Von wegen Sprichwort: „Wer rastet der rostet“
Reuter am Wochenende bei einer großen Ausstellung mit weiteren zahlreichen Künstlern in Köln dabei

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Von wegen nach dem Sprichwort: „Wer rastet der rostet“

Houverather Künstler Uwe Reuter auch in diesem Jahr mit offenem Atelier in seinem Domizil an der Eichener Straße

Kölner Dom, Stephansdom, Jimi Hendrix, John Lennon sowie nicht nur Schutzengel sind bevorzugte Objekte / Bereits Reuter-Rostet-Werke in Amerika und Österreich verkauft /Am Wochenende bei einer großen Ausstellung mit weiteren zahlreichen Künstlern in Köln dabei

Von Manfred Görgen

Bad Münstereifel-Houverath. Von wegen nach dem bekannten Sprichwort: „Wer rastet der rostet“. Nicht so bei Künstler Uwe Reuter von der Eichener Straße direkt gegenüber der großen Ganztagsschule und nicht weit entfernt von der nicht nur bei Houverather Bürger beliebten „Eifeldom“. Eine Kirche mit Patronatsnamen St. Thomas, die es aber mit ihren inzwischen gut 100 Jahren seit Entstehung schon zu Ruhm und Ehre gebracht hat. So sehr, dass sogar die sich durch das ganze Dorf schlängelnde Hauptstraße schon vor langer Zeit in „Eifeldomstraße“ benannt wurde. Doch für den „Eifeldom“ hat Reuter „noch“ nicht den malerischen Anreiz und Farbtupfer gefunden. Dafür allerdings für den immerhin gut 50 Kilometer von Houverath entfernten Kölner Dom. Der wiederrum verschaffte Reuter schon seit einigen Jahren Dank in „Rost verewigt“ nicht nur Ruhm.

Und im wirklich idyllischen Dörfchen Houverath lebt seit vielen Jahren die Familie in einem kleinen und weit über 150 Jahre alten Fachwerkhäuschen. Ein - nennen wir es einfach mal liebevoll - schönes „Knusperhäuschen“ mit familiärer Geschichte. In dem bis zu ihrem Tod die im Dorf von allen Alteingesessenen „Lente Traud“ genannte, lebte. Und als das Haus vor gut zwei Jahrzehnten zum Verkauf stand, brauchten Uwe und Kristin Reuter nicht lange zu überlegen, um sich dieses als künftiges und ständiges zuhause vorstellen zu können.

Und inzwischen schreibt dieses schmucke kleine Häuschen auch Dank der Kreativität von Uwe Reuter sogar Kunstgeschichte.

Obwohl bekanntlich der Prophet im eigenen Land (auch Dorf) meist eher wenig zählt. Ein bisschen traf dies einige Zeit auch auf Uwe Reuter zu. Die wenigsten Dorfbewohner in und Houverath herum lebenden wussten bis vor einigen Jahren was von dessen ausgefallenen und inzwischen vielfach und hochgelobten künstlerischem Wirken und Werken. Für manche die jüngst erneut, aber auch erstmals sein Atelier an der Eichener Straße - direkt gegenüber der Ganztagsschule - besuchten, ist dies nun anders.

Frei nach dem Motto „wer rastet der rostet“, sind die dort Eingekehrten und an Kunst interessierten von Reuters Arbeiten fasziniert, nicht selten auch ein Original erwerbend, wieder von dannen gezogen.

