Heino kam, sah, sang und ,……fuhr wieder fort
Nicht alle Journalisten waren eingeladen oder willkommen
Heino hielt sein Versprechen und kam zu einem 1. offiziellen Konzertbesuch nach der Flut in die Kurstadt / Tränen in den Augen, als er von Bürgermeisterin einen signierten Flutstein geschenkt bekam / Der von vielen erwartete „große“ Scheck für Münstereifeler Flutopfer Heino blieb vorerst aus / Macht Heino allerdings erstmals nach über einem Jahr auch einen kleinen Bummel durch die Stadt / Und nicht nur Heino stand vor verschlossener Ratshaustür/ Heinos Familie blieb fern
Von Manfred Görgen
Bad Münstereifel/Kitzbühel. „Hallo meine Freunde! Ich darf euch doch Freunde nennen, oder“. So Sänger Heino an dem Abend, als er erstmals nach der schrecklichen Flut im Freien anlässlich eines Herbstmarktes mit einem verkaufsoffenen Wochenende vor einem größeren Publikum auftrat und ein Konzert gab. Dies war nach einem an seinen Freund, Outlet Investor und Manager dieser inzwischen vielzähligen Gebäudeeinheiten Marc Brucherseifer zustande gekommen. Einem Mann, dem es hauptsächlich durch seine enormen finanziellen Investitionen und zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel zu verdanken ist, dass sich die zuvor im „Dornröschenschlaf“ befundene mittelalterliche Stadt zu neuem und endlich pulsierenden Leben erwachte.
Und obwohl Heino zu Beginn an die immer mehr heranströmenden Besucher anmerkte „Was ist los. Es ist hier so ruhig“, ging es wenig später mit Applaus, singend und tanzend gemütlich zu. Und die Macher dieser Veranstaltungen hatten es an nichts fehlen lassen, um Heino einen Auftritt zu ermöglichen, der fast an einen in die Arena einziehenden Boxer oder Gladiator erinnerte, der in einen Ring steigt, um zu zeigen, was er kann.
Reichlich waren Mitglieder einer bekannten Eifeler Firma (in Kall ansässig) und insgesamt 50köpfigen Security-Firma, die sich später bezüglich einiger Vorkomnisse achselzuckend äußerten ("auch wir tun ja nur unsere Pflicht") angereist und gute Arbeit im Sinne des Auftraggebers leisteten. Wurde Heino zeitweilig beschützt, als wäre erneut und wie kurz nach der Flut bereits die heutige Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel oder Bundeskanzler Olaf Scholz unterwegs.
Auf einen großen Pressetross wie zu früheren Zeiten noch unter Heinos guten Manager Jan Mewes wurde dem Anschein nach bewusst im Vorfeld verzichtet und ein bestimmter Personenkreis auf Anraten von Heinos sich derweil überwichtig tuender neuen Manager Helmut Werner teils sogar abgedrängt.
Dafür machten sich allerdings gleich zwei Fernsehteams von „Brisant“ (Das Erste) und „Leute heute‘“ (ZDF) schon am frühen Nachmittag zuerst mit Heino auf den Weg durch die sich wieder im Aufbau befindende Stadt, in der inzwischen bereits wieder zahlreiche Geschäfte ihre Pforten geöffnet haben.
Anfangs, überwiegend noch fast unbemerkt, dann allerdings doch zuerst noch aus der Ferne von teils argwöhnischen Augen beobachtet von den Menschen, die hauptsächlich zum Einkaufsbummel gekommen waren: HEINO
Das Outlet-Unternehmen hatte zu einem zweitägigen
Herbstfest mit verkaufsoffenen Tagen eingeladen.
Während der erste verkaufsoffene Tag noch, so einige Geschäftsleute, eher schleppend mit und mit nicht so viel Besucher wie erwartet verlief, auch die sonst noch außer Heino auftretenden Künstler teils vor nur einer Handvoll zuhörender auftraten, zeigte sich der zweite Tag auch Dank des besser als zuvor von den Wetterfröschen angekündigt, freundliches Oktoberwetter doch gut. Füllte sich die Stadt immer mehr. Gesellten sich auch die Besitzerin von Hund Luna aus Arloff-Kirspenich hinzu. Ein Hund mit Frauchen, der ohne zu jaulen auch gerne Heinos Liedern lauschte. Ebenfalls auf der Schulter seines Herrchen ein kleiner weisser Papagei , der wie einige Münstereifeler zu berichten wussten, stark gerupft auf der linken Schulter des Mannes hockte und sich wegen der vor kurzen verstorben Vogelbesitzerin sich der Vogel nun aus Trauer reichlich Federn ausgerupft hatte. Und was die Besucher betrifft, waren es augenscheinlich mehr Fremde Bühnenbesucher und im Verhältnis nur wenige Münstereifeler selbst, die sich das auch das Konzert von Heino am zweiten Tag des Herstfestes anhörten.
