Fünf Jahre Carisma
Chic für kleines Geld
Bedburg - Ein Pelzmantel für 20 Euro, ein Herrenhemd für zwei Euro oder ein
Wintermantel für sechs Euro. Im Carisma-Sozialladen an der
Otto-Hahn-Straße 3 in Bedburg hat jeder Mensch die Möglichkeit, sich
für kleines Geld chic zu machen. Vor fünf Jahren wurde der Laden
gegründet.
Ein Team von über 50 ehrenamtlichen Helfern betreibt den
Carisma-Sozialladen. Der Verein Carisma-Bedburg ist Träger des Ladens
und ist eine Initiative des Stadt-Caritas-Rates Bedburg.
„Unser oberstes Ziel ist es, Kinder, Damen und Herren in Würde chic
zu machen“, betont Vorsitzender und Geschäftsführer Achim Niepel.
Dafür wird gut erhaltene und einwandfreie Kleidung, aber auch
Hausrat, gesammelt, die im Laden zu kleinen Preisen verkauft werden.
„Hier kann jeder einkaufen. Wir verstehen uns nicht als
Arme-Leute-Laden“, ist Pfarrvikar Gerhard Dane wichtig, der den
Laden vor fünf Jahren mit auf den Weg gebracht hat. Die Kunden kommen
aus einem großen Einzugsgebiet. Nicht nur aus Bedburg und Umgebung,
auch aus Grevenbroich, Neuss und sogar Mönchengladbach fahren sie
nach Bedburg. 40 bis 50 Prozent sind hilfsbedürftige Mitbürger.
Gemäß Vereinssatzung werden die erwirtschafteten Überschüsse nach
Abzug aller Kosten, dazu gehört die Ladenmiete, als Spenden in die
städtische Jugendarbeit investiert. Die Bilanz hat sich über die
letzten fünf Jahre hinweg kontinuierlich gesteigert. Im Jahr 2016
wurden bei rund 12.500 Ehrenamtsstunden rund 39.000 Euro über mehr
als 47 Einzelspenden für die Jugendarbeit der Stadt Bedburg zur
Verfügung gestellt. Ob Kindergärten, Übermittagskasse des
Jugendzentrums CAPO, oder Jungschützen. Die Spendenliste, die Achim
Niepel zeigt, kann sich sehen lassen.
Der Laden ist montags und donnerstags von 15 bis 18 Uhr und samstag
von 10 bis 13 Uhr geöffnet.
„16 bis 17 Leute sind an jedem Verkaufstag im Einsatz“, berichtet
Margret Strauch, die neben dem Einsatz im Laden auch für die
Personalplanung zuständig ist. Der Laden besteht aus mehreren Räumen
und einem Keller. Immer wieder sorgen die Damen für Ordnung und
müssen neue Ware einsortieren. Weil das Sortieren der gespendeten
Kleidung während der Öffnungszeiten nicht zu bewältigen ist, wurde
ein Sortiertag eingeführt. „Da sind wir von 9 bis etwa 14 Uhr
beschäftigt“, erläutert Katrin Eggert vom Verkaufsteam.
Ganz wichtig ist allen, dass im Laden ehrenamtliche Mitarbeiter
unterschiedlichster Nationen und Weltanschauungen miteinander
arbeiten. Dazu zählen auch sechs junge Männer, die als Flüchtlinge
nach Bedburg kamen, und die Damen beim Tragen von schweren Kisten und
Säcken entlasten.
Wer im Laden eingekauft hat, der bekommt ein Kärtchen, das er am
Ausgang vorzeigt und damit bestätigt, dass die Ware bezahlt wurde.
Denn leider wurde auch hier schon hin und wieder gestohlen. Einmal
sogar ein ganzes Kaffeeservice.
Das Ladenteam sucht immer wieder Verstärkung. Wer Interesse hat, kann
im Laden vorbeischauen oder sich bei Margret Strauch unter (02272)
4878 informieren.
Sachspenden können während der Öffnungszeiten abgegeben werden.
- Martina Thiele-Effertz
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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