Pater Gottfried gut verstand und die sich in ihren Aufgaben zwischen Houverath und Effelsberg ergänzten. Viele Menschen waren allerdings damals schon verärgert, dass sie bei der offiziellen Verabschiedung von Pater Gottfried nicht dabei sein konnten. Ursula Corcelius sprach zu jener Zeit im Namen der Houverather Pfarrei von einer „unglücklichen Termingestaltung“, weil am gleichen Tag in Houverath Kinderkommunion und Muttertag gefeiert wurde. Ebenso auch Britta Zavelberg, die Pater Gottfried (Niemczyk) für dessen Wirken dankte. Nicht nur den Houverathern werde der Pater, als gebürtiger Pole durch seine unverkennbare Sprache fehlen. Da, wo Pater Gottfried viele Jahren lebte, verließ er nach über 24 Jahren die Pfarrgemeinde Effelsberg und Pfarrverband Münstereifel und wurde würdig verabschiedet.

Zur Verabschiedung mit einer Messe in der Pfarrkirche St. Stephanus. Wird es so auch in Kürze sein, wenn Pater Gottfried sein goldenes Jubiläum dort feiert und sich sich für ein paar Stunden feiern lassen darf. Auch beim anschließenden Empfang im Pfarrheim.  

Vor zehn Jahren bestand im Anschluss die Gelegenheit, sich in der Festhalle Lethert persönlich vom Pater zu verabschieden, wie es zu jender Zeit auch Johannes Backes von Kirchenvorstand Effelsberg tat.

Pater Gottfried, stets bescheiden geblieben, bat damals - wie vermutlich auch in Kürze am Sonntag 8.September - von persönlichen Geschenken abzusehen. Für eine Spende an das Priesterseminar des Michaelitenordens zeige er sich aber sicherlich erneut dankbar.

Auf Wunsch seines Ordens (Michaelitenorden) zog es ihn als Subsidiar in den Seelsorgebereich Eitdorf, wo auch zwei seiner Ordenbrüder als Pfarrer und Pfarrvikar wirken. Text und Fotos: Manfred Görgen/ mag/ mg/ MaGö

LeserReporter/in:

Manfred Görgen aus Bad Münstereifel

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