Nicht nur die in der Eifel beheimateten Sänger Heino, Höhner Hannes, Stefan Brings, Hubert Jost und andere Musiker zeigen gerade in der jetzigen Zeit viel Einfallsreichtum
So auch mit der 1. CD von Hubert Jost & Co mit Band „Folk And Fun“

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Von Manfred Görgen

Bad Münstereifel. Keiner weiss genau, wohin die Reise geht:  Corona macht den Menschen Sorgen, oft ernsthaft krank und lässt viele beruflich an ihr seelisches Limit und damit auch finanziellen Grenzen kommen. Da sind oft die gut gemeinten Unterstützungen von Bund und Land letztlich doch nur der berühmte Tropfen auf dem heißen Stein.

Sind unter anderem die im musikalischen Bereich tätigen derzeit wahrlich nicht zu beneiden. Sie, die in der Eifel ihr Zuhause gefunden haben, an dieser Stelle alle aufzuzählen, würde den Rahmen dieses Berichtes sprengen.

Zeigt sich aber, dass die guten Sänger und Musiker mitunter aus der früher doch so verpönten Eifel kommen und sich ohne Eifeler oder Kölschen Klüngel nach dem Motto „Mer kennt sich, unn me help sisch“, gegenseitig unterstützen.
 
Ob nun mehr oder weniger Bekannte, oder große Künstler, die auf den Bühnen in der Vergangenheit präsent waren und sich gerne zujubeln ließen: Alle sitzen irgendwie im selben Boot und haben die gleichen Probleme, denn die Auftritte fallen seit langem aus. Damit fehlen logischerweise die lebensnotwendigen Einnahmen.

Das spüren auch im hiesigen großen Eifeler Raum nicht nur die von Funk und Fernsehen her bekannten Künstler wie unter anderem der seit Jahren in der Eifel beheimatete Stefan Brings aus Mechernich-Kalenberg von der Kölner Mundartgruppe „Brings“. Auch Heinos Enkelsohn Sebastian Kramm aus Dreiborn bei Schleiden, der schon des Öfteren als Solo-Sänger und Gitarrist mit eigens komponierten Texten, aber auch mit Opa Heino unter anderem mit dem gecoverten Lied "Über sieben Brücken musst du gehn" auftreten durfte.

Aber ebenso der seit Jahrzehnten in Bad Münstereifel mit seiner Familie gerne lebende „Höhner Hannes“, Sänger und Bassist der auch bundesweit bekannten Kölner Mundartgruppe „Höhner, Johannes Schulte-Ontrop. So gab „Höhner Hannes“ aus mehreren Gründen jüngst bekannt, dass er mit den Höhner, deren Gesicht und Aushängeschild er mehrere Jahrzehnte mit seiner Bühnenpräsenz war, in Zukunft (nach jüngsten Auftritt bei Carmen Nebel im ZDF ab Januar 2021) auf gemeinsame Bühnenauftritte verzichten werde. Dafür unter anderem mehr Zeit für seine Familie, als nunmehr stolzer vierfacher Großvater, haben möchte. Allerdings trotzdem schon aus langjähriger und guter Verbundenheit zum „Höhnerstall“ hinter den Kulissen und auch mit seinem eigenen Studio in Bad Münstereifel unter anderem auch als Komponist weiterhin mit Rat und Tat zur Verfügung stehen werde.

Hat der nun im „Home-Studio“ aufgenommene Song „Nachhaus“ von Jürgen Gebhardt, dem Bassisten der Band „Räuber“, und Stephan Simons mit Sicherheit Ohrwurmcharakter. Auch sie nennen sich gerne „Eifel für Eifel“ in der sich Mitglieder gegenseitig unterstützen. Und so entstand auch in Zusammenarbeit mit „Gepies“ (Jürgen Gebhardt Frau ein gleichnamiges Lied. Kann sich das Ergebnis von „Nachhaus“ sehen und hören lassen. Unter anderem unter: https:www.youtube.com/embed/V5FPDvj8h3E.

