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Kleine Dorfsensation perfekt
Nach Flut 2021 konnte Dorfsaal erstmals wieder genutzt werden

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Kleine Dorfsensation perfekt:

Schönau konnte nach Flut 2021 „Dorfsaal der ehemaligen „Erftstube“ nutzen

Von Manfred Görgen

Bad Münstereifel-Schönau. Für mach närrischen Zeitgenossen mag es so etwas wie ein „Sesam öffne dich“ vorgekommen sein, denn nach langer Pandemie und der Zeit nach der Flutkatastrophe öffneten sich endlich wieder die Tore des großen Dorfsaales. Ein Ort zum Feiern, der damit wieder mit zu einem von den Karnevalisten der K.G. Erfttrabanten wunderschön geschmückten Saal wurde. Erstmals nach Jahren wieder mit einer gelungenen Karnevalsitzung durch die Norbert Klaes auch danach mit und „Party für Jung und Alt“ führte.

Das war allerdings zuvor schon sehr knapp nicht nur für die „Schönauer Erfttrabanten“ gewesen. So zog sich „ein langes und mulmiges Gefühl, wie fünf vor zwölf“ über Monate hinweg, so die beiden Vorstandsmitglieder Jens Ungermann und Martin Dormagen, die mit Hilfe einiger Mitstreiter/innen großes geleistet hatten.

Sah man auch am Sitzungstag nicht nur Ex-Prinz Martin Dormagen fast unermüdlich aus dem Kühlwagen des Parkplatzes die Kisten von Getränken heranschleppen.

Doch wie war das Feiern möglich und wer war es schließlich der dazu den Saal als „Startschuss“ zum närrischen Feiern freigab?

Ulli Corsten, ehemaliger Besitzer des Kurhotels in Bad Münstereifel und inzwischen Besitzer des früheren Erftstuben-Restaurant mit Saal und Immobilie, zeigt sich großzügig und stellte den beliebten „Dorf-Saal“ für bestimmte Festivitäten den Vereinen zur Verfügung.

Unzählige Menschen - auch aus Schönau und Umgebung - erinnern sich an die Flut in der Nacht zum 15. Juli 2021, die mit Gewalt viel zerstörte. So erlebte es auch Schönaus ehemaliger „Erftstube“-Pächter Stefan Wegener, der sich nach überfluteter Gaststätte, Restaurant und vollen Kellern „schweren Herzen“, zu einer Totalaufgabe entscheiden musste.

Dies hatte nicht nur ihn, sondern auch zahlreiche Vereine getroffen, denen damit der einst so geliebte große Saal zum Feiern fehlte. Mit kleineren und größeren Feiern, das nun „aber wie ein Geschenk von oben und zum richtigen Zeitpunkt kam“, so Martin Dormagen, wieder möglich wurde. Hatten Wilfried und Monika Wegener durch einen glücklichen Zufall ein neues Restaurant einige Kilometer von Schönau entfernt im Ortsteil Wald gefunden. Inzwischen mit Namen „Waldstube“. Fehlte allerdings den Vereinen bis vor kurzem ein Saal.

Doch dank eines „Retter in der Not“, kam es anders.

Mit Ulli Corsten und dessen Frau Sybille, die als neue Inhaber den inzwischen und fast zwei Jahre verwaisten großen Saal der ehemaligen Erftstube zur Verfügung stellten. Hatte es auch ihn, Ulli Corsten, ehemaliger Besitzer des Kurhotels indem lange Zeit auch Sänger Heino als Wohnungspächter im zweiten Stock und Parterre mit einem gleichnamigen Cafe residierte, doch auch getroffen und bewegt. Die unvergesslich bleibende Flutkatastrophe vom Abend 14. Juli auf 15.Juli 2021, die auch zahlreiche Gastronomen an der Erft nicht verschonte und deren weitere Existenz bedrohten. Mochte einige Zeit Gastronom Stefan Wegener nicht einmal Straßennamen in Schönau wie „Erftstraße“ und „Ahrstrasse“ lesen, um nicht auf traurige Gedanken mit unzähligen Erinnerungen zu kommen.

