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Morschels Orgelkonzert begeisterte
Standing Ovation - Hervorragende Akustik im Eifeldom

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Bad Münstereifel-Houverath. Obwohl es wegen einem – nennen wir es einfach mal ein „Koordinierungsproblem“ - am gleichen Tag mit dem Oktoberfest in der Mehrzweckhalle, zu einer Parallelveranstaltung kam, darf das Orgelkonzert von Thilo Morschel ("das war bereits seit Januar bekannt und fest terminiert"), auch was die Besucheranzahl im bekannten „Eifeldom“ betrifft, trotzdem als gut bezeichnet werden. Gut 60 Zuhörer/innen hatten entweder aus der Mehrzweckhalle kommend, oder von auswärts den Weg in die Kirche gefunden um den imposanten Klängen des jungen Organisten zu lauschen.

Einem Mann, der als Kirchenmusiker nicht nur von St. Thomas zwischendurch auch sein gesangliches Talent unter Beweis stellte. Auch diesmal ein ausgewogenes Repertoire an verschiedenen Orgelstücken in der mit seiner prächtigen Akustik bekannten Kirche präsentierte.

Einige Besucher kamen aufgrund des guten Rufes des jungen Musikers auch von weit her. Nicht nur aus dem gesamten Seelsorgebereich, sondern sogar darüber hinaus wie extra aus Aachen und Bonn. Und auch Diakon Dr. Ulrich Günzel aus Bad Münstereifel besuchte das Konzert mit seiner Frau und war als Vertreter des Pastoralteams gerne dabei.

Nach dem großartigen Konzert drückte sich eine extra aus Aachen angereiste gute Bekannte des Kirchenmusiker folgend aus: " Es war ein fantastisches Konzert, in seiner Qualität ungewöhnlich für ein Dorf."

Und wie Diakon Dr. Günzel begeistert mit seinen Dankesworten an Thilo Morschel anmerkte, "schaffte er es neben der hohen spielerischen Qualität seine starke persönliche Beteiligung und sein tiefes Verständnis der Stücke einzubringen. Dadurch erreichte er das Herz unmittelbar und packte das Publikum."

So war es nicht verwunderlich, dass trotz der über 60 Zuhörer/innen kein Mucks zu vernehmen war. Eine aus Aachen extra wegen diesem Konzert angereiste Frau: "Thilos schöner Gesang und die interessanten Erläuterungen trugen dazu bei, das Programm weiter aufzuwerten; es wurde an keiner Stelle langweilig. Er wurde zurecht nicht nur mit herzlichem Applaus und nach einer Zugabe sogar mit Standing Ovations gefeiert. Es gab einige die feuchte Augen hatten. Ein wunderschöner Erfolg."

Hajo Nolden vom Kirchenvorstand St. Thomas, hatte zu Beginn ein schönes Grußwort gesprochen und die Zuhörer vorab auf das Konzert eingestimmt. Fantastisch, das von Beginn an eine hohe Aufmerksamkeit zu diesem Konzert gegeben war. Dafür gab es am Ende des gut einstündigen Orgelkonzertes nicht nur anhaltenden und nach Zugabe animierenden herzlichen Applaus, sondern sogar Standing Ovation.

Der Organist nach dem Verlassen der Orgel-Empore sehr gerührt, als viele ihm noch gratulierten und wissen ließen, wie begeistert und teils gerührt sie von dessen teils auch sehr einfühlsamen Darbietungen waren.

Doch bevor Thilo Morchel sich eine gute Stunde zuvor nach oben zur Orgel begab, hatte er die Konzertbesucherinnen und Konzertbesucher kurz auf das Kommende mit Worten eingestimmt: „Ich bin sehr dankbar, dass ich als Hausorganist dieser wunderschönen Kirche wieder ein Orgelkonzert spielen darf und hoffe, Ihnen damit eine Freude bereiten zu können.“

Zu den einleitenden Worten gehörten auch ein paar zu den ausgewählten Orgelwerken, damit die Besucher diese besser verstehen konnten. Wie im vorigen Jahr, waren auch dieses Mal barocke, aber auch französisch-romantische Orgelwerke und am Ende ein paar zeitgenössische Stücke zu hören. Einige wurden sofort wiedererkannt. Der Eintritt zu dem Konzert war frei, oblag es allerdings jedem einzelnen am Ende des Konzertes ein paar Euro zu spenden.

Auf alle Fälle hatten die Besucher von Anfang bis Ende ihre fast andächtige Freude an den Darbietungen.

