Bewegende Worte der Bürgermeisterin
"Verluste, die man mit Geld nicht gut machen kann"
Bad Münstereifel - Mit einer Ansprache hat sich Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian
vor dem Rathaus an die Bürger von Bad Münstereifel gewandt. Es sei
ein schwerer Schritt, dort zu stehen und zu den Münstereiflern
sprechen.“
(me). „Am 14. Juli 2021 veränderte sich die Welt für unzählige
Menschen in unserem Land und speziell auch in unserer Stadt komplett.
Eine verheerende Flut ergoss sich über Schönau, Eicherscheid,
Gilsdorf, Hohn, Kolvenbach, die Kernstadt, Iversheim und Arloff und
auch die anderen Ortsteile waren von einem Moment auf den anderen ohne
Strom, ohne Wasser oder ohne Erreichbarkeit. Innerhalb von Minuten
liefen Keller voll, Häuser standen komplett unter Wasser, wurden
unterspült oder sogar weggespült“, fasste die Bürgermeisterin die
Ereignisse zusammen.
Zahlreiche Häuser dürften seitdem nicht mehr betreten werden, sind,
sofern noch nicht eingestürzt, einsturzgefährdet.
Die öffentliche Infrastruktur, zahlreiche Brücken, Straßen und
Gebäude, seien in weiten Teilen zerstört. „Sie als Privatpersonen,
Geschäftsleute, Handwerksbetriebe, Landwirte, die Kirchen aber auch
die Kommunen selbst - also Alle sind betroffen.“
26 Todesfälle seien kreisweit zu beklagen, fünf Tote wurden im
Stadtgebiet Bad Münstereifel gefunden, davon wohnten zwei der Toten
in Arloff und Iversheim. „Wir haben sie gestern und heute beerdigt.
Für alle die sie kannten ein trauriger Moment. Verluste, die man mit
Geld nicht wieder gut machen kann.“
In all dem Elend gebe es unter den Menschen unmittelbar unfassbare
Hilfsbereitschaft und Hilfsangebote. Der Zusammenhalt sei groß.
„Mein Dank gilt daher von ganzem Herzen: den Kameradinnen und
Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Bad Münstereifel, obwohl sie zum
Teil selbst betroffen waren, sowie zahlreichen anderen Feuerwehren die
Zuhilfe eilten, den örtlichen Landwirten und Bauern für deren
unermüdlichen Räumeinsatz mit Baggern, LKW und Traktoren,dem DRK,
dem THW, der schnellen und unbürokratischen Hilfe zahlreicher
Einheiten der Bundeswehr unter der Leitung derer Generäle, der
Notärztin und den sie unterstützenden Ärzten und Apothekern, der
Bundes- und Landespolizei sowie der örtlichen Polizei, der
Notfallseelsorge der katholischen und evangelischen Kirche, den
Legionären Christi für die sofortige Lebensmittelversorgung durch
zahlreiche Schüler und der Menoniten-Gemeinde, den Energieversorgern
für ihre Kooperation, den Fachfirmen und Handwerkern, der Politik und
zahlreichen Ehrenamtlern für die parteiübergreifende Koordination in
den Ortsteilen, der Mitarbeiterschaft der Verwaltung und zahlreichen
weiteren, die in irgendeiner Form ihre Unterstützung geleistet
haben“, dankte die Bürgermeisterin den Helfern.
Auch viele Bürgermeister aus allen Teilen der Region wie zum Beispiel
aus Geestland, Bad Wörrishofen, Bad Lippspringe und Brilon – die
befreundeten Kneipp-Kurorte hätten Spenden gesammelt oder
stadteigenes Personal gestellt, wie auch die benachbarte Kommunen
Blankenheim und Nettersheim.
„Heute vor zwei Wochen um genau 18:26 Uhr hörte die Uhr am Bahnhof
auf zu schlagen. Die Hochwassersituation hatte ihren Höhepunkt
erreicht. Die gesamte Erftschiene, das Herz unserer Stadt wurde
förmlich auseinander gerissen“, schloss die Bürgermeisterin ihre
Ansprache.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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