Pfarrer Pützkaul in Ruhestand verabschiedet
Nicht nur lobende Worte vom leitenden Pfarrer Robert Rego

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Von Manfred Görgen

Bad Münstereifel-Mutscheid.„Ehre wem Ehre gebührt", heißt es bekanntlich im Volksmund. Und diese gebührende Ehre wurde jüngst dem beliebten Mutscheider Pfarrer Ludwig Pützkaul zuteil.

Einem Mann, dem man seine 68 Jahre nicht wirklich ansieht, eher noch - äußerlich betrachtet - als „Jungspunt“ zu bezeichnen wäre. Ein Mann, der allerdings vor geraumer Zeit wegen einer schweren, aber gottlob gut überstandenen, Herzoperation dem Tod von der Schippe gesprungen ist. Ludwig Pützkaul ein in Euskirchen geborener, bescheidener und sehr sozial eingestellter Mann, der nun aber auch auf Anraten seiner Ärzte kürzer treten soll. Nun, wenige Monate nach seinem 40Jährigen Weihejubiläum (damals als Jungpriester im Kölner Dom) in den vorzeitigen Ruhestand verabschiedet wurde.

Dies, wie er es eigentlich in aller Bescheidenheit selbst wünschte, in einer Vorabend-Messe in St. Helena ohne großes Aufsehen. Aber manchmal kommt es anders als man denkt ..........

Denn "so einfach gehen lassen" wollten ihn die Mutscheider und einige Christen aus den umliegenden Dörfern dann doch nicht:

Sang unter anderem der Kirchenchor, waren vom leitender Bad Münstereifere Pfarrer Robert Rego im Beisein von einigen Messdienern und Diakon Dr. Ulrich Günzel, gute und den Menschen und überzeugten Seelsorger Pützkaul würdigende Worte zu hören. Unter anderem mit dem Wunsch für die Zeit, die jetzt auf ihn zukomme, mit hoffentlich vielen Jahren Gesundheit und Zeit zum beliebten Wandern.

Nach der Heiligen Messe, die augenscheinlich durchaus dem Anlass entsprechend viel mehr Besucher verdient gehabt hätte, tischten einige fleißige Frauen nicht nur den Taufstein mit Essen und Getränken auf. Sang in der Kirche der Chor diesmal nicht nur das Lied „du bess die Stadt“, sondern auch den Euskirchener Evergreen „Oeskerche, Oeskerche, Heimatstädtsche fein.“ Instrumental unterstützt unter anderem von Elisabeth Beyer.

Und als sich Pfarrer Ludwig Pützkaul seines Kirchengewandes in der Sakristei entledigt hatte, kam dessen Leidenschaft für das Wandern und alpenländische auch optisch zum Vorschein. In Sandalen und fescher Lederhose ließ er sich auch vor der Kirchenpforte von allen mit guten Worten verabschieden.

Und passend zu seinem Outfit, hatte sich Frauen und Männer des Mutscheider Blasorchesters mit Vorsitzenden Christian Lethert inmitten schattiger Bäume postiert und spielten zur sichtlichen Freude des Priesters gute und zünftige Blasmusik. Für die Musiker waren es aber nicht nur ein paar Abschiedslieder für Pfarrer Ludwig Pützkaul, sondern auch so etwas wie eine kleine Generalprobe, denn am Wochenende feiert das Blasorchester im großen Stil sein 60Jähriges Bestehen.

Da passe es jüngst auch sehr gut mit ins Geschehen, das von nebenan der stets agile Vereinswirt Manni Prinz mit einem Tablett voll hochprozentigem Richtung Kirche eilte und eine Runde ausgab. "Datt jeht selbstverständlich op misch."

Im Namen aller Gläubigen, des Kirchenvorstandes, Pfarrgemeinderates, den örtlichen Vereinen, voran die hiesige Feuerwehr, sprach David Axer dem Pfarrer Dank für die vielen schönen Jahre als hauptamtlicher Seelsorger aus und lud danach zum Umtrunk ein.

Und damit der nun in den Ruhestand verabschiedete Geistliche genügend Gelegenheit zum Ausruhen hat, wurde ihm eine große Eichenbank geschenkt, die dieser direkt liegend, sich zudeckend und sitzend ausprobiete.

Pfarrer Ludwig Pützkaul durfte 2008 sein silbernes Jubiläum feiern. Vor wenigen Wochen sein 40Jähriges Weihefest. Kam die Hiobsbotschaft: Pfarrer Ludwig Pützkaul gehe Ende des Monats offiziell in den Ruhestand. Aus gesundheitlichen Gründen der Bescheidene wie er ist, wenn möglich, kein großes Aufsehen bezüglich seiner Person machen sollte.

Pfarrer Ludwig Pützkaul gehörte bis dato mit zu den längst verbliebenen amtlichen und geschätzten Geistlichen im Höhengebiet des Münstereifeler Seelsorgebereiches.

War es aber schon vor Jahren um den sonst als sehr lebenslustig bekannten und zuweilen sogar auf dem Akkordeon in der Kirche St. Helena nicht nur das „Großer Gott wir loben Dich“ spielende ruhig um den im Höhengebiet geschätzten und früher bekannt, sehr unternehmenslustigen Geistlichen geworden.

Von Kardinal Höffner wurde Ludwig Pützkaul im Dom zu Köln zum Priester geweiht. Für Pützkaul bedeutet Priester sein nicht Beruf, sondern Berufung nach dem Motto „Mensch unter Menschen sein.“ Sein Wesen sei stets von Harmoniebedürfnis geprägt.

War allerdings schon vor Jahren herauszuhören, dass es in manchen Fällen auch mal gut gewesen wäre, mit der Faust auf den Tisch zu hauen und ein „Machtwort“ zu sprechen.

Und wenngleich Pfarrer Ludwig Pützkaul nun den Ruhestand angetreten ist, haben Worte eines langjährigen Freundes Gültigkeit: „Fühle dich weiter wohl in unserer Mitte und werde möglichst sehr alt in der Eifel.“

Wie vor ein paar Tagen aus dem Mund von Pfarrer Robert Rego zu hören, wird Pützkaul der Mutscheid und dem alten Pfarrerhaus treu bleiben.

Ob und wann ein neuer Geistlicher kommt, steht derzeit noch in den Sternen. Nach Auskunft von Robert Rego scheiterte jüngst die Unterstützung eines Geistlichen aus Nigeria am nicht ausgestellten Ausreisevisum. Dennoch hofft Rego, dass das Erzbistum seiner Bitte entspricht und möglichst bald einen „fertigen Pfarrer“ zu seiner und Entlastung und Unterstützung der noch im Bad Münstereifeler Beritt verbliebenen Geistlichen entspricht. Text und Fotos Copyright Manfred Görgen / Pressebüro MaGö / mg

LeserReporter/in:

Manfred Görgen aus Bad Münstereifel

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