Doch nicht nur für die Outlet-Macher lief verkaufsmäßig an beiden Tagen nicht alles optimal wie beworben. Und auch Heino musste trotz den ihm bei seinem Bühnenauftritt zujubelnden Menschen mit einigen Dingen klarkommen:
Hatte es sich zum Beispiel in der Stadt schnell herumgesprochen, dass entgegen vorher und anderslautenden Meldungen, Heinos Ehefrau nun doch nicht die Reise von Kitzbühel in die Eifel mit dem Sänger antreten werde. Machte es auch schnell die Runde und aus dem Umfeld von Heino verbreiteten Meldung, das Hannelore „vermutlich nicht gut dran sei“. Wenig später auch Bestätigung die Runde machte, das Hannelore definitiv nicht mitgekommen sei.
Und endlich, mit einer kleinen Verzögerung als ursprünglich geplant, auf der Bühne angekommen, klärte auch Heino kurz über das Nichtkommen seiner Frau auf. Hannelore könne unter anderem nicht mehr so gut gehen und sei ihr auch diesbezüglich die lange Reise von Österreich aus nicht zuzumuten gewesen. Mehr und ins Detail ging Heino nicht.
Auch nicht konkret auf die auch von Fernsehleuten gestellte Frage, wie denn nun seine Zukunft als Ehrenbürger von Bad Münstereifel („das würde auch mich als Bürgermeisterin und andere Menschen natürlich schon sehr interessieren“, so Sabine Preise-Marian Tage zuvor verlautend) aussehe. Warum er erst jetzt und heute die von der Flut so stark gebeutelten Menschen Besuche und Trost ausspreche. Er habe, so Heino wörtlich, „es den Menschen in der Not nicht zumuten wollen, dass sie in einer zerstörten Stadt wohnen und er womöglich lustige und fröhliche Lieder wie „Blau blüht der Enzian“ oder „Schwarze Barbara“ vortragen würde.
Gab es aber auch diesbezüglich einige kritische Stimmen, was Heinos fernbleiben einschließlich seiner jetzigen Begründung und Auftritt über einem Jahr nach der Flut betrifft.
Fast zwei dutzend Bands, Sänger/innen und Vortragende bis hin zu örtlichen Geistlichen hatten dies trotzdem bereits im vorigen Jahr unter anderem mit Ex-Höhner Sänger und Bassist Mitglied Hannes Schöner großartig bestritten. Und nicht nur ein Geschäftsmann von „Wohnart“ an der Werther Straße. „Glauben Sie mir und nicht nur mir geht es so. Einen Heino muss ich nun wirklich hier nicht haben.“ Gebe er mit seiner Aussage auch die Meinung einiger anderen Menschen wieder, „die den Heino hier keinesfalls vermisst hätten“. Einen Mann, der Stadt durchaus zwar noch bekannter gemacht hätte als dies noch vor Jahrzehnten der Fall war, aber dieser leider bislang keinen Cent für die Opfer der Flut gespendet habe. Einem angeblich Millionenschweren Sänger Heino, müsste dies doch gut möglich gewesen sein.
Das durften dann unter anderem auch den Interviews zugestandenen Fernsehleuten von „Brisant“ und „Leute heute“ bei ihren vielen in punkto „Heino“ offenen Fragen feststellen.
Während einige Menschen (wie im normalen Leben halt) mehr abneigend eingestellt waren und es mehr beim Einkaufsbummel beließen, freuten sich wiederum andere endlich mal wieder Heino leibhaftig zu sehen, wie nicht nur Fan-Frau Paula Berg aus Hürth bei Köln. Und beim Rundgang hin und wieder einige schon die Möglichkeit eingeräumt bekamen, sich mit dem bekannten Sänger fotografieren zu lassen, oder auch Autogramme zu bekommen. Mitunter übernahm sogar Heinos enger Beschützer und neuer Manager auch den Part des Handy-Fotografen, wie beim Ablichten mit Ex-Double Dolly Buster (Gaby aus Mechernich-Wachendorf).
Sorgte dieser Manager leider aber auch mit eindeutigen Anweisungen an die Security, dass Heino keinem zu nah kam, der dem Anschein und Gesten des Managers zu entnehmen, derzeit „nicht genehm“ war.
Der Manager räumte sich persönliches „Hausrecht“ des kommunalen Rathauses ein, ohne zuvor die Bürgermeisterin darüber zu informieren, was diese nicht geduldet hätte.