Seit vielen Jahren auf der Bühne und in Funk und Fernsehen präsent, auch Pete Bauchwitz aus Mechernich-Wachendorf. Er, Sohn amerikanisch-schottischer Eltern ist ein begnadeter Live- und Studio-Sänger, Gitarrist, Komponist und Texter. Stationen seines musikalischen Wirkens sind und anderem die "Günter Noris Big-Band", der "Botho-Lucas Chor", "Die Höhner" und die "Kolibris". Seine Fans posten gerne: "Ausdrucksstark", "Begeisternd", "Überzeugend". Der leidenschaftliche Hobby-Koch Pete Bauchwitz sammelt CDs. Aktuell hat er längst die 7.000er Marke übersprungen. Und auch mehr sehen, dass er nicht nur mit seiner derzeitigen Band „Rock on Wood“ irgendwie und insbesondere auch finanziell klarkommt.

Nicht anders geht es in der Corona-Krise unter anderem auch dem in Bad Münstereifel und mit Zweitwohnsitz in Kitzbühel wohnenden Sänger und Bad Münstereifeler Ehrenbürger Heino, der am 13. Dezember 82 Jahre alt wird. Vermutlich wird Heino seinen Gebursttag und Weihnachtsfest und Jahreswechsel mit Ehefrau Hanneore im kkleinsten Familienkreis in Kitzbühel zuhause begehen.

Und leider wurden auch die Auftritte bedi Corona bedingt im Laufe des Jahres weniger. Musste Sänger Heino sogar seine groß angepriesene und für dieses Jahr geplante, von vielen erwartete Klassik-Tournee mit einem russischen Stargeiger schweren Herzens absagen. Nun mit viel Gottvertrauen auf das nächste Jahr verschieben.

Waren auch in diesem Jahr naturlich die bereits traditionellen und stets an allen Tagen ausgebuchten Heino-Konzerte zur Weihnachtszeit im Kurhaus eigentlich, so auch Ehefrau Hannelore traurig, natürlich lange fest mit eingeplant.

Bis auf einige Auftritte, unter anderem bei Florian Silbereisen und die Veröffentlichung einer neuen interessanten CD, war die Präsenz von Heino schon überschaubarer als in den Jahren zuvor. Zeigen Bilder noch vor der geplanten 2020er Tournee Heino sehr fesch und edel m feinen Zwirn, weißen Hemd und mit Fliege um den Hals. Sozusagen als Double von James Bond. Allerdings mit dem eigenen Slogan und Markenzeichen: "Gestatten: Blond,........ Heino Blond"!!!!!

Doch auch Heinos neuer aus Österreich stammender Manager Helmut Werner zeigen sich zuversichtlich. Auch, dass Heino im kommenden Jahr sicherlich wieder ganz groß durchstarten kann. Und viele Fans erwarten nichts sehnlicheres, als Heino wieder Live erleben zu dürfen.

Ist aber nicht nur Heino, sondern auch der überregional noch wenig bekannte Hubert Jost aus Bad Münstereifel-Kirspenich als ein seit Jahren leidenschaftlicher Fan von irischer Folkmusik zuversichtlich, dass auch die Pandemie und damit Corona hoffentlich schon bald ein Ende haben wird. Somit es auch wieder für die zahlreichen Künstler heißt. Vorhang auf und Bühne frei.

Untätig waren und sind in diesen für viele Menschen verdammt schweren Zeiten die Musiker wie auch Hubert Jost aus Kirspenich natürlich nicht. Sind aber auch die zahlreichen (und an dieser Stelle nochmals betont, nur einige genannte) Musiker in der Eifeler Region auf Unterstützungen angewiesen. Freuen auch sie sich nicht nur über sogenannte „kollegiale Hilfe“, wie zum Beispiel das Publik machen für den Verkauf von CD´s.

