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Ärzte werden so oder so vermisst
"Sagt mir wo die Ärzte sind, wo sind sie geblieben"

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Ehemaliger Münstereifeler Badearzt und Allgemeinmediziner Dr. Wieland Ulm: „Ich bin dann mal weg“

Vor Jahren mit großer Leidenschaft sogar als Bauer im Dreigestirn der Schönauer „Erfttrabanten“ mit aktiv / Zu dessen Patienten gehörte auch viele Jahre der über 110Jahre alt gewordene Gerhard Schneider 

Von Manfred Görgen

Bad Münstereifel/Gera. Fast wie nach dem Buch-Bestseller von Hape Kerkeling könnte auch die Aussage des früheren Kurstädtischen langjährigen Bade-Arztes Dr. Wieland Ulm bezeichnet werden. Doch er ist nun halt nicht nur mal „eben weg“, sondern für immer. Zog es ihn kürzlich nach mehreren Jahrzehnten Schaffens als Vollblutmediziner in der Kurstadt wieder mit seiner Frau in die angestammte Heimat nach Gera zurück.

Nach über 35Jähriger Tätigkeit als Allgemeinmediziner und vielen weiteren Funktionen, hat er mit seiner Frau Gisela (80) nun nach langen Überlegungen endgültig die Zelte in der Kurstadt abgebrochen. Nicht etwa aus Gram oder Ärger, sondern weil er fand, dass es mit inzwischen auch schon über 80 Lebensjahre und bis zum Schluss, immer noch ärztlichen Tätigkeiten an der Zeit sei, beruflich und privat in Bad Münstereifel Schluss zu machen. Hat es ihn inzwischen mit seiner Frau nach reichlich Ausmisten und zahlreichen Umzugsfahrten in die neue und alte Heimat nach Gera gezogen.

Trifft ein umformuliertes Lied teils auch für Bad Münstereifel zu:

"Sag mir wo die Ärzte sind, wo sind sie geblieben"

Weg aus Bad Münstereifel nun leider auch Dr. Wieland Ulm: Allgemeinarzt, Hausarzt, praktischer Arzt, Badearzt mit Zusatzbezeichnungen wie Akupunktur, Physikalische Therapie und Balneologie.

Mehrere Jahrzehnte kannten viele Dr. Ulm als guten und erfahrenen Arzt mit eigener Praxis in der oberen Etage über der Bahnhofsapotheke an der Kölner Straße. Zu seinen langjährigen Patienten gehörte viele Jahre auch der weit über 110 Jahre alt gewordene Gerhard Schneider (sieh auch diese beigefügten Fotos). Dr. Ulm lachend: "So wie es schein, habe ich in meinem Leben auch zum Wohl meiner jüngeren und älteren Patienten auch in Bad Münstereifel vieles richtig gemacht." Hatte er auch für Sänger Heino so manch guten Rat.

Nach Schließung seiner Praxis war Dr. Ulm noch einige Zeit mit in der Praxis von Dr. Schröder tätig.

Zu seinen größten privaten Highlights zählten für den gebürtig aus Ostdeutschland stammenden, wie auch seiner Stimme bis zum Schluss in Bad Münstereifel unverkennbar zu entnehmen war, der große Auftritt als Bauer in einem Dreigestirn bei den Schönauer Erfttrabanten. Dies mit dem leider viel zu früh verstorbenen Peter Stappenbacher aus Wachendorf. Ferner den auch durch seine karnevalistischen Tätigkeiten überregional bekannt gewordene BDK-Vertreter (Bund Deutscher Karneval Rhein-Sieg-Eifel) Michael Dormagen aus Bad Münstereifel-Vollmert.

Und während sich damals Wieland Ulm ohne jemals seinen akademischen Titel herauszukehren, sehr wohl in der Rolle als „ne staatse Buur“ fühlte, Peter Stappenbacher galant die Jungfrau verkörperte, war Michael Dormagen - auch als langjähriger Präsident der Schönauer Erttrabanten - ein wahrhaftig schmucker Prinz.

