Schützenfest in Bedburg

Der Schützenkönig kommt von der Marine

Bedburg - (mf) Die Königskette trug in diesem Jahr ein Blau-Weißer: Rudolf
Nitsche vom Marinezug “S. M. S. Großer Kurfürst” war der
Schützenkönig beim Pfingstschützenfest der Sankt Sebastianus
Bruderschaft. Mit Ehefrau Bettina führte er als Königspaar Rudi I.
und Tina den großen Festzug am Pfingstsonntag an.

Er freue sich sehr auf seine Rolle, