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Heinz Führ galt als „Freund des Lebens“
Von Abordnung der „Ehrengarde der Stadt Köln“ beim letzten Geleit ein leises „Rubbedidupp“

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Seine große Liebe Ehefrau Claudia und den Pferden

Abordnung der „Ehrengarde der Stadt Köln“ gaben dem beliebten Verstorbenen das letzte Geleit mit einem leisen „Rubbedidupp“

Von Manfred Görgen

Bad Münstereifel-Houverath/Köln. Wie sehr die alte Weisheit gilt, das Freud und Leid oft eng beieinander liegen, wurde kürzlich auch bei der Verabschiedung und Beisetzung eines sehr bekannten und ehemaligen Kölners deutlich:

Mit Heinz Führ, der in der Eifel nicht nur mit seiner Frau Claudia vor vielen Jahren eine neue Heimat gefunden hatte, sondern der hier auch zu seiner letzten irdischen Ruhestätte getragen wurde.

Zeigte sich auch für den Autor und diesen Nachruf schreibend, das man zuweilen nicht nur mit schönen, sondern auch unschönen Dingen des Lebens konfrontiert wird und klarkommen muss.

Unvergessen nicht nur die Zeit mit Heinz Führ und dessen Frau Claudia bei der damaligen pompösen Hochzeitsfeier in der wunderschönen Eifellandschaft mit Kutschen, Pferden und Fahnenträger (nicht nur der Ehrengarde der Stadt Köln und dem Reiterhof Hubert Kessel aus Schweinheim) die zur großen Feier zum Gestüt der Führ´s mit ihrer international bekannt gewordenen Holsteiner Zucht an der Konrad Adenauer Höhe in der Nähe von Wald und Houverath (Bad Münstereifel) zogen.

Kürzlich wieder zahlreiche Menschen, Fahnenträger der Ehrengarde der Stadt Köln nebst Abordnung, die diesmal allerdings ihrem langjährigen und zu Lebzeiten hochrangig dekorierten Freund mit das letzte Geleit gaben.

„Mit tiefer Trauer sind wir gekommen, um von unserem Kameraden Heinz Führ Abschied zu nehmen. Wir sind traurig und sehr betroffen Er war ein liebenswerter Mensch und verlieren wir einen wahren Freund.“

Bereits 1962 wurde der damals junger und vitale Heinz Führ vereidigt. "Als begeisterter Reiter und Freund des Reitsports war er immer für uns ein großes Vorbild. Die Ehrengare hat ihm viel zu verdanken.“ Und  Präsident Hans-Georg Haumann weiter ausführend: „Er war für uns auch in späteren Jahren eben nicht nur der gute alte Freund Heinz Führ, sondern ein ganz besonderer Mensch.“

"Mit ihm verlieren wir wahrhaftig einen langjährigen und steten Weggefährten der Ehrengarde der Stadt Köln“, sagte deren Präsident mit bewegenden Worten auf dem Eifeler Friedhof im kleinen Münstereifeler Dörfchen Houverath, Hans-Georg Haumann.

Ein ebenfalls gestandener und in Köln seit vielen Jahren nicht nur durch seine Vereinstätigkeiten und besonders bei der Ehrengarde her bekannte Mann. Aber auch einer, der nun aus einem besonderen, aber trauriger Anlass mit anderen karnevalistischen Weggefährten an diesem Tag in die Eifel gereist war. An einem Freitagvormittag, wo die Beerdigung eines seit vielen Jahrzehnten geschätzten und nun verstorbenen Kameraden mit Heinz Führ anstand.

Heinz Führ (er wurde nur 83) war ein Mann des Lebens. Er lebte gerne, war tatkräftig lebenslustig in vielen Belangen, ehrgeizig und liebte nicht nur seine Frau, mit der er einige Jahrzehnte verheiratet war, sondern beide auch leidenschaftlich das Reiten und die Pferdezucht.