So waren auch jüngst erneut wieder Freunde der „Rostkunst“ eingeladen zu einer Ausstellung ins "Atelier Reuter" zu kommen. Und jüngst waren nicht nur zahlreiche Exponate von Uwe Reuter und damit überwiegend dessen oxidierten Rostbilder im eigenen Atelier in Houverath zu sehen, sondern erstmals neben Rostigem und Oxidiertem, Zeichnungen und Drucke von Julia Reuter (Tochter) und Photographien des langjährigen Bonner Freundes der Familie Reuter von Wolfgang Zimpel. Letzterer ein bekannter Architekt, Gutachter von historischen Gebäuden, aber auch seit der Flut zerstörten Häuser. Hauptberuflich als Senior-Projektmanager für eine Bonner Firma arbeitend. Auch einem für eine Für Wolfgang Zimpel sind seine bewusst verzerrt dargestellten und schwarz-weiß dargestellten Fotos (meist, aber nicht nur, der Kölner Dom) eine schöne Ergänzung zu seinem Hauptberuf. Können sich zahlreiche Besucher einige Bilder auch großformatig dargestellt gut vorstellen.

Das Atelier Uwe Reuter, Eichener Straße 5, 53902 Houverath, 02257-8299403 uwe@reuterrostet.de liegt sozusagen im Schatten des „Eifeldoms“ der Kirche St. Thomas und wohnt seit über 20 Jahren Künstler Uwe Reuter (haben noch zwei erwachsene Töchter) mit seiner Familie dort. Vor Jahren hat es ihn von Meckenheim in die Eifel und damit das schöne Dörfchen Houverath verschlagen. Hier fühlt er sich seitdem sehr wohl und kann seiner Kreativität in seinem Atelier im hinteren Teil seines Kleinods, einem alten und inzwischen zurecht gemachten Fachwerkhäuschen, kreativen Lauf lassen.

Doch eben nicht der hiesige schöne Eifeldom, sondern vielmehr der von Houverath knapp 50 Kilometer entfernte Kölner Dom haben es dem Mann seit Jahren (künstlerisch in rotbraunem Rost sehr kreativ umgesetzt) angetan. Und noch immer steht auch noch in Erinnerung an das nunmehr vor einigen Jahren gefeierte 100Jährige Bestehens des Eifeldoms diesen auch in „Rost“ zu würdigen, bei Uwe Reuter aus. Der Künstler aber auch wohlwissend und leicht verschmitzt hinzufügt: „Naja, sehen wir es einmal so. Ein Kölner Dom malt und verkauft sich halt auch derzeit noch wesentlich besser als ein Eifeldom. Aber mit Sicherheit steht auch dieses schöne Gebäude weiter auf meiner rostigen Liste.“

Als künstlerische Umsetzung und Auftragung auf Leinwand mit schwarzen Eisenspänen, die in einem weiteren Verfahren zum Oxidieren gebracht und aufgearbeitet werden. Und schon Tage vor Eröffnung der jüngsten Ausstellung fiel den an Kunst „em Dörp“ Interessierten nicht nur ein großer alter VW Bulli, sondern auch ein rundum „verrosteter“ Ford Escort mit SLE-Kennzeichen auf. Und auch dieses Fahrzeug im Besitz von „Burger-King und mehr“ Kevin Pitzen aus Houverath, der mit seinem heißen „Eifelgrill“ Künstler Reuter inspirierte daraus ein wahrhaftig „heißes Fahrzeug zu kreieren.“

Und von wegen nur eine alte Rostlaube.

Dieses Fahrzeug wurde von Uwe Reuter gezielt und kunstvoll in Szene gesetzt und gehörte jüngst damit ins Auge fallend, auch zu einem sozusagen "fahrbaren rostigen Ausstellungs-Exponat".

Uwe Reuter, die 50 Lenze schon einige Jahre überschritten, ist in seiner kreative „Scheune“ an der Eichener Straße stets in seinem rostigen Element. Dies nach 2009 und 2010 und in jüngerer Zeit längeren Pause und damit ohne große Öffentlichkeit, nun erneut wieder mit einem für „Jedermann offenen Atelier“. Zu sehen gab es in der Atelier-Scheune viele Klein- und Großformartige Bilder. Unter anderem unverwechselbare Streifenbilder, den Kölner Dom in gänzlich anderer Anschauung.

