Wohnbedarf für die Zukunft decken
Bedburg wächst und braucht Wohnflächen
Bedburg - Rein planerisch sind noch rund 66 Hektar an Wohnbauflächenreserven in
Bedburg vorhanden. Viele davon sind aber nur schwer zu realisieren.
Hinzu kommt, dass die Bezirksregierung einen Bedarf an Wohnbauflächen
bis 2035 von rund 90 Hektar für die Schloss-Stadt sieht.
Als einen Weckruf bezeichnet die SPD-Fraktion diese Zahlen, die im
November letzten Jahres mit dem „Siedlungkonzept Wohnen“ im
Ausschuss für Stadtentwicklung vorgestellt wurden. „Vor wenigen
Jahren sind wird noch von einem Schrumpfen ausgegangen. Aber Bedburg
wächst und wird weiter wachsen. Wir befinden uns im interessanten
zweiten Speckgürtel um Köln“, betont Frakionsvorsitzender Bernd
Coumanns. 90 Hektar, das bedeutet eine Fläche elfmal so groß wie das
Baugebiet Sonnenfeld, auch als Kasterer Acker bekannt.
Damit die Stadt Bedburg den zu erwartenden Zuzug von Menschen auch
aufnehmen kann, müssen nach Meinung der SPD jetzt Wohnbauflächen
ausgewiesen werden, die auch tatsächlich zu Wohngebieten entwickelt
werden können. „In den kommenden beiden Jahren wird der
Regionalplan der Bezirksregierung erstellt. Die Kommunen müssen jetzt
strategisch weitblickend planen“, fordert Rudolf Nitsche,
SPD-Sprecher im Ausschuss für Stadtentwicklung.
Hinter dem in Kürze entstehenden Neubaugebiet „Zwischen den
Lindchen“ in Kirdorf ist im Regionalplan eine größere Fläche von
rund zehn Hektar als „Allgemeiner Siedlungsbereich“ ausgewiesen.
Die SPD-Fraktion beantragt, für diese Flächen einen
Aufstellungsbeschluss mit dem Ziel zu fassen, dieses Gebiet im
Flächennutzungsplan als Wohnfläche auszuweisen und als Bauland
weiterzuentwickeln.
Für den Ortsteil Lipp sind im Siedlungsflächenkonzept drei größere
Potenzialflächen in einer Größenordnung von insgesamt rund 20
Hektar aufgeführt. Alle Flächen haben Einschränkungen. Eine davon
ist eine Gemeinbedarfsfläche für einen Krankenhausneubau oder
Flächentausch für das geplante Gewerbegebiet terra nova. Bei einer
anderen Fläche handelt es sich um Landschaftsschutzgebiet.
Die SPD-Fraktion beantragt hier, dass die Verwaltung prüft, ob die
Einschränkungen aufgehoben werden können, so dass eine Entwicklung
der genannten Flächen zu Wohngebieten erfolgen kann.
„Wir werden den prognostizierten Bedarf an Wohnflächen für die
Stadt Bedburg nur decken können, wenn wir einen neuen
Siedlungsschwerpunkt schaffen“, sind sich Bernd Coumanns und Rudolf
Nitsche sicher.
Die Sozialdemokraten haben dabei Kirch-Grottenherten ins Auge gefasst.
Dort sei genügend Raum und eine gute Infrastruktur mit Grundschule,
zwei Kindergärten, einer ausreichenden Nahversorgung mit Dingen des
täglichen Bedarfs und Ärzten. Ein weiterer Pluspunkt sei die
günstige Lage zwischen zwei Autobahnanschlüssen.
„Im Siedlungskonzept werden für Kirch-Grottenherten acht
potenzielle Wohnbauflächen von rund elf Hektar ausgemacht. Wir
beantragen, dass die Verwaltung diese Flächen vorrangig untersucht,
welche davon realistisch als neue Wohngebiete ausgewiesen werden
können“, so Coumanns und Nitsche.
Bei vier weiteren Gebieten in Kirchherten handelt es sich um eine
Ansammlung von großen Gärten oder innerörtlichen Wiesen, die mit
Einverständnis der Eigentümer zu einem Wohngebiet entwickelt werden
können. Hier wird die Verwaltung beauftragt Gespräche mit den
Eigentümern zu führen, um diese Flächen als Bauland ausweisen zu
können.
Da alle diese Maßnahmen aber nicht ausreichen werden, beantragt die
SPD-Fraktion, für Kirch-Grottenherten einen Aufstellungsbeschluss des
Flächennutzungsplans mit dem Ziel zu fassen, am Rand des Doppelortes
zusätzliche Wohnflächen auszuweisen und als Bauland
weiterzuentwickeln.
Da zur Realisierung der neuen Wohnbauflächen umfangreiche
Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern notwendig seien,
beantragt die SPD-Fraktion die Gründung einer
Stadtentwicklungsgesellschaft für Bedburg zu prüfen.
„Eventuell wäre dies auch im Zusammenhang mit der geplanten
Gründung einer Wohnungsbaugesellschaft möglich“, so Coumanns.
- Martina Thiele-Effertz
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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