Das mussten unter anderem auch zwei Mitglieder der ortsansässigen Wochenzeitung „Münstereifelchen“ mit Detlev Riquier und Tochter Michelle erfahren. Während zum Beispiel die beiden Fernsehteams das Rote Rathaus mit Heino betreten durften, mussten andere Fotografen brav und schon ein wenig verwundert vor der Tür stehen bleiben. Und auch hier wieder die Anmerkung von Achselzuckende Securitys: "Sorry, auch wir tun hier nur das was uns vorgeben wurde." Dies auch auf Anweisung von Heinos Manager und davon Bürgermeisterin Sabine Marina-Preiser Marian vorab nicht in Kenntnis setzend, was diese sonst „als Hausherrin außer Kraft gesetzt hätte“. Schließlich hat sie als Verwaltungschefin das alleinige Hausrecht. Hier machte sich Heinos Manager widerrechtlich das Hausrecht eines öffentlichen Gebäudes zu eigen.
Doch sei es wie es sei. Wie die wenig später aus dem Rathaus kommenden Fernsehleute berichteten, habe man dort als vor der Tür des Rathauses stehende Journalisten nichts verpasst. Wäre es im Wesentlichen nur um Schleichwerbung für ein bestimmtes Produkt gegangen, über das man selbstverständlich nicht berichten werde.
Heino gab sich schon vor dem Konzert am Abend den Fernsehleuten gegenüber sehr redselig, wirkte entspannt und lachte sehr oft in die Kameras, als er durch einige zuvor zerstörte Straßen entlang des St. Michael Gymnasiums, Am Salzmarkt und Orchheimer Straße ging.
Mit einem zuerst nicht zu lösenden Problem musste Heino dann allerdings nach dem kurzen Rundgang, an dem auch Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian teilnahm, klarkommen: Als er zum Roten Rathaus schritt und sich hineinbegeben wollte fanden Heino und andere beide Türen verschlossen vor. Da nutzte zuerst auch kein Klinke-Drücken und Klingeln. Erst als wenig später eine städtische Mitarbeiterin vorbeikam, konnte die Rathaustür geöffnet und Heino sich hineinbegeben.
Nach einem mehr verkaufsmäßig anmutenden Gespräch, so ein Mann vom ZDF, das ein vermeintlich cleverer Geschäftsmann nutzte, um ein elektronisches Produkt zum schmerzstillen anzupreisen, wovon eins „als Geschenk von Heino für ein Seniorenheim“ gedacht war und inzwischen auch Hannelore und Heino wohl nutzen, ging es zu den Vorbereitungen zum anderthalbstündigen Konzert.
Ausgerechnet zum sich Frischmachen dorthin, wo Heino sehr viele Jahre und äußerst erfolgreich sein „Heino Rathaus Cafe“ betrieb. Ein Haus zwischen Rathaus und Kirche, das inzwischen als ein Puma- Outlet-Store und Büro von Outlet dient.
Dann war es am Abend mit einer kleineren Verspätung endlich so weit. Füllte sich der Platz vor der ebenfalls von der Flut im Inneren stark zerstörten Stiftskirche immer mehr. Mussten wie mit eingespielter Musik und wie beim Einzug eines Gladiators und von der Bühne vielversprechende lobende Worte „über den großen Heino“, und wie „die BILD und die WELT“ sehr groß berichtet hätten, dem 83Jährigen Heino mit Hilfe zahlreicher Security ein sicherer Weg durch die Menge gebahnt werden.
Und dann ging es aber auch endlich und Schlag auf Schlag los: Inthonierte Heino treffend das Lied „Teure Heimat“. Ließ es nach dem behutsamen und melancholisch vorgetragenen Lied danach so richtig krachen und spulte eine Vielzahl seiner besten und bekanntesten schönen Lieder ab. Dies mit einer anders als zuvor bekannten jahrelangen Formation der „Heino-Band“. Fehlten diesmal sämtliche Blech-Musik Instrumente und damit unter anderem der in der Nähe wohnende Richy Hellenthal. Ferner waren diesmal nur zwei Sängerinnen mit an Bord. Doch auch diese Formation meisterten perfekt die anderthalbstündige Show.
Traten zwischendurch zwei brasilianische Tänzerinnen „es war in Rio“ und auch Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian kurz auf. Dies mit erwarteten Grußworten an den Ehrenbürger der Stadt, der bekanntlich „sich so richtig nicht festlegten möchte“, wie seine und Hannelores wohnliche Zukunft aussehen wird. War Heino allerdings schon (siehe auch Foto) gerührt, als die Bürgermeisterin ihm einen signierten Flutstein überreichte.