Auffallend die berühmten, allerdings auch bereits verstorbenen Persönlichkeiten, wie die unvergessenen Musiker John Lennon, Jimy Hendrix, Schriftsteller Heinrich Böll und weitere Schauspieler. Aber auch verschiedene Schutzengel, die für den jeweilig in Anspruch nehmenden gemalt und dann speziell gedacht sind.

Zu den bevorzugten Maltechniken gehört die Verwendung von Acrylfarben in beim auch vom Künstler bevorzugten Farben Orange und Rot als „lebensbejahende Farbtöne“. Darf neben „Rost“ natürlich auch das feine Blattgold nicht fehlen.

Das Malen zieht sich schon von Jugend an wie ein roter Faden durch das Leben von Uwe Reuter. Dies auch mit seinen Streifenbilder (einer Überlagerung von Farbschichten mit Malen, Spachteln, Schleifen), in seinen bevorzugten Acrylfarben. Stets bemüht des Künstlers eigene Ästhetik rüberzubringen. Wenn auch nicht im übertragenden Sinne, aber dennoch gut als Slogan verwendend, hieß es auch jüngst unter anderem im Ausstellungstitel „reuter rostet“.

Eisenspäne und Blattmetalle auf Malgrund werden bei Künstler Reuter zu Portraits, Stadtansichten und Gemälden in Rost. Reuter malt aber auch. So entstehen mit Acrylfarben, Metallpigmente und Blattgold nicht nur Graffiti, Portraits, Popart und Wortbilder in bunt. Uwe Reuter ist überzeugt von seinen Arbeiten: „Wenn ich meine Augen und Finger koordinieren kann, bin ich glücklich.“

Der vor über 20 Jahren mit seiner Familie aus dem Rhein-Sieg-Kreis in die Eifel gezogene fügt an: „Einige Menschen schreiben ihre Lebenseindrücke im Tagebuch nieder. Ich mache dies, indem ich Bilder kreiere und male. Dabei empfinde ich Entspannung und Freude, weil ich mich damit gerne für mich selbst, aber auch anderen mitteilen kann.“

Durch die Patina der Eisenpigmente erhalten die Bilder einen eigenen, unverwechselbaren Charme, der durch Struktur und Farbgebung fasziniert.

Schon vor geraumer Zeit war eine bekannte Galerie in der Kölner Südstadt auf die Arbeiten des Eifeler Künstlers Uwe Reuter aufmerksam geworden und verkauften sich dessen Werke gut. Stolz ist Uwe Reuter auch darüber, dass Werke in Deutschland, einige seiner Kunstarbeiten aber auch bereits in Amerika und in Österreich Anklang gefunden haben.

Für einen Wiener, der vom rostigen Kölner Dom derart fasziniert war, schuf er sogar auf seine Art den Stephansdom. Natürlich im unverwechselbaren „Reuter Rost“.

Und wer am kommenden Wochenende zufällig oder auch nicht zufällig in Köln sein sollte, der kann Uwe Reiter erneut erleben. Diesmal mit mehreren Künstlern. Unter anderem mit „ModeWerk“ von Andrea Baldauf in der Kölner Brauchgasse 2b. Ferner Meike Diedeling (Beine Feinkleider), Semia Kudu Floristik, Erika Klette Hutdesign, Goldschmiedin Susanne Gerlach und Marion von Hasselt mit Keramik und & Kuninarik. Und Uwe Reuter präsentiert am Samstag. 29.Oktober von 14 bis 19 Uhr sowie am Sonntag 30.Oktober von 12 bis 18 Uhr nicht nur seine Gemälde in Rost und Blattmetall.

Und nach dem Motto „ein Haus ohne Duft ist nur ein Haus“ bekommt an beiden Tagen jeder Besucher eine Duftkerze von der Kölner Manufaktur „MutterDuft“ geschenkt. Mg /Manfred Görgen

LeserReporter/in:

Manfred Görgen aus Bad Münstereifel

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