Leider hatte Puff keine erwarteten Lösungen parat
Weihbischof Ansgar Puff kam in mehrfacher Mission in die Eifel

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Weihbischof Ansgar Puff kam in guter und mehrfacher Mission in die Eifel nach Houverath. Allerdings auch mit der von ihm zuvor selbstgestellten Frage:“ Was will der?“

Leider und sehr bedauerlich, hatte Puff nicht für alles eine erwartete Lösung bezüglich Vertrauen und Ehrlichkeit der Kirche parat

Gäste in Houverath neben Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian und Ex-Stadtdirektor Armin Ahrend auch der bekannte Sportwissenschaftler und Buchautor Christian Müller

Von Manfred Görgen

Bad Münstereifel-Houverath. Um es vorwegzunehmen, sei die Frage gestattet: Wird es auch mit Hilfe vom Kölner Weihbischof und chistlichen Hirten Ansgar Puff möglich sein, „seine Jünger wie zu Zeiten Jesus“ wieder mit reichlich Zufriedenheit und Zuversicht in Sachen festen Glauben und Vertrauen in und von der Institution Kirche zu überzeugen? Sozusagen als "Vorbote" seines dirtekten "Chefs" aus Köln gibt er sich zumindest einige Mühe. Überzeugend und Überzeugen lautet und klingt allerdings anders. 

Fragen, die nach dem Hochamt „zur synodalen Begegnung“ mit Weihbischof Puff unter Mitwirkung des Kleinen Kammerchors Münstereifel und der Eifeldombläser und folgenden gemeinsamen Gesprächen mit dem Bischof in Houverath mehr als nur spärlich beantwortet wurden und reichlich Fragen (zumindest vorerst) offenblieben.

Jüngst wurden somit zwar viele Fragen gestellt, blieben aber leider an diesem Tag auch viele Fragen offen und derzeit noch unbeantwortet.

Und schnell stellte sich im Laufe der Gespräche heraus, das auch Puff keine Lösung „offenbaren“, außer „festen Glauben“ anbieten konnte. Es kam vielen wie so etwas "wie verhaltende Kritikpunkt" vor, allerdings ohne den konkreten Sachverhalt auf den Punkt zu bringen, oder eine konkrete Anwort zu bekommen. Viele Menschen sind enttäuscht. Enttäuscht wegen den Vertuschungen in Sachen Missbrauchsskandalen. Das fehlende trauen zur Kirche, von denen in ihr angestellten Führungskräften die Rede von unnötig verprassten Gelder der Kirchensteuerzahler für Juristen etc. um die Skandale "aufzuarbeiten". Personalle Konsequenzen ? Fehlanzeige.

Dabei sehnen sich doch so viele Menschen nicht danach und eben nicht "als dumme und unmündige kleine Christen" wahrgenommen zu werden, sondern danach auch in ihrem Glauben - und vor allen dingen ehrlich - gestärkt zu werden. Ohne das nun verlorene Misstrauen gegenüber vielen Geistlichen aufkeimen zu lassen.

Da ist auch hierzulande die Spitze des Erzbistums gefordert "Nägel mit Köpfen" zu machen, Farbe bekennen und zu helfen, die Menschen in ihrem teils verlorengegangenen Glauben an die Kirche an sich sich und der derzeit teils nicht mehr bodenstänidgen Kirche zu gewährleisten. Vertuschungen und das ewige Hin- und Her Gerede mit zahlreichen Ausweichungen haben noch niemanden weitergeholfen. Schade auch um die immer weniger werdenenen Pfarrer, die zwangsläufig mit ins Fadenkreuz der Kritik und des Misstrauens geraten.

Eine Lanze im Bereich anhaltender Kritik nicht nur im Bereich des Erzbistums Kölns mit seinem Chef Woelki zu brechen, versuchte der überzeugte Münstereifeler Kirchenmann und CDU-Politiker Bernhard Ohlerth. „Das ist in der Politik wie mit der Kirche nicht anders. Nicht alles ist schlecht. Auch nicht in der Kirche. Allerdings erleben wir auch in der örtlichen Politik, das bestimmte Dinge immer wieder gerne von der Presse hochgespielt werden. Negatives ist Inn. Ist aber auch viel positives zu berichtenswert und sollte dem Negativen nicht zu viel Platz eingeräumt werden.“ Sich stattdessen nach Aufarbeitung auch wieder mit dem Blick nach vorne besonnen werden.

Weihbischof Ansgar Puff kommt – was will der?

Diese Frage hatte sich der Bischof in einem Anschreiben selbst gestellt. Hieß es doch „die Krise ist in der aktuellen Zeit nicht die Ausnahme, sondern der Normal-Zustand. Und Puff weiter wörtlich: “Krisenzeiten sind ein Anlass zur Sorge, aber auch für eine verstärkte Sinnsuche.“ Und was soll das heißen????

