90 Jahre Margarethenkirmes
Der „Knolly Brandy“ war ein beliebtes Getränk

Drei Mitglieder des Bürgervereins Grottenherten trugen die Fahne im großen Festzug.  | Foto: Britta Ressng
  • Drei Mitglieder des Bürgervereins Grottenherten trugen die Fahne im großen Festzug. 
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Bedburg-Grottenherten - Traditionell wird Anfang Juli die Margarethenkirmes veranstaltet.
So auch in Grottenherten, wo der örtliche Bürgerverein in diesem
Jahr nicht nur zur Kirmes lud, sondern gleichzeitig zur Feier seines
90-jährigen Bestehens. Im Jahr 1928 entstand er aus dem
„Gelooch“, ein freier Zusammenschluss von Männern, die die Kirmes
ausrichteten.

Seither wurde die Tradition, abgesehen von einigen Kriegsjahren,
bewahrt. Schon 1946 feierte man wieder im ehemaligen Getreidelager der
Firma Ploenes, wobei der selbst gebrannte Rübenschnaps
„Knolli-Brandy“ ein beliebtes Getränk war.
Ab den 1960er Jahren machten die Vereinsmitglieder auch viele
Ausflüge zusammen, richteten Oktoberfeste und Kameradschaftsabende
aus. Seit 1997 werden turnusmäßig Vereinsfeste für die Mitglieder
gefeiert. Erst 1992 wurde der Bürgerverein ins Register des
Amtsgerichtes Bergheim eingetragen.
Die Mitgliederzahl ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen. In
den Anfängen des Vereins war die Mitgliedschaft nur männlichen
Einwohnern vorbehalten, dies wurde später geändert. Mitte der 80er
Jahre gab es etwa 65 Mitglieder, dann durften auch Kirchhertener
Einwohner beitreten. Heute gehören 165 Mitglieder zum Verein.
Das Zusammenwachsen des Doppelortes zeigt sich auch traditionell bei
der Kirmes: Nach einem Gottesdienst in der Kirchhertener Pfarrkirche
St. Martinus, die mehr Platz bietet als die Grottenhertener
Margarethenkapelle, geht der Festzug durch beide Ortsteile, unter
anderem mit Mitgliedern des Bürgervereins Kirchherten und dessen
jeweils aktuellem Klumpenkönigspaar.

So zogen auch in diesem Jahr gut 200 Menschen durch die mit Wimpeln
und Flaggen geschmückten Straßen. Neben den beiden Bürgervereinen
nahmen die Kinder und Jugendlichen der Komiteeflotte, ehemalige
Funkemariechen, teil, die Blauen und Roten Husaren, eine Abordnung des
Fußballclubs und der Schill‘schen Offiziere aus Neuss. Für Musik
sorgten das Trommelkorps, das schon seit 1928 im Festzug mitgeht, und
das Tambourcorps Enzian aus Welldorf-Güsten, das im Anschluss auch
zum Konzert aufspielte.
Schon am Abend zuvor wurde beim Tanz auf der Tenne gefeiert. Die
landwirtschaftliche Halle hat der Bürgerverein von Paul Schiffer
gepachtet. Bis zum Jahr 2000 war mehr als 60 Jahre lang im Festzelt
auf der Weide am Ortseingang gefeiert worden, aber es kamen immer
weniger Besucher zur K„Die finanzielle Situation war schwierig, und
darum beschloss der frühere Vorstand, die Kirmes anders zu
organisieren“, berichtet Schriftführer Heinz Hamacher.
„Wir haben dann in der Halle alles in Eigenregie gemacht.“ Und das
neue „Scheunenfest“ kam bei den Bürgern toll an, so dass es dem
Bürgerverein heute wieder gut geht. Die Kirmes in der jetzigen Form
wäre aber ohne die Unterstützung der Ortsvereine nicht möglich,
denen Vorsitzender Franz Peter Schmitz nach dem Festzug herzlich
dankte.

 

- Britta Ressing

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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