Haumann: „Heinz war ein lebenswerter Mensch. Ne echt Kölsche Jong. Schon dessen Vater war Senator der Ehrengarde.“

Führ wurde scherzhaft immer „Heinz der Springer“ genannt. War er doch sogar über sechzig Jahre mit Ehrenstern der Ehrengarde und Generalmajor dabei. Pflegte die Kameradschaft, „die immer einen hohen Stellenwert hatte.“ Einer, der aber auch finanziell die Ehrengarde gerne unterstützte.

Das Lachen und Schäkern gehörten bei Heinz Führ dazu. Seine zweite große Liebe (die neben seiner Frau Claudia) und das auf vier Beinen bezogen, waren seine, beziehungsweise die Pferde des Ehepaares. Hatte sich auch lange Zeit Ehefrau Claudia Schönfeld-Führ eigentlich nicht vorstellen können, den gemeinsamen Lebensabend einmal ganz ohne ihre Pferde verbringen zu werden.

Vor Jahren hatten sie sich mit viel Herzblut in der Eifel ein zwischenzeitlich international bekanntes Holsteiner Gestüt an der Konrad Adenauer Höhe aufgebaut und es nicht nur zu Ruhm und Ehre gebracht. Kamen in den Jahren zahlreiche Fohlen und inzwischen prächtige Tiere und erfolgreiche Pferde zur Welt. Brachte ein Hengst aus dem Gestüt der Führ´s bei einem Verkauf nach Amerika einen sehr hohen Erlös. Doch es ging nicht nur ums Geld, sondern vorrangig um die Liebe zu den Pferden.

Das Leben an sich zu genießen und gehörte dazu. Eben auch die Liebe zum Brauchtum und Vereinen. Die große Liebe im Bereich Karneval galt dem Kölner Heinz Führ von Jugend an der renommierten Ehrengarde der Stadt Köln.

Heinz Führ, im bekannten Klösterchen im Severins-Viertel geboren, hatte neben dem Blick für das Schöne (natürlich in jungen und ungestümen Jahren auch Frauen) auch den Karneval für sich entdeckt.

So ließ Ehrengarde-Präsident Hans Georg Haumann in sehr würdigen und teils auch persönlich werdenden Worten das Leben und Wirken von Heinz Führ auch bezüglich dieser renommierten Kölner Gesellschaft kurz Revue passieren. Das Heinz Führ schon in jungen Jahren ein sehr guter und auf vielen Bühnen glänzender Tanzoffizier war. So gut in jungen Jahren auf den Bühnen herumwirbelte und sprang, dass er eben schnell den Spitznamen „Heinz der Springer“ innehatte. Einer, dem aber auch die Leidenschaft zu den Pferden der Ehrengarde mit ihren zahlreichen Pferden bekannt war. War Heinz Führ nicht nur ein guter Reiter und später Pferdezüchter mit eigenem Gestüt in der Eifel bei Wald und Houverath, sondern ritt vielmals hoch zu Ross nicht nur bei der Ehrengarde grün-gelb im weltbekannten Kölner Rosenmontagszug mit.

Darum kürzlich auch weitere begleitende Worten aus dem Leben von Heinz Führ von der evangelischen Pfarrerin aus Bad Münstereifel in der katholischen Houverather Kirche „Eifeldom“, St. Thomas „dankbar sein für das was Gott uns im Leben mit Heinz Führ geschenkt hat“, sowie die tröstenden Worte von der Kanzel des Ehrengarde-Präsidenten Präsidenten Haumann.

