Wendelin Rummel ritt erneut durch „Sturm und Wind“
Martinszüge-Auftakt fand mit „neuem“ Pferd „Zisko“ in Houverath statt

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Bad Münstereifel-Houverath. Von wegen nach dem hier zitierten „Wer reitet so spät durch Nacht und Wind? Es ist der Vater mit seinem Kind. Er hat den Knaben wohl im Arm. Er fasst ihn sicher, er hält ihn warm,“ aus „Der Erlkönig“ von Johann Wolfgang von Goethe.

Jüngst machte und ohne einen Knaben auf dem Arm mal wieder der Maulbacher Wendelin Rummel in der Rolle als perfekter St. Martin mit entsprechenden Utensilien und auf großem Vierbeiner sitzend auf sich aufmerksam. Zog er natürlich und besonders die Aufmerksamkeit der zahlreichen Mädchen und Jungen mit ihren überwiegend in der Kita und Schule selbstgebastelten bunten Laternen auf sich.

War der Maulbacher es, der mit seinem neuen „St. Martin-Pferd“, dem erst sechs Jahre alten „Zisko“ den Auftakt im Reigen der Martin-Umzüge im Höhengebiet machte.

Läuteten vor dem großen Umzug über die Eifeldomstraße, Reuterweg und Limbacher Straße die Kirchenglocken und marschierten zahlreich die Kinder mit bunten Fackeln in der Hand zur Kirche. Wie derzeit in fast allen Orten (obwohl der eigentliche Martinstag noch nicht offiziell ist) stand in Houverath und zu einer schönen Tradition in der Kirche St. Thomas werdend, die Erzählung in der Kirche vor dem danach stattfindenden Umzug mit der Geschichte vom edlen Ritter St. Martin statt.

Einem guten Mann, der bekanntlich mit einem Armen am Wegesrand frierenden Mann seinen Mantel teilte. Und wie erwartet, hörten nicht nur die vielen Jungen und Mädchen gebannt und mit großen Augen schauend zu. Noch größer die Freude als St. Martin (alias Wendelin Rummel aus Maulbach) stolzen Schrittes durch den Mittelgang der Kirche Richtung Altar schritt und vorgestellt wurde. Wurden gemeinsam bekannte Martinslieder gesungen und mit St. Martin hoch zu Ross mit den musikalisch begleitenden „Eifeldombläser“ und für die Sicherheit sorgenden Löschgruppe unter der Leitung von Kai Nolden durch das Dorf gezogen. St. Martin auch mit Hilfe von Ehefrau Eva gemächlich voranritt.

Und rechtzeitig hatten Opa und Enkel, Willibert Nücken und Florian Nücken, im Auftrag der Feuerwehr am Ortsausgang ein großes und kräftig loderndes Feuer entfacht. Die übrigen Mitglieder der freiwilligen Feuerwehrt mit Kai Nolden sorgten derweil mit ihren Pechfackeln nicht nur in der Dunkelheit für ein wenig Helligkeit, sondern auch für die Wegsicherung des Umzuges.

Danach begaben sich alle wieder in Richtung des Dorfes zum Feuerwehrgerätehaus, wo aus den Händen von St. Martin (Wendelin Rummel) und guter Unterstützung durch Feuerwehrfrau Nadja Koll, jedes Kind einen leckeren und natürlich kostenlosen Martinwecken bekam.

Wie bereits in den Jahren zuvor, wurden diese - mehrere hundert – erneut von der „Dörfer-Gemeinschaft Thürne“ bezahlt.

Konnten die übriggebliebenen Wecken danach für einen Obolus erworben und das Geld in die Spendendosen zwei sammelnden Frauen des Thürner-Vereins gesteckt werden. „Unsere Kinder liegen uns eben sehr am Herzen“, so nicht nur Vorsitzender Rainer Hilberath aus Scheuren.

Stehen für St. Martin aus Maulbach weitere Umzüge - unter anderem in Scheuren, Wald und Freisheim - auf dem Programm.

Somit Mister Wendelin Rummel ein sehr begehrter Mann in diesen dunklen Tagen im November, der Dank dieses Brauchtums für etwas Erhellung und Fröhlichkeit beiträgt.

Und damit sich die Besucher nach dem Gang am kaltfeuchten Abend innerlich aufwärmen und gemeinsame Gespräche führen konnten, gab es neben Kinderpunsch und auch alkoholisierten Glühwein. Dafür sorgten erneut Mitglieder des agilen Fördervereins des DRK-Kindergarten. mg / Manfred Görgen

LeserReporter/in:

Manfred Görgen aus Bad Münstereifel

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