Die drei galten als sehr gute Freunde. Unternahmen sogar im Ornat mit großem Gefolge einen unvergesslichen Ausflug zu den Freunden nach Schönau im Schwarzwald. Dort, wo auch Ex-Fussball-Bundestrainer Jogi Löw beheimatet ist. Und natürlich folgte damals auch einen Gegenbesuch der Schwarzwälder Schönauer ins Bad Münstereifeler Schönau und ins Rathaus der Kurstadt. Dabei auch Männer und Frauen, die mit ihren bekannten grusseligen Masken teils für Schrecken aber auch Heiterkeit sorgten.

Doch nicht nur der Wegzug von Dr. Wieland Ulm ist für die Kurstadt allgemein als ein Verlust nicht nur in menschlicher und medizinischer Hinsicht zu verzeichnen. Das Gute daran ist aber und zählt: Er gehört noch zu den Lebenden 

Bereits vor Jahren im Höhengebiet unter anderem auch das Mediziner-Ehepaar Sabine und Ulf Brühl. Nach dem Tod beider übernahm eine Zeit lang Ärztin Anneliese Umlauf in die Houverath die Praxis. Waren gerade die Menschen im Höhengebiet sehr froh auch diesbezüglich wieder gut versorgt zu sein. Bis es Frau Umlauf dann doch sehr plötzlich und für viele überraschend vom Westen auch beruflich in den Norden verzog.

Das sorgte auch für überregionale Schlagzeilen und sogar der WDR Lokalzeit interessierrte sich für meine Story.

Ebenso erregte die Gemüter und deren Wegzug aus Bad Münstereifel einige Menschen nicht nur die als Heinos Leibärztin noch bekannter gewordene  Ärztin Dr. Helga Pischel.

Die wollte damals nach Zerwürfnissen mit Heino und Hannelorem, die bekanntlich im gleichen Haus wohnten, gerne aus dem ehemaligen Kurhotel in das große frühere Schuhmacher-Bauunternehmen-Gebäude am Kreisel der Kölner Straße umziehen. Weil ihr allerdings diesbezüglich Steine in den Weg gelegt wurden, kehrte auch sie Bad Münstereifel den Rücken und machte eine bis heute sehr gut laufende Praxis in Euskirchen auf.

Wie erst jüngst zu erfahren und für viele "doch sehr plötztlich", nicht mehr in Bad Münstereifel aktiv, ist auch die seit über 30 Jahren in Bad Münstereifel tätige und fachlich sehr gute Augenärztin Dr Stapper. Einem Schreiben am Eingang des Hauses gegenüber der Schwanen-Apotheke ist dies zu entnehmen und zu lesen. Nichts aber über die Gründe der plötzlichen Aufgabe. Aber, dass sie nun in der Praxis von Dr. Oldendörp in Euskirchen in der Neustraße anzutreffen sei.

Unvergessen nicht nur auch der verstorbene Allgemeinmediziner und Internist Dr. Gieres.

Und sicherlich bei vielen Menschen noch ganz aktuell in Erinnerung: Dr. me. Markus Brünker, der viele Jahre seine Praxis gegenüber dem Bahnhof führte. Ein beliebter Mann, der nach kurzer schwerer Krankheit verstarb und für viele seiner Patienten unvergessen bleiben wird.

Und es trifft für zahlreiche Menschen zu, wies es die Bad Münstereifeler Hausärtztinnen und Hausärzte in einer Anzeige auszudrücken:

"In tiefer Trauer und mit Bestürzung nehmen wir Abschied von unserem hochgeschätzten Kollegen Dr. med. Markus Brünker, der bis zuletzt trotz seiner schweren Krankheit für seine Patienten da war. Wir werden ihn als Kollege und Mensch immer in guter Erinnerung behalten."

Somit ist Bad Münstereifel um einige seiner in den Jahren bekannt geworden und beliebten Ärzte in vielfacher Hinsicht ärmer geworden. mg /Manfred Görgen

LeserReporter/in:

Manfred Görgen aus Bad Münstereifel

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