Preußischer Meilenstein
Steinernes Zeugnis in neuem Glanz präsentiert
Bad Münstereifel-Iversheim - Das Objekt ist mit seinen rund 180 Zentimetern Höhe eher unscheinbar.
Man findet es im Bad Münstereifeler Ortsteil Iversheim, wo es an der
Ecke der Straßen An der Ley und Euskirchener Straße direkt an der
Erft steht. Markant, doch wenig bekannt ist der Stein, der bei
Suchfahrten und Orientierungs-Rallyes gerne als Etappenziel genommen
wird.
(me). Dabei ist der Preußische Meilenstein bedeutend für die
Geschichte der Menschen, zumal er der letzte seiner Art im Stadtgebiet
von Bad Münstereifel ist. In die Datenbank der Forschungsgruppe
Preußische, Mecklenburgische und Anhaltinische Meilensteine wurde der
Iversheimer Meilenstein bereits vor 2004 aufgenommen, was seinen
Stellenwert zusätzlich betont.
Als ab 1839 die Provinzialstraße von Köln nach Trier gebaut wurde,
maß man Entfernungen noch nicht nach dem Kilometer, sondern nach der
Deutschen Meile oder Landmeile. Diese maß 7.532,5 Meter – im
Begriff der Siebenmeilen-Stiefel ist die Deutsche Meile noch in
einigen Märchen präsent.
Da der Iversheimer Meilenstein aus hellem Sandstein gefertigt ist, ist
er anfällig für Umwelt- und Witterungseiflüsse.
Nach einer ersten Restaurierung, die der Förderkreis für
Denkmalpflege in der Stadt Bad Münstereifel durchführte, bestand
für den Meilenstein zuletzt erneut Renovierungsbedarf und der 2003
gegründete Dorf-Verschönerungsverein Iversheim (DVI) ergriff die
Initiative.
Nachdem der DVI bereits im Jahr 2019 über die von der Landesregierung
aufgelegte Förderkulisse Heimat-Scheck die Renovierung des
Susannenkreuzes realisieren konnte, wurde dem DVI nun erneut eine
Förderung bewilligt.
2.000 Euro, rund 60 Prozent der benötigten Geldmittel, konnten über
den Heimat-Scheck abgedeckt werden, die noch fehlenden Gelder warb der
DVI ein, wobei die Volksbank Euskirchen das Projekt mit 1.000 Euro
förderte.
Nachdem Peter Strunk die Steinmetzarbeiten ausführte, wurde das Kreuz
in Abstimmung mit der Oberen und Unteren Denkmalbehörde wieder am
angestammten Platz aufgestellt.
In einem gemeinsamen Pressetermin stellten Bürgermeisterin Sabine
Preiser-Marian und Helmut Ruß (Vorsitzender des DVI) den renovierten
Meilenstein nun der Öffentlichkeit vor.
In ihrer Ansprache würdigte die Bürgermeisterin die Bedeutung des
Iversheimer Meilensteins als steinernes Zeugnis der ersten
verkehrstechnischen Erschließung der Eifel.
Gleichzeitig dankte sie dem DVI für sein vorbildliches
bürgerschaftliches Engagement.
Bekanntlich betreut der DVI seit rund 15 Jahren auch die Römische
Kalkbrennerei Iversheim und macht so dieses überragende Bodendenkmal
für Besucher zugänglich.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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