Der Bischof auch den Regionalmonitor der Bertelsmann Stiftung zitierend, deren Untersuchung darauf hinweise, das religiöse Menschen während der Corona Pandemie problemorientierter und proaktiver agiert hätten. Dabei eine höhere Lebenszufriedenheit aufgewiesen hätten, als Nichtreligiöse.“

Bischof Puff: „Ich möchte ihre Suche nach Sinn in dieser krisenhaften Zeit unterstützen.“

Sei er selbst in einer Situation „dazwischen“. Manches Alte sei „weggebrochen und trägt nicht mehr.“ Das Neue sei noch nicht in Sicht. Darum gelte sein Besuch auch dem Gebet und Austausch.

Daher waren alle Christen aus dem gesamten Seelsorgebereich Bad Münstereifel!!!! zum gemeinsamen Gespräch eingeladen.

Zwei wichtige Fragen stellte der Bischof vorab: „Was ist an unserem Glauben so wertvoll, dass es unbedingt bewahrt und weitergeben werden soll?

Weiter:“ Was sollte verändert werden, damit wir in unserem Glauben weiterwachsen können?

Somit war auch dieses Wochenende im kleinen Eifeldörfchen mal wieder sehr interessant, bunt, fröhlich, musikalisch auch Dank der Eifeldombläser und des Chores in der Kirche und zuweilen auch durchaus mal etwas ernster und innehaltend. Ging es am vergangenen Wochenende in und rund um die Kirche des „Eifeldom“, dem namentlichen Schutzpatron St. Thomas zuweilen auch nachdenklich zu, ohne allerdings wie von einigen erwartet, den Kern der Sache zu treffen.

Kein Wort von Missbrauch von Priestern, Vertuschungen und möglicher Doch-Abdankung des Oberhirten in Köln. Bezüglich eines Mannes der einen Eid geleistet hat. Der nach wie vor in der Kritik steht, Dinge unterschrieben hat, ohne mehr wissen zu wollen, warum es ging. Sich nun ähnlich wie Bundeskanzler Scholz in einer anderen Sache „an nichts mehr erinnern kann.“ Und nicht nur deshalb haben viele Mernschen den Glauben an die Kirche, allerdings nicht an Gott verloren. Ist es längst überfälltig, dass das "von Kirchensteuerzahlern gut bezahlte Bodenpersonal", den Menschen die seelsorgerische Aufmerksamkeit zukommen lässt, die diese mit ihrem derzeit zum Teil angekratzten Glauben verdient haben.

Gab es im schönen Höhengbeits-Eifelortes reichliches zu erleben und das nicht nur in der Kirche.

Konnten die dafür mit Verantwortlichen bereits einige Tage zuvor und nun positiv zurückblickend, zum Beispiel mit dem ersten Fest des Fördervereins DRK-Kita Houverath in Zusammenhang mit einem großen Gemeindefest zufriedenen sein.

Stand jüngst nicht nur die bereits als traditionell zu bezeichnende erneute und nunmehr 5. Pflanzenbörse auf der Agenda der einladenden Dörfer-Gemeinschaft „Thürner-Verein“.

Hier war nicht nur fast alles Angebotene mit teils noch zarten grünen Pflänzchen wie Tomaten, Erdbeeren, Himbeeren, viele Kräuter, Gemüsesorten und mehr, sondern wurde im Bereich des Pfarrheimes auch nützliches Allerlei für den täglichen Bedarf von Kräutern, Honig und leckerem selbsthergestellten Schnäpsen und Likören angeboten. Schaute selbst Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian sehr interessiert vorbei. Hatte sie zuvor mit dem Vorsitzenden des Thürner-Vereins Rainer Hilberath die imposante Pflanzen- und Blumenbörse mit einigen lobenden Worten offiziell eröffnet. Natürlich fuhr auch die Bürgermeisterin nicht mit leeren Händen nach Hause. Ebenso machte es der frühere Bad Münstereifeler Stadtdirektor Armin Ahrendt mit seiner Frau, die ebenfalls vom Angebot der Dörfer-Gemeinschaft sehr angetan waren.

Es war die nunmehr 5. Pflanzenbörse und den Termin nutzend, um auch „offiziell“ den neuen Backofen in Betrieb zu nehmen. Und weil Weihbischof Ansgar Puff den Seelsorgebereich Bad Münstereifel besuchte, die neue Küche im Pfarrheim und der „Backes“ vom Bischof eingesegnet wurde, kam auch Lob auf. „Als kleiner Dörfer-Verein hätten wir ohne die Unterstützung durch die Kirche ein solches Projekt nicht realisieren können. Für diese Wertschätzung möchten wir uns bedanken,“so Hilberath.
 
Für den Backofen braucht der Verein buchstäblich noch ein Dach über dem Kopf. Der Verein erhebt keine Mitgliedsbeiträge. Zur Finanzierung solcher Projekte ist man auf Spenden, Zuschüsse und passenden Aktionen angewiesen. So ist der Verein unter anderem beim Euskirchener Energieversorger eregio bei einem Wettbewerb mit dabei. Unter dem Motto „herzundenergie“ bekommt das Projekt mit den meisten Stimmen auch den höchsten Spendenbeitrag. Wer unterstützen möchte, kann auf den Link klicken: https://www.herz-und-energie.de/voting/voting-fruehjahr-2023/gruendbedachung-des-backhauses/.