Das Konzert begann mit zwei Charakterstücken des französischen Organisten Léon Boëllmann (1862-1897). Zunächst mit einem majestätisch und feierlich klingender Choral, der die Orgel im Tutti erklingen ließ. Folgte ein lebensfrohes und verträumtes „Offertoire“ – im liturgischen Rahmen ein Stück zur Gabenbereitung -, das abwechslungsreich verschiedene Klangfarben der Orgel vorstellte. Boëllmann lebte Ende des 19. Jahrhunderts und war seit 1887 Titularorganist der Pariser Kirche Saint-Vincent-de-Paul.

Dann machte der Organist in der Houverather Kirche einen kleinen „Zeitensprung“ und ging vom (spät)romantischen Ende des 19. Jahrhunderts in die barocke Musik der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts über. Von Georg Philipp Telemann (1681-1767) spielte Morchel das reizvolle dreistimmige Choralvorspiel „Komm, Heiliger Geist, Herre Gott“ im vollen Werk. Zuvor sang er dazu thematisch passend den Taizé-Gesang Veni Sancte Spiritus.

Das Choralvorspiel „O Mensch, bewein Dein Sünde groß“ (BWV 622) von Johann Sebastian Bach (1685-1750) verarbeitete den bekannten Choral mit einer besonders starken Koloratur, das heißt: Die Besucher hörten oft eine schnelle Abfolge von kurzen Tönen, die die bekannte Choralmelodie umspielten und von einer überraschend kühnen Harmonik getragen wurden. So gelang Bach eine besonders intensive musikalisch-theologische Textauslegung, die auch im „Eifeldom“ auf emotionale Weise zu Herzen ging.

Trauer und Schmerz ausdrückte und zugleich alles tragende Heilszusage durchleuchten ließ.

Kehrte Thilo Morsche erneut wieder ins 19. Jahrhundert zurück und waren noch einmal französisch-romantische Orgelmusik von César Franck (1822-1890) und Alexandre Guilmant (1838-1911) zu hören. Der Organist fügte hinzu: „Auch wenn mir hier keine französisch-romantische Orgel zur Verfügung steht und ich insofern klanglich an Grenzen der Darstellbarkeit stoße, möchte ich ein tänzerisches Offertoire von Franck spielen, dass mir sehr gefällt und Ihnen hoffentlich auch.“

Und sich im liturgisch Marienmonat Oktober befindend, hatte sich Morschel eine sehr reizvolle Magnificat-Vertonung von Guilmant für dieses Konzert ausgesucht. Aufgeteilt in mehrere Orgelversetten durfte dem großartigen Lobgesang Mariens in unterschiedlichen Klangfarben der Orgel zugehört werden. Als Einleitung zu dieser Magnificat-Vertonung Organist Morschel ein kleines, aber schönes Marienlied vorsang, „O Maria, sei gegrüßt“.

Und kurz vor Ende dieses schönen in allen Belangen einfühlsamen Konzertes intonierte Morschel mit „Trumpet Air“ von Paul Bryan (*1950) ein feierliches Stück, das im Stile der Märsche Händels für Schwung und Heiterkeit sorgen sollte. Vor allem aber das Trompetenregister der Orgel zur Geltung brachte.
Folgte vor den wenige Minuten danach eingeforderten Zugabe die Vorstellung und „in dieser meiner Form zu ehrende irischen Sängerin, Songschreiberin und Aktivistin, die im Juli dieses Jahres mit gerade mal 56 Jahren in London verstorben ist.“

Es handelt sich um Sinéad o’Connor (1966-2023), die 1990 mit dem von Prince (1985) geschriebenen Song Nothing Compares 2 U ihren internationalen Durchbruch erzielte. Thematisch geht es in dem Song um Trennungsschmerz, Trauer und Wut, zugleich leuchtet die Erinnerung an die Einzigartigkeit eines geliebten Menschen immer wieder auf und gibt der Musik seinen besonderen Charme. Organist Thilo Morschel hatte sich um eine Orgelversion des Songs bemüht und trug diese nun vor. Direkt daran anschließend schaffte es Thilo Morschel den Schmerz und die Trauer dieser Ballade ein wenig aufzulösen und den Blick mit Hilfe eines bekannten Neuen Geistlichen Liedes „auf ein Wiedersehen mit der schmerzlich vermissten Person“ zu richten. Copyright Pressebüro MaGö, co. Manfred Görgen / mg

LeserReporter/in:

Manfred Görgen aus Bad Münstereifel

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