Nun scheint es langsam wieder aufwärts zu gehen. Auch bei einem Verein wie den Erfttrabanten, die leider auch zu denen gehören die, wie es Martin Dormagen formulierte, „finanziell nicht gerade auf Rosen gebettet sind, ums Überleben kämpfen und versuchen das Brauchtum mit den uns gegebenen Möglichkeiten aufrecht zu erhalten.“

Doch nun wurden deren Bitten nach Hilfe und Unterstützung erhört. So auch erster K.G Vorsitzender Jens Ungermann, der auch bei den Eifellandfunken Schönau-Mutscheid mit seiner Trompete den guten Ton angibt, „hätte der Karneval wie früher trotz inzwischen wieder erteilten Genehmigungen nach der Pandemie ausfallen müssen.“ War noch im vergangenen Jahr guter Rat teuer und die ersehnte Feierlaune zuerst einmal in weite Ferne gerückt. Doch Dank Corsten der Termin für einen Karnevalsauftakt nach Maß am 11. Februar ab 14 Uhr und wie in früheren Jahren gewohnt, im „Dorfsaal“ fest gebongt. War beim närrischen Feiertermin an diesem Tag auch Corsten als Ehrengast eingeladen. Ulli Corsten: Bekanntlich bin auch ich ein Freund von Vereinen. Als ich nach dem Kauf dieses leerstehenden und von der Flut stark in Mitleidenschaft genommenen Immobilie von den Sorgen und Nöten der Schönauer hörte, war mir sofort klar und bewusste, hier versuche ich zu helfen.“

Ulli Corsten hat mit dieser Immobilie einiges vor. So wird es aus wohl keine Art von „Erftstube“ an dieser Stelle mehr geben. Stattdessen schwebt Corsten vor, das komplette Gebäude zu sanieren, neue Wohnungen bauen zu lassen und diese dann vermieten. Der Saal aber, so Corsten, soll in Zukunft den Vereinen erhalten bleiben.

Und nicht nur die derzeit 91 Mitglieder der Karnevalsgesellschaft Erfttrabanten können ihr Glück immer noch nicht so richtig fassen, denn nachdem bereits vor Jahren der ehemalige Gastronom Siggi Müller aus Schönau das große und auf dann jeweils auf dem Parkplatz Kupferkessel aufgebaute Zelt verkauft hatte, wäre es nicht nur den Karnevalisten unmöglich gewesen einen derart großen Aufwand aus finanzieller Hinsicht mit Zelt zu stemmen.

Nun allerdings jüngst die große Sitzung und Karnevalsparty. Hatte erneut wie in früheren Jahren Nobert Klaes spontan zugesagt, den Part des Sitzungspräsidenten zu übernehmen und durch das Programm zu führen. Und der Clou an allem, außer der generösen Zusage von Ulli Corsten, stand der Saal nicht nur „zur freien Verfügung“, sondern wurde der Zutritt zu dieser Veranstaltung für alle Besucher von nah und fern bei freiem Eintritt gewährt.

Martin Dormagen, als letzter amtierenden Prinz bis zum Ausbruch der Corona Pandemie das Zepter schwang, sagte: „Wir haben eine Spendenboy aufgestellt, die von jedem Besucher im Sinne des Vereins und der Brauchtumspflege gefüllt werden konnte.“

Es wurde ein buntes und abwechslungsreiches Programm geboten, das für jeden Geschmack was zu bieten hatte. Unter anderem mit vielen Tanzgarden. Wobei ein Junge von vier Jahren nach dem Tanz derart erschöpft war, dass er am Rande des Geschehens und trotz lauter Karnevalsmusik auf dem Schoß seiner Mutter einschlief.

Auf Büttenredner wurde diesmal bewusst verzichtet.

