Urgestein des Kalkarer Karnevals Alwine Regh nicht mehr Präsidentin des Vereins am Moor
Neuer Präsident Michael Koch / 2020 wieder Karnevalszug
Urgestein des Kalkarer Karnevals Alwine Regh
nicht mehr Präsidentin des Vereins am Moor
Neuer Präsident Michael Koch / 2020 wieder Karnevalszug
Von Manfred Görgen
Bad Münstereifel-Kalkar.
Nichts im Leben bleibt wie es ist: Das mussten jüngst auch die Mitglieder auf ihrer Jahreshauptversammlung mit Neuwahl des kompletten Vorstandes der Kalkarer Karnevalisten erfahren. Alwine Regh, Dreh- und Angelpunkt seit Jahrzehnten nicht nur im dörflichen närrischen Geschehen, ist nicht mehr Präsidentin.
Hatte sie schon vor zwei Jahren signalisiert, dass es an der Zeit sei, eine Nachfolgerin für sie schon aus Altersgründen zu suchen. Ist nun - auch gesundheitlich bedingt - neu gewählt worden. Präsident des Vereins jetzt Michael Koch. Bei ihm Zuhause fand wegen fehlenden anderen Versammlungsmöglichkeiten im Ort, die Versammlung der Karnevalisten statt. Bei Koch zuhause war unschwer an Wänden im Flur, Treppenhaus und Wohnzimmer hängenden Fotos von Borussia Mönchengladbach zu erkennen ist, für welchen Fußballverein sein Herz schlägt. Dass sein Herz aber auch nicht nur während der Session für den Dorfverein schlägt, auch wenn es manchmal wie bei der Borussia nicht immer rundläuft. Und weil vor zwei Jahr dem tragenden Kern dieser Gesellschaft um Alwine Regh angekündigt wurde, sich ernsthaft Gedanken bezüglich Nachfolger zu machen, war es kürzlich soweit. Plötzlich ging alles sehr schnell, denn Alwine Regh geht es seit einiger Zeit gesundheitlich nicht gut. Ist sie auch unter anderem mit ihrem Mann Jürgen von Kalkar nach Weiler am Berge verzogen. Versprach jüngst dennoch, dass, so lange es ihr gesundheitlich möglich sei, sie gerne diesen ihr ans Herz gewachsenen Verein mit Rat zu unterstützen. Diese Worte hörte nicht nur der nun für zwei Jahre gewählte neue Präsident Michael Koch gerne, der sich allerdings nur noch als einziger in Kalkar lebende im neuen Vorstand befindet. Zum Stellvertreter wurde Till Siebel aus Kreuzweingarten-Rheder gewählt. Zum Schriftführer Patrick Rieken. Dem erweiterten Vorstand gehören Kevin Mahlberg aus Kirchsahr, Dirk Brüning, Martina und Hubert Himburg aus Schönau, Ralf Kurek und Nadine Tillenburg an. Daniela Rieken ist für den Tanzsport verantwortlich. Damit auch für die im zweiten Jahr bestehende Kindergarde. Ebenfalls als Trainerin bei den „Tanzbären“ des Männerballetts.
Nicht nur der neue Präsident Michael Koch hofft, dass es möglich wird, Karnevalssitzungen in einem angemieteten Zelt durchführen zu können. Leider mussten einige Veranstaltungen in einen anderen Ort bei einem befreundeten Verein stattfinden. Michael Koch ist davon überzeugt, dass auch der diesjährige kurzfristige Ausfall des traditionellen Veilchendienstagszuges eine einmalige Ausnahme war. Koch: „Unser Anliegen ist, das Brauchtum zu fördern und im Ort lebendig zu halten. Deshalb arbeiten wir jetzt schon daran, dass im nächsten Jahr wieder wie gewohnt ein Zug durch die Straßen zieht.“ Trotz einstimmiger Wahl zum Präsidenten, bedauerte auch Michael Koch, dass Alwine Regh sich zu diesem endgültigen Schritt und damit Rücktritt entschlossen hatte. „Aber wir haben inzwischen vollstes Verständnis dafür, denn die Gesundheit steht letztlich vor allem anderen.
Sieht man unter anderem einmal davon ab, dass Alwine Regh mit einigen Mitstreitern schon vor Jahrzehnten stets die treibende Kraft bei den Sitzungen der „Möhnen am Kalkarer Moor“ war, ist es rückblickend eine lange Zeit her, wo sie wie eine Vollblut Karnevalistin das Zepter fest in der Hand hatte. Erinnern sich einige gerne an die Zeiten mit Magot Rheindorf und Alwine Regh. Ist gerade Alwine Regh der Karneval seit fast 50 Jahren ans Herz gewachsen. Stand sie davon immerhin ohne Unterbrechung fast 25 Jahre an der Spitze dieses Vereins. Schon von Kindesbeinen hatte es ihr das karnevalistische angetan, resümierte sie gerne an die schönen Zeiten zurückblickend. Bereits mit 18 Jahren stand sie in der Bütt und begeisterte ihre Zuhörer mit Reden. Auch auf den unvergessenen „Möhnesitzungen“ im kleinen Dorfsaal der Gaststätte, die ihnen in früheren Zeiten zum festen Domizil diente. Unvergessen nicht nur die Zeit, wo Alwine Regh souverän durch karnevalistische Sitzungen führte, schon als Prinz neben Bauer Margot Rheindorf und Jungfrau Rita Herhaus glänzte. Nun, mit 67 Jahren, sei es auch altersbedingt an der Zeit gewesen, dass jemand anders das Ruder übernommen habe. Sie wünschte ihrem Nachfolger an der Spitze und dessen Gefolgschaft alles Gute für die Zukunft und das es gelingen möge, zu den 50 Mitgliedern weitere hinzu zu gewinnen. Besonders freuen würde sich nicht nur der neue Präsident Michael Koch, wenn diese vermehrt aus dem Ort selbst kämen und die Bevölkerung den Verein unterstütze. „Schließlich machen wir das ja hier nicht nur für uns“, so Koch, sondern hauptsächlich im Sinne des gesamten Dorfes.“ Ohne jemand vorzugreifen, dürfte klar sein, dass es mit der Neuwahl und Abschied der langjährigen Präsidentin Alwine Regh nicht getan ist. So war hinter vorgehaltener Hand zu erfahren, dass man unter anderem auch wegen der Ex-Präsidentin Kontakte mit dem Vertreter des Bund Deutscher Karneval, Michael Dormagen aufgenommen habe. Dürfte auch Außenstehenden klar sein, das noch was in Sachen würdiger Ehrung für Alwine Regh im Raum stehen könnte. Für eine Frau, die auch sehr aktiv mit im Stammtisch Bad Münstereifeler Karnevalisten arbeitete und sich letztmalig noch einmal für eine Gruppenfoto mit dem neuen Vorstand im Schatten der Kalkarer Dorfkirche ablichten ließ. Text und Fotos Copyright Manfred Görgen / MaGö / mg
LeserReporter/in:Manfred Görgen aus Bad Münstereifel |
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