So sollte ursprünglich die CD von Hubert Jost & Co und damit Band „Folk And Fun“ nur auf Konzerten und Anfrage verkauft werden. Hubert Jost: “Da aber auch wir zurzeit leider keine Konzerte spielen dürfen, verschicken wir das Album auch gerne per Post.“ Anfordern kann man die CD „Stories from Ireland“ unter der E-Mail Adresse: hubert@folkandfun.de, Tel: 02253 4733, Fax: +49(0)2253 546 72 99, oder hubertusjost@t-online.de.

Hubert Jost, der erst im „zarten“ Alter von 44 Jahren zum ersten Mal zur Gitarre griff , war bereits kurze Zeit später klar, dass die irische Musik im Mittelpunkt seines musikalischen Schaffens stehen würde. Gründete Jost mit einigen Freunden eine Band und stellte dieses Projekt genau am 30.Juni 2006 bei den Irland Freunden in Zülpich-Schwerfen beim ersten Konzert vor. Petra Sprenger und Hubert Jost bilden den Kern dieser Irish Folk Band. Bei manchen Konzerten – wenn sie dann hoffentlich bald wieder stattfinden dürfen - nehmen Folk And Fun aber auch Freunde und Gastmusiker gerne mit auf die Bühne. Petra Sprenger, (Gitarre, Ukulele und Gesang), spielt schon seit über 40 Jahren Gitarre und singt für ihr Leben gerne. Und ihre Leidenschaft zur Musik und zur „grünen Insel Irland“ spiegelt sich in allen Songs wider. Dabei spielt es keine Rolle, ob Petra Sprenger auf einer Bühne, im Kreis ihrer Freunde, oder in einem Tonstudio musiziert.
Somit begeistert inzwischen weit über ein Dutzend Jahre „Folk And Fun“ seine Fans insbesondere in der Eifel mit irischer Folkmusik.

Bewusst verwenden die Musiker ausschließlich akustische Instrumente. Neben Geige, Ukulele und Gitarre kommen auch „Tin Whistle“, „Low Whistle“ und die bekannte irische Rahmentrommel mit dem geheimnisvollen Namen „Bodhran“ zum Einsatz. In ihren Liedern erzählen „Folk And Fun“ von Leben der Iren aus vergangenen Zeiten, aber auch der Gegenwart. Petra Sprenger bildet mit ihrer Gitarre einen verlässlichen Klangteppich und verzaubert mit ihrer klaren und warmen Stimme. Ebenso eindrucksvoll aber mit anderen Aktzenten die Gesangstimme von Hubert Jost. Somit hat sich inzwischen bei der Band ein unverwechselbarer Folkmusikstil entwickelt.

Leider, so Hubert Jost, konnte jüngst diesmal Geigerin Alessa bei „Folk And Fun“ nicht dabei sein. Wie Hubert Jost mitteilt, sei Alessa Steffen (Geige und Flöte) beruflich zurzeit sehr eingespannt und habe sich deshalb nicht an den Aufnahmen beteiligen können. Um aber etwas mehr „Klangfarbe“ in die CD zu bringen, wurde ein Mann mit Akkordeon dazu angeheuert: Martin Mehrens aus Bad Münstereifel. Hubert Jost und Martin Mehrens kennen sich schon seit Jahrzehnten. Aktuell spielt Mehrens mit den derzeit für alle geltenden großen Einschränkungen auch bei „SchoHnzeit“ und Freunde mit. Jost: “Diese Tatsache und der gemeinsame Spaß an irischer Musik haben uns nun zusammengeführt. Martin wird in Zukunft immer dabei sein, wenn er es terminlich schafft.“ Gleiches gelte selbstverständlich auch für Alessa.
Einige Infos zur CD: Martin Mehrens und sein Akkordeon wurde mit in die Stücke: 3 = Raggle Taggle Gypsies, 6 = Back Home in Derry, 9 = Red Rose Café und 14 = The Foggy Dew eingebaut. „Damit wollten wir, so Jost, die Spannung in den Stücken erhöhen und die Melodien abrunden.“