Die Pfarrerin: „Wollen wir uns doch gerne erinnern. Besonders eben an das erinnern, was Gott uns in der Tat mit Heinz Führ beschenkt hat.“ Die Seelsorgerin weiter: “Aber auch daran, dass das Pferd auf dem Foto mit Heinz Führ noch läuft. Aber auch Heinz Führ hatte ein temporeiches Leben. Kam der Tod plötzlich und für alle um ihn nun trauernden doch völlig überraschend.“

Noch zu seinem Achtzigsten hatte Heinz Führ seiner Leben mit bunten Bildern als Klappkarten auf acht Seiten zusammengefasst. Kam das Ski-Fahren in Zermatt zur Sprache und die dort gefundene große Liebe seines Lebens mit Claudia Schönfeld-Führ. Beide Kölner und lange gar nicht so weit auseinander in der „Nachbarschaft“ wohnend. Doch die eigentliche und richtige Lebensbegegnung mit dem „überspringenden Funken“ fand eben nicht in Köln, sondern im Ski-Gebiet Zermatt statt.

Die Pfarrerin beschrieb das Leben von Heinz Führ mit Claudia als eins "in leuchtenden Farben". Mit einem Jungen aus Köln, der noch mitten im Krieg aufwuchs.

Neben dem schlichten Holzkreuz mit den Namen von Heinz Führ, dem auffallend schönen Sarg, ein großes Bild, das Heinz Führ mit einem seiner damaligen Lieblings-Fohlen zeigte.

Waren wenig später die Sargträger gefragt, die aus der Kirche zur letzten Ruhestätte zum Houverather Friedhof zogen. Dabei zahlreiche Verwandte von Heinz und Claudia Führ, Freunde und Bekannte, wie auch deren langjähriger und gleichaltrigen Freund Hubert Kessel vom gleichnamigen Reiterhof in Euskirchen-Schweinheim.

Und eben eine große Abordnung der renommierten „Ehrengarde der Stadt Köln“. In der Kirche noch mit einem leisen „Rubbedidupp".

Auf dem Friedhof mit den Worten „mach et joht“ und dem in das Grab werfenden beiden Korps-Ehrenmützen von Heinz Führ. Für einen Mann, der sehr lange Zeit einen hohen Grad in der Kölner Ehrengarde inne hatte, verabschiedeten sich kürzlich somit auch die Kölner Ehrengarde von einem guten Freund. Einem Freund, der plötzlich, so Ehefrau Claudia, mit 83 Jahren verstorben war.

Seinen achtzigsten hatten die Führ´s noch mit vielen Freunden im Kurhotel in Bad Münstereifel nebst dem ebenfalls eingeladenen Sänger Heino und dessen Frau Hannelore gefeiert.

Erinnerten sich auch jüngst viele Weggefährten noch an diese bereits erwähnte Hochzeit mit zahlreich berittenen Pferden, Fahnenträger und Kutschen anlässlich der in Erinnerung bleibenden Eifeler Hochzeit der Beiden.

Aber auch Bad Münstereifels Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian anlässlich ihres Neujahrsempfang vor der Pandemie, als Heinz Führ der Verwaltungschefin einen wertvollen Orden der „Ehrengarde der Stadt Köln“ überreichte.

Hieß es kürzlich Abschied von einem Jahrzehntelangen Freund zu nehmen, geht es inzwischen aber auch wieder bei vielen nach dem Lebensmotto „mir donn zusamme Kriesche und laache“ weiter.

So auch in einigen Tagen in der Domstadt Köln, wo der Kölner Karneval nun schon seit 200 Jahren gefeiert wird. Grund zum Feiern hat auch die Ehrengarde der Stadt Köln auf die auch Heinz Führ stets sehr stolz war. Die Ehrengarde jubiliert: Seit 111 Jahren begleitet das grün-gelbe Korps Bauer und Jungfrau in Köln. Darf nicht nur deren Präsident Hans Georg Haumann mit seinen 350 Mitgliedern auch darauf sehr stolz sein.
Text und Fotos Copyright und urheberrechtlich geschützt durch mg / Pressebüro MaGö co. Manfred Görgen

LeserReporter/in:

Manfred Görgen aus Bad Münstereifel

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