Wie bekannt, leben Heino und Hannelore seit über einem Jahr in Kitzbühel, das bis dato stets nur als zweiter Wohnsitz galt. Nichts mit der Flut zu tun, aber bedingt durch den großen Umbau des von Outlet Chef Marc Brucherseifer erworbenen Hotels am Nöthener Berg, steht die nunmehr stark verkleinerte Etagenwohnung von Heino und Hannelore im zweiten Stock „derzeit nicht zur Verfügung.“ Was sich Heino aber dennoch als kleine Offenbarung entlocken ließ: „Wenn das Hotel und unsere Wohnung fertig sind, kommen Hannelore und ich wieder nach Bad Münstereifel.“ Ob dann allerdings für immer, ließ er galant und geschickt formulierend und ausweichend offen.
Dabei wird nicht nur in seinem Freundeskreis gemunkelt, dass Heinos Jahre als Bad Münstereifeler Bürger (Zwei vor Jahren gekaufte Grabstätten für beide gibt es bereits auf dem Münstereifeler Friedhof) trotzdem in Bad Münstereifel gezählt seien. Er vermutlich doch lieber eher vielleicht seinen Lebensabend in Kitzbühel verbringen werde. Aber wie gesagt. Auch das sind Spekulationen einiger in Münstereifel lebender Menschen.
Nicht aber, dass sich aus Heinos engsten Familienkreis bei seinem Konzert niemand blicken ließ. Weder die beiden Enkel Sebastian und Alexander aus Dreiborn in der Eifel, noch Heinos Sohn Uwe und Ehefrau Vera Kramm. Sie fehlten „aus gesundheitlichen Gründen“.
Und während sich jüngst Heino auf der Bühne zujubeln ließ und sich die Menschen über diese schöne und zudem für sie kostenlose Abwechslung freuten, fiel die zuvor angekündigte „große Überraschung“ dann doch wesentlich - in Form der musikalischen Besetzung - kleiner aus. Nur einer der bekannten „Dorfrocker“ hatte sich auf den Weg aus dem Frankenland nach Bad Münstereifel begeben. Tobias, der wenige Minuten später nach einem gemeinsam mit Heino gesungenen Trinklied eiligst wieder in ein wartendes Auto stieg und sich zum Flughafen Frankfurt Hahn fahren ließ, wo seine Kumpels schon auf ihn bezüglich eines abendlichen Konzerts warteten.
Für die Stadt und Heino war es somit alles
in allem ein versöhnlicher und guttuenden Abend.
Ein Abend, denn die Menschen, weil tags danach noch frei, zum Bummeln auch an verschiedenen Buden nutzen, die einer kleinen Kirmes anmuteten.
Derweil sich die Besucher auch noch am späten Abend amüsierten, stieg Heino kurz darauf in seinen neuen großen Nobelwagen mit EU-HH Kennzeichen und ließ sich von einem Chauffeur wieder in Richtung der anderen Heimat fahren. Zeit zum Besuch der beiden Familiengräber über dessen Zerstörung nach der Flut und der nicht ausgebliebenen Berichterstattungen von zahlreichen Medien zu besuchen, eventuell ein Blümchen auf dem Grab seiner Tochter Petra oder Schwiegermutter Johanna Auer niederzulegen oder ein Kerzchen anzuzünden, blieben dem Barden augenscheinlich und wie tags darauf einige Friedhofsbesucher feststellten und anmerkten leider wohl nicht.
Doch nach dem schönen und abwechslungsreichen Kurzbesuch in Bad Münstereifel blieb Heino allerdings auch nicht - und als entschuldigend geltend - viel Zeit zum Verweilen, denn für die letzten Monate in diesem Jahr und auch noch im kommenden Jahr ist der Terminkalender prall gefüllt und stehen bei Heino zahlreiche Konzerte im In- und Ausland an. Text und Fotos urheberrechtlich geschützt: Manfred Görgen/Pressebüro MaGö
PS. Kleine Amerkung bezüglich Presserecht und Pressefreiheit so nicht nur der DJV (Deutscher Journalistenverband) formulierend: Journalist:innen haben die Aufgabe, die Gesellschaft umfassend zu informieren. Um diese verwirklichen zu können, ist die Pressefreiheit im Grundgesetz verankert. Das Presserecht, aufgeteilt in die einzelnen Landespressegesetze, soll die wichtige Aufgabe der Journalisten anerkennen und sie bei der Ausübung ihres Berufs unterstützen.
LeserReporter/in:Manfred Görgen aus Bad Münstereifel |
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