2022 alles andere als bisher Normal
Nach Pandemie macht uns nun auch noch Putins Krieg zu schaffen

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Von Manfred Görgen

„Eigentlich“ alles wie immer und jedes Jahr - und doch anders. Wenn man doch wenigstens ein bisschen die geschundenen Seelen baumeln lassen könnte.

Zumindest in der Münstereifeler Stadtverwaltung wird stattdessen der Situation auf Dörfern und Stadt nicht nur Corona bedingt angepasst, zu den normalen Öffnungszeiten sowohl am Weiberfastnachtstag und am Rosenmontag gearbeitet. Überschattet die Flut allerdings immer noch vieles. Und kommt jetzt zu allem Übel ganz aktuell die große Sorge wegen des Krieges eines unberechenbaren Machthabers Putins dazu.

Doch: Wir halten zusammen, in guten wie in schlechten Zeiten. Zeigen Flagge, ein jeder auf seine Art. 

Und schon der Stadtorden von 2019 ließ Gemeinschaftssinn bezüglich Miteinander auf andere Art und Weise erkennen. Allerdings nicht erahnen, dass es schon bald etwas anderes auch in Zeiten von Karneval werden würde. Eine Zeit kommen werde, wo man wahrhaftig zusammenhalten muß.

Keiner konnte allerdings auch nur im geringsten ahnen - weder 2019 noch im Jahre im Monat Februar 2020 zum Beispiel beim lustigen Prinzenempfang - dass wenige Monate später vielen Menschen nicht mehr zum Lachen zumute sein würde.

Hätte doch damals schon Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian mit ihrer da noch im Amt tätigen Pressesprecherin Marita Hochgürtel richtig und in die Zukunft schauernd, hellseherisch in die große Kugel schauen und lesen können. Doch von einem drohenden Unheil, sei es Pandemie , Flut oder gar Krieg sahen beide nichts. Die Welt war zu diesem Zeitpunkt noch schön, bun und heil.

Träumte nicht nur ein Journalist kurz davon „Emohl Prinz zu senn“ durften sich auch andere Kollegen der Presse über schöne Orden freuen. Ein Journalist sich sogar kurzzeitig die Prinzenkappe des Arloff- Kirspenicher Prinzenpaares aufsetzen.

Freute sich noch vor zwei Jahren, die auch einem stets und seit Jahrzehnten berichtenden Reporter wie eine Ewigkeit vorkommen, die Bürgermeisterin als „echt staatses Mädsche“ auftreten zu dürfen und die Narrenschar mehr oder weniger in ihrer Hand zu haben.

Erklang nicht nur auf die fesche Bürgermeisterin bezogen das Lied vom „das schöne Mädchen von Seite Eins“.

Alles schon wieder sooooo lange vorbei und doch erst zwei Jahre her. Seitdem kein Karneval mehr, keine Sitzungen - weder Damen noch Herren - keine Empfänge und keine Rathauserstürmungen. Haben die Weißfräcke aus Münstereifel schon vorher das „Handtuch“ geworden und versuchen einige unermüdliche den Karneval „en Mönster“ trotzdem weiter lebendig zu halten. Aber auch im zweiten Jahr auf kleinster „Sparflamme“, so auch Petra Schneider-Jonas.

Es tut schon ein wenig weh, wenn man sieht, das die Stadt sich seit dem vorigen Jahr derart verändert hat. Die Situation nach der Flut es kaum noch ermöglicht zum Beispiel etwa an großartiges Feiern zu denken.

Das hat sich Bad Münstereifels Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian dann wohl auch - wenn auch schweren Herzens - gedacht: Wir können doch hier im Rathaus nicht feiern, als wäre nichts gewesen.

Zeigt sie sich konsequent in ihrem Handel und Tun - im Gegensatz zu manch anderen Kommunen - und lässt ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowohl am Weiberfastnachtstag wie auch am Rosenmontag 28.Februar 2022 zu den ganz normalen Zeiten arbeiten.

Und wie zu vernehmen, ist darüber keiner wirklich traurig. Eher, dass es nicht nur die Pandemie einfach nicht zulässt so zu feiern, als ob nichts wäre. Und wenn Luftlinie nur wenige hundert Kilometer von Deutschland entfernt, in einem vom Wunsch des Friedens geprägten Land friedlich Leben zu dürfen, inzwischen seit Tagen Menschen um ihr Leben fürchten und aus ihrer Heimat flüchten, fällt es bei uns in Deutschland vielen Menschen schwer wie in früheren Jahren gewohnt zu feiern. Erinnern sich auch zahlreiche Münstereifeler an die Hilfstransporte die in den vergangenen Jahren in dieses Land rollten. Hilfsgüter, die auch jetzt wieder im Zeichen des sinnlosesn Krieges nun dringender denn je benötigt werden.

Aber eins dürfte uns allen bewusst sein: Nicht die Menschen in Russland führen diesen sinnlosen Krieg, sondern der Alleinherrschende und unberechenbarer Kreml-Chef Putin.

Uns bleibt zu wünschen und zu hoffen, dass es bald wieder bessere Zeiten geben wird und wir nicht nur zaghaft, sondern wieder allgemein und lautstark "Mönster Alaaf " ausrufen dürfen. Und das "K" wie Karneval, liest sich "tausendmal" besser als das "K" wie Krieg.  MaGö

LeserReporter/in:

Manfred Görgen aus Bad Münstereifel

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