Auf einigen Stücken ist auch eine Ukulele hören. Dieses Instrument ist neu bei der Gruppe und hat sich zu Petra Sprengers Lieblingsinstrument entwickelt. Als ein besonderes Highlight in diesem Album wird das Stück (Nr.5) „Isle of Hope“ angepriesen. Hier begleitet Petra Sprenger sich selbst, gemeinsam mit Andy Dunne im Background. Die zweite und dritte Gitarre kommt ebenfalls von Andy. Da Andy in Cork lebt, war es in diesem Jahr nicht möglich zusammen zu kommen. Hubert Jost: “Deshalb haben wir die Aufnahmen per Dropbox hin und her geschickt.“ Abgemischt wurde das Stück dann der Einfachheit halber in Cork in „Andy‘s Spare Room Studio“.

Weitere Unterstützung, besonders natürlich auch mit vielen „beratenden Hinweisen“, haben Hubert Jost & Co in Bad Münstereifel-Kirspenich von Paul Seymour bekommen. Paul Seymour spielt ebenfalls bei der international bekannten (auch durch gemeinsame Auftritte mit den Höhner in Deutschland bekannt geworden) Gruppe „Galleon“ und wohnt in Cork. Besonders sei für Sängerin Petra unter anderem das Training in der Aussprache der gälischen Worte, wie zum Beispiel im Song Nr. 10 = Oró, Sé Do Bheatha Bhaile gewesen. Produziert wurde letztlich alles im kleinen Studio von Hubert Jost, der „FAF-minimal-produktion“. Nicht nur das Cover-Foto ist untzer Mitwirkung von Ralf König und Charles Lessenich entstanden. auch einige die Hubert Jost und Petra Sprenger beim Live-Musizieren an verschiedenen Orten zeigen, stammen ebenfalls vom jungen Fotografen Ralf König sowie Ute Jost und sind für die freie Veröffentlichung genehmigt. Und wer bis dato noch nicht in den Genuss dieser wundersamen Musik gekommen ist, dem kann auch ich als Autor nur versichern:  Das Zuhören bereitet sehr viel Freude und kann auch ich dieses Album nur anpreisen. Vielleicht für unter den Weihnachtsgabentisch: Nur eine Empfehlung von mir für ein gutes und wie ich finde, gelungenes Album. Mehr gerne unter: www.folkandfun.de.

Aber auch, weil Hubert Jost betont: „Die Konzerte fehlen mir schon sehr“. Sagt ein gestandener Mann, der zusammen mit Petra Sprenger seit 15 Jahren mit der gemeinsamen Band für Irish Folk in der Eifel steht und eigentlich seit Monaten mit Gastmusikern auf der Bühne stehen wollte. Natürlich nun auch die CD „Stories from Ireland“ vorstellen wollte.

Doch wie bei so vielen Künstlernm machte ein kleines Virus mit großer Wirkung auch dieser Konzertreihe einen kräftigen und schmerzhaften Strich durch die Rechnung. Dafür kann man sich nun wenigstens den Tonträger mit 14 Songs ins Haus bestellen, um eine dreiviertel Stunde in die Hoffnungen, Anekdoten und Geschichten Irlands einzutauchen. Hauptsächlich in englischen Texten, aber auch mit kurzen Ausflügen ins Deutsche, wo das „Red Rose Café“ zwischendurch zur „Kleinen Kneipe in unserer Straße“ wird und auch ins Gälische wie in „Oró, Sé Do Bheatha Bhaile“, die „Stories from Ireland“ erzählt werden. Und last but not least ist Martin Mehrens mit seinem Akkordeon eine neue musikalische Bereicherung in mehreren Liedern und damit beitrug, dass die erste und vielversprechende CD entstehen konnte. Bitte auch hier Urheberechte und Copyright beachten: Text/Fotos/Repro: Manfred Görgen

LeserReporter/in:

Manfred Görgen aus Bad Münstereifel

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