Somit jüngst stets reichlich „großer Bahnhof“ und Andrang nicht nur im Pfarrheim, wo höchstpersönlich Weihbischof Ansgar Puff aus Köln angereist war und nicht nur die funkelnagelneue Küche segnete und den „Herrgott“ darum bat, „dass nie etwas anbrennen möge“.

Nur wenige Schritte vom Pfarrheim entfernt, das gleiche Zeremoniell und ebenso mit dem obligatorischen Zerschneiden eines Bandes mit dem „Schmuckstück“ der „Dörfer-Gemeinschaft“, ein „Backes“.

Ein Backofen, der schon vor einiger Zeit seine Bewährungsprobe überstanden hat und nach dem Aufheizen von bis zu 500 Grad nach nicht nur zuvor hereingeschobenen Broten und Pizzateig, wenig später lecker duftende Backwaren ans Tageslicht förderte.

Vom Thürner-Verein gab es auch einen leckeren Kuchen als Geschenk für den hohen Würdenträger aus der Dom-Stadt, den Weihbischof Puff rein symbolisch und für den Fotografen in Szene setzend mit entsprechendem Handwerkszeug aus dem Backes herausbeförderte. Und wie „ein Wunder“ das gute Stück schon fertig gebacken präsentiert werden konnte. Für einen solchen Spaß war zur Freude der umstehenden der Bischof auch gerne zu haben.

Danach ging es zum angekündigten Pontifikalamt.

Federführend durch Bischof Ansgar Puff in Begleitung des in zuvor schon begrüßenden und für den Seelsorgebereich Bad Münstereifel zuständigen Pfarrer Robert Rego und unter anderem den Diakonen Lülsdorf und Dr. Günzel und Dr. Schmitz.

Ob es nun am schönen Sonnenwetter, oder am Muttertag, oder doch an etwas viel tiefergreifendes gelegen hat, konnte niemand nach der bereits spärlich besuchten feierlichen Messe beantworten.

Überschaubar wenig später auch die geringe Zahl der Kirchenbesucher, die sich im Anschluss an die Messe die Zeit für ein anberaumtes Gespräch in lockerer Form mit dem Bischof nahmen.

Durfte jeder aus seiner Sicht Dinge zum Thema Kirche und Glauben erörtern. Nahm sich der Bischof immer auf den Zeitmesser schauend exakt 90 Sekunden Zeit, um "Inne" zu halten. Dann konnten weitere Fragen gestellt werden. Allerdings bekam man schon das Gefühl, dass diejenigen die zum „Verweilen“ und Reden in der Kirche geblieben waren, alle schon ihren festen Glauben bekundeten und nicht mehr „überzeugt“ werden mussten.

Viele Menschen hatten es aber auch nicht für nötig gehalten die gute und durchaus lobenswerte Chance zu nutzen, um dem Bischoff auch kritische Fragen zu stellen und blieben dieser Veranstaltung fern.

Bischof Ansgar Puff ging in der anderthalbstündigen Zeit mit wenigen Kirchenbesuchern unter anderem zumindest auch auf die nicht abreißenden Kirchenaustritte ein. Versprach aber „auch denjenigen die Kommunion zu erteilen, die aus der Kirche ausgetreten sind.“

Zuweilen hätte man das Gefühl berkommen können, auch bei dieser Veranstaltung gemeinsam in einem großen Boot zu sitzen. Doch leider war nicht erkennbar, wer nun das Ruder in der Hand hatte, wer Steuermann oder Kapitän sei und wer die Richtung der Kirche und auch mit ihren vielen nun abtrünnigen zu retten versuche.

Bis auf eine Wortmeldung keine direkte öffentliche Kritik an Erzbischof Woelki der weiter beharrlich, so einige, auf seinem Stuhl klebe. Nur draußen trauten sich dann doch welche sich leise zu äußeren und meinten, das bekanntlich "der Fisch zuerst vom Kopf anfange zu stinken".

Wurde zuvor in der Kirche in lockerer runde unter anderem ein viel zu großer Verwaltungsapparat bemängelt. Zeigte sich zumindest Weihbischof Puff volksnah, hörte aufmerksam zu, zeigte sich Volksnah und gab einige Antworten. Ulla Corzelius aus Houverath gab zum Schluss Karten aus, die nun jeder ausfüllen kann.

Alle diesbezüglichen Fragen und Kritiken würden zeitnah beantwortet sagte Bischof Puff, der sich im Anschluss an diese viele Fragen offenlassende Gespräche mit zu einem geselligen Beisammensein mit Mittagessen Dank der Mitglieder des Ortsausschusses von St. Thomas im Saal des Pfarrheimes einfand und solange Zeit nahm, bis ein anderer Termin wahrgenommen werden musste.

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LeserReporter/in:

Manfred Görgen aus Bad Münstereifel

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