Zwei berühmte Münstereifeler
Sohn von Kneipp- und Kurarzt Dr. Schumacher-Wandersleb endeckte sich und Sänger Heino auf 50 Jahre alten Illu

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Zwei berühmte Münstereifeler
und ein jeder auf seine Könner-Art

Dr. Wolfram Schumacher-Wanderleb, Sohn des unvergessenen Münstereifeler Kurarztes, der Münstereifel zur „Bad“ Bezeichnung verhalf, findet per großen Zufall eine über 50 Jahre alte Zeitschrift und entdeckt sich darauf als kleiner begeisterter Bub mit dem sich damals auf der Erfolgsleiter und Millionär befindende Sänger Heino im Kurpark. Für ein Autogramm und ein Gemeinschaftsfoto bekamen Heino und Hannelore ein Exemplar der „Bunte Illustrierte“ vom 6.April 1972 geschenkt, von denen der Doktor gleich zwei ergattert hatte und stolz darauf ist

Von Manfred Görgen

Bad Münstereifel. Das Lied „Junge“ hat vor geraumer Zeit Sänger Heino gut gecovert. Dabei allerdings mal wieder die Pfade verlassen, die ihn einst so mit seinen von ihm hervorragend interpretierten volkstümlichen Weisen berühmt gemacht haben. Und auf etwas bestimmtes eingehend, könnte man durchaus auch wieder das Wort „Junge“ verwenden. Diesmal allerdings mit dem Hinweis, „Junge, wo ist bloß die Zeit geblieben?“

Werde ich als Autor und nunmehr seit über 50 Jahren Journalist dieses Berichtes sogar die Zeit über 50 Jahre zurückdrehen. In das Jahr 1972, als Sänger-Barde Heino noch ein stattlich großer, schlanker, dynamischer junger Mann mit erst gut 30 Jahren war.

Sein für ihn schon damals schwärmender Wolfram Schumacher-Wandersleb, erst wenige Jahre jung, aber ein Mann und Sänger wie Heino auch für ihn „ein großes, fast unerreichbares Idol“ war.

Stellt der heutige Arzt nach nun über 50 Jahren erstaunt fest: Mensch, wie doch die Zeit vergeht. Frage auch ich mich wo ist sie geblieben?“ Schon als der heutige Arzt Dr. Schumacher-Wandersleb noch ein kleiner Junge war, große und kleine Pläne schmiedete, schwärmte er von diesem blonden sympathischen Sänger Heino, seinen Erfolgen in jungen Jahren und insbesondere von dessen so überaus erfolgreich vorgetragenen bekannten deutschen Volksweisen.

Ein Heino-Fan, wenn auch mit Abstand, blieb Dr. Schumacher-Wandersleb bis heute.

Freute dieser sich riesig, als es ihm „ein wirklich großer Zufall“ erlaubte, sein Jugend-Idol mal wieder aus nächster Nähe betrachten zu dürfen und sogar kurz mit ihm zu sprechen. Ihn, den mit seinem Haarschopf blond gebliebenen Heino. Blieb aber auch die Zeit, Heino um etwas zu bitten und gleichfalls mit einer großen Überraschung zu konfrontieren:

Mit einer ebenfalls in die Jahre gekommenen Zeitschrift, die inzwischen über 50 Jahre alt ist „und in der wir beide per schönen Zufall abgelichtet und in dieser besonderen Zeitschrift veröffentlicht wurden,“ so heute Dr. Schumacher-Wandersleb überglücklich.