Jens Ungermann und Martin Dormagen übereinstimmend: „Die Leute sollten optisches geboten bekommen, schöne Tänze sehen, lachen, singen, feiern und reichlich Freude haben.“ Und die Freude hatten alle Besucher im Schönauer Dorfsaal. Ging es fröhlich zu und wurde den Besuchern ein gutes karnevalistisches Programm geboten. Allerdings waren es letztlich und trotz freiem Eintritt nicht die erhofften „ganz großen Besucherströme“, die den Saal zum Bersten bringen sollten.

Sind die Karnevalisten aber zuversichtlich, dass dies in den kommenden Jahren besser werde. Vermutlich einige Menschen auch noch aus Furcht vor einer möglichen Corona Ansteckung noch nicht mitfeiern wollten. „Haben wir es aber auch als Veranstalter versäumt, in der Kürze der Zeit die nötige Reklametrommel zu rühren.“

Doch diejenigen, die von der Sitzung wussten, sich das Ereignis nicht entgehen lassen wollten, hatten mehrere Stunden ihre Freude an den Darbietungen. Waren jüngst nicht nur die Besucher wie Stellvertretender Bürgermeister Ludger Müller und vom Neujahrsempfang kommend, trotz immer noch nicht überwundener Erkältung, auch Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian nach Schönau gekommen und voll des Lobes für die Bemühungen der K.G.

Zeigte sich aber auch der bekannte Vollmerter Bürger und Herzens-Karnevalist Michael Dormagen von Ulli Corsten begeistert. „Was für eine noble Geste von diesem Mann, der nun mit einem großen Anteil an der Aufrechterhaltung des Brauchtums in diesem besonderen Ort hat.“ Nur allzu gut erinnerte sich Dormagen an die Zeit, wo er mit Achim Weber als Duo (ab 1982) in der Bütt stand und die Besucher im Saal mit ihren Reden zu Freudentränen rührten. Auch an die Zeit nach dem unvergessenen Präsidenten und Lehrer Hans Gemünd (dessen Sohn ebenfalls Lehrer geworden und leitet die Sitzungen von Alt Oeskerche) in seiner Präsidentschaft bei den Erfttrabanten, als Prinzenpaar mit Frau Dorothee und als Dreigestirn mit Jungfrau Peter Stappenbacher, Bauer Dr. Wieland Ulm und er selbst als Prinz Michel (Dormagen).

Dormagen dankte Ulli Corsten auch „von Herzen im Namen des Bund Deutscher Karneval“, dessen allgemeiner Vertreter im Kreis Michael Dormagen unter der kompletten und langen Bezeichnung „Regionalverband Rhein-Sieg-Eifel-Kreise im BDK“ ist. Ohne entsprechenden Räumlichkeiten und damit womöglich nur den Straßenkarneval feiern zu können, sähe es in Schönau düster und schlimm für das Brauchtum aus.

Durften sich daher die Besucher der fünfstündigen Sitzung und Party unter anderem über zahlreiche hervorragende Tanzgruppen, Franky Colonia (einer der 3 Colonias), Tanzgruppe No Limits, Herrenballett Mutscheid , K.G. Nubbel aus Großbüllesheim mit Tänzen, den für großartige Stimmung im Saal und auf der Böhne sorgenden Trompeter Markus Rey (junger Trompeter) die Coverband SchmitzMarie, den DJs Oliver und Karl Heinz Mauel aus dem Orstteil Wald und natürlich nicht zu vergessen, die dreißig jähriges Bestehen feiernden Eifellandfunken Schönau-Mutscheid mit Kommandant Franz Schneider freuen.

Selbstverständlich fehlte bei dieser Gelegenheit auch das weibliche Jubiläums-Dreigestirn (50 Jahre Frauen-Elferrat Mutscheid) aus der Mutscheid nicht bei den Freunden in Schönau. Gaben sich auch einige Vereine, wie mit einer großen Abordnung der Kirchheimer ein Stelldichein. Text und Fotos Copyright und insbesondere die Fotos urheberrechtlich geschüzzt: mg / Pressebüro MaGö co. Manfred Görgen /Kontakt gerne unter 0172-2478888 oder pressebuero-magoe@t-online.de  

LeserReporter/in:

Manfred Görgen aus Bad Münstereifel

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