Doch zuerst einmal etwas in anderes in Erinnerung bringend:

Was seine Zugehörigkeit als Ehrenbürger von Bad Münstereifel und dessen 1. Wohnsitz betrifft, hat sich der inzwischen 83Jährige und nicht nur bundesweit bestens bekannte Sänger Heino einschließlich seiner Ehefrau Hannelore hierzulande und damit im Eifelstädtchen ziemlich rar gemacht. Vermissen diesen Sänger nebst Frau auch einige jahrzehntelangen Weggefährten aus dem Raum Bad Münstereifel. Ein Paar, das für manche bezogen auf die Kurstadt, „fast wie vom Erdboden verschwunden scheint“. Weitere Stimmen, „sich hierzulande doch gerade unser Heino nun schon sehr lange Zeit rar gemacht hat.“

Bekam kaum jemand in Bad Münstereifel mit, dass sich Heino kürzlich dennoch für ein paar Tage in einem Euskirchener Hotel einquartiert hatte und während seines kurzen Aufenthalts kurz in einer sich neu zugelegten Benthley-Limousine mit EU-HH-Kennzeichen von einem Fahrer nach Bad Münstereifel chauffieren ließ. Sich dort dem Vernehmen nach nicht nur im sich im Umbau befindenden Kurhotel umsah.

Doch um Erinnerungen lebendig und „wie gestern“ erscheinen zu lassen, bedarf es nicht immer und unbedingt, nun dem leibhaftigen Heino über den Weg zu laufen und gegenüberzustehen. Helfen zuweilen erst einmal, wie auch Dr. Schumacher-Wandersleb, zur Not alte und teils schon vergilbte Zeitschriften mit viel Text und reichlich schönen Heino-Fotos.

Und wenn man sich als jahrzehntelang erfolgreicher Akademiker und den Beruf eines Facharztes für Psychiatrie & Psychotherapie ausübender, auch noch selbst nach inzwischen über fünfzig verflossenen Jahren als kleiner Bub mit Heino in einer großen Illustrierten entdeckt, ist die Freude verständlich bei allen Beteiligten riesengroß.

Doch nicht nur der Name von Heino, auch der von Dr. Schumacher-Wandersleb waren bereits vor über 50 Jahren in aller Munde.

Was waren das noch für Zeiten, als auch der Name von Dr. Schumacher-Wandersleb, stark bezogen auf zu jener Zeit genossene Kuren und REHA nach dem altbekannten Kneipp-Kurverfahren im Münstereifeler Städtchen in aller Munde war. Strömten die Kurwilligen mit kleiner oder gern gesehen auch größerer Geldbörse von nah und fern heran, um nicht nur die gesunde Luft des anerkannten „Kur- und Heilbades“ zu genießen. Ebenfalls, um auch die von fachlicher Hand angebotenen Anwendungen nicht nur vom bekannten Kur- und Kneiparzt in Anspruch zu nehmen.

In einer Stadt, die bis heute stolz darauf sein darf, nach dem früheren Namen mit nur „Münstereifel“, auch die Zusatzbezeichnung „Bad“ vorneweg tragen zu dürfen. Und dies dem erfolgreichen Namen vom Kneipp- und Kurarzt Dr. Otto Schumacher-Wandersleb zu verdanken hat.

Erst vor kurzem wieder in seine Jugendzeit zurückversetzt wurde - zwar nicht bezüglich ehemals florierenden Kurwesens und dem seit einigen Jahrzehnten verstorbenen Dr. Otto Schumacher-Wandersleb - dessen Sohn Dr. Wolfram Schumacher-Wanderleb. Der hat allerdings einen gänzlich anderen Berufszweig als sein Vater, nämlich den eines erfolgreichen „Nervenarzt“ in lange Zeit leitender Funktion eingeschlagen.
Vor geraumer Zeit „und mehr durch einen glücklich-schönen Zufall“, eine sehr alte und auch von Sammlern gesuchte Zeitschrift in die Finger bekommen. Eine „Bunte-IIIustrierte“, die in den 70er Jahren nicht dem Vater des Akademikersohnes von Schumacher-Wandersleb mit reichlich Fotos und Text gewidmet war, sondern dem in anderen Funktionen nicht minder immer mehr bekanntwerdenden blonden Barden, Sänger Heino.

Doch damit nicht genug: Beim Durchblättern entdeckte Dr. Wolfram Schumacher-Wandersleb tatsächlich auf einem der im Kurpark unterhalb des Kur- und Kneipphotels am Nöthener Berg Bilder, auf denen er zu sehen war. Damals noch als kleiner Bub, aber, so Dr. Schumacher-Wandersleb „felsenfest überzeugt, einzigartig und unverkennbar. Selbstverständlich, dass ich es bin.“

Totale Begeisterung über diesen raren Zeitungsfund nach nunmehr über 50 Jahren.

Was lag näher, damit auch bei sich passender Gelegenheit einmal den berühmten und von ihm bis heute sehr geschätzten Sänger Heino damit zu konfrontieren. „Da ich auch währende meiner beruflichen Zeit in einer Klinik bei Koblenz meinen Zweiwohnsitz in Bad Münstereifel an der Kurpromenade behalten habe, sind Heino und ich ja seit einigen Jahren quasi direkte Nachbarn“, schmunzelt Dr. Schumacher-Wandersleb.
Da der Arzt zwischenzeitlich sogar noch eine zweite Zeitschrift mit gleichem Inhalt und Datum ausfindig machen konnte, kam es bei einem Treffen mit Heino zu einem Deal. An dem die stets an Nachrichten und Fotos eigentlich noch mehr als Heino, dessen Gattin Hannelore riesengroßes Interesse zeigte.

Ein kostenloses Exemplar nur bei einem Deal mit Dr. Schumacher-Wandersleb

Dr. Schumacher-Wandersleb: „Gerne habe ich den beiden dann angeboten, ihnen eventuell ein solch rares Exemplar zu überlassen und sogar zu schenken.“ Im Gegenzug der Arzt Heino aber darum bat, „dass ich zumindest mit Heino fotografiert werde und ich zusätzlich noch ein Autogramm auf meine Zeitschriften Rarität bekäme.“

Bei passender Gelegenheit berühmten Sänger damit konfrontiert.

Und weil der Arzt zwischenzeitlich eine zweite Zeitschrift ausfindig gemacht und bei Ebay ersteigert hatte, kam es beim mehr zufälligen Treffen mit Heino zu einem Deal, auf den auch gerne die an Nachrichten und Fotos interessierte Hannelore einging.

Der nun über ein kurzes Gespräch und persönliches Autogramm von Heino überglücklichen Sohn des in Bad Münstereifel ebenso unvergesslich wie Heino bleibenden Dr. med. Otto Schumacher-Wandersleb, Facharzt für Allgemeinmedizin in Bad Münstereifel.

Dieser starb am 24. Oktober 1996 im Alter von erst 71 Jahren. Schumacher-Wandersleb war lange Jahre Erster Vorsitzender des Verbandes Deutscher Badeärzte e.V. und Vorsitzender der Ärztlichen Gesellschaft für Physiotherapie. War auch wiederholt Delegierter beim Deutschen Ärztetag. In Anerkennung seines Einsatzes für die Bademedizin und den Kneipp-Ärztebund erhielt Dr. Otto Schumacher-Wandersleb die Hufeland- Medaille und wurde Träger des Verdienstkreuzes Erster Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

Der Vater von Wolfram Schumacher-Wandersleb hat sich durch seinen Einsatz für die Lehre und Methode von Sebastian-Kneipp im In- und Ausland einen großen und bis heute unvergessenen Namen gemacht. Schwerpunkt seiner beruflichen und berufspolitischen Tätigkeiten war die Förderung der Prävention und Rehabilitation unter Berücksichtigung von Naturheilverfahren. Sein Streben galt dem Ziel, den Naturheilverfahren eine klare Stellung im Rahmen der Medizin zu verschaffen.

Der als Kneipparzt in Bad Münstereifel berühmt gewordene Dr. Schumacher-Wandersleb wurde als Sohn des Oberstudiendirektors Martin Schumacher und seiner Frau Therese 1925 geboren. Seine Gymnasialzeit verbrachte er in Bad-Münstereifel, einer Kleinstadt, in die er nach seinem Studium in Berlin und Bonn zurückkehrte, um sich als Badearzt und Leiter eines Kneipp-Sanatoriums am Nöthener Berg niederzulassen.

Bei seinem Werdegang und der ihm eigenen „dynamischen Art“ konnte es nicht ausbleiben, dass er sich neben seiner intensiven ärztlichen Tätigkeit weitere Tätigkeitsfelder suchte. So wurde er 1973 Vorsitzender des Kneippärztebundes, im gleichen Jahr Mitglied der Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein und übernahm Vorsitz des Kur- und Verkehrsvereins in Bad Münstereifel. Seinen Initiativen in diesem Verein verdankt Münstereifel unter anderem die Bezeichnung „Bad“. Seine Bestrebungen galten zuletzt der Errichtung eines Fortbildungszentrums für Heilberufe in Bad Münstereifel.
Dessen Sohn Wolfram Schumacher-Wandersleb, der sich rückblickend riesig über das Treffen mit Heino gefreut hat, war beruflich auch sehr erfolgreich. Dr. Wolfram Schumacher-Wandersleb 15 Jahre Ärztlicher Direktor in einer Forensischen Klinik. Gab diese Funktion auf eigenen Wunsch aus gesundheitlichen Gründen auf und blieb der Klinik als Leiter der Gutachterstelle erhalten.

Seine Kariere begann der Münstereifeler als Assistenzarzt in der damaligen Landesnervenklinik und kam nach einiger Zeit an einer anderen Klinik wieder nach Andernach, bevor er schließlich als Oberarzt nach Weißenthurm wechselte. 2002 wurde Schumacher-Wandersleb zunächst stellvertretender Ärztlicher Direktor, im Jahr darauf Ärztlicher Direktor. In seine Zeit fielen große Umbrüche im Maßregelvollzug. Durch die stetig steigenden gerichtlichen Einweisungen stiegen die Patientenzahlen stark an, was eine Ausweitung der Klinik im baulichen Bereich und einen großen Personalaufbau nötig machte. Ein weiterer Meilenstein in seiner Amtszeit war die Etablierung der Forensisch-psychiatrischen Institutsambulanz (FPIA), eine Ambulanz, die sich um entlassene Patienten kümmerte, um die Wiedereingliederung in die Gesellschaft besser zu meistern. Geschäftsführer Gerald Gaß dankte damals Wolfram Schumacher-Wandersleb für die langen Jahre der guten Zusammenarbeit. Er attestierte ihm, man habe immer „gespürt, dass Ihnen die Menschen am Herzen liegen“. Rückblickend: „Die Tätigkeit als Ärztlicher Direktor hat mich erfüllt“, sagte Schumacher-Wandersleb. In der Forensik sehe man nicht nur die kranken Menschen. In der Behandlung habe man die Zeit, die Patienten kennenzulernen, denn „Wir haben es hier immer noch mit Menschen zu tun“ Die Weißenthurmer Klinik gilt als eine Klinik, die außerordentlich belastbar ist. Daher macht sich auch Dr. Wolfram Schumacher-Wandersleb keine großen Sorgen um die Zukunft der Forensik und einer der größten forensischen Kliniken in Deutschland.

Und so ein seltenes Aufeinandertreffen Treffen und Austausch mit Heino „mit diesen wunderschönen wieder auflebenden Erinnerungen“ nach über 50 Jahren mit, der damals sicherlich für beide Seiten unbeschwerten jungen Jahre, seien auch für ihn als Privatmann und Arzt in besonderer Funktion so etwas wie „verdammt guttuendes glückshormonell beitragendes Lebenselixier.“ Texte und Fotos wie immer urheberrechtlich geschützt: mg / MaGö / Pressebüro MaGö /  Manfred Görgen

LeserReporter/in:

Manfred Görgen aus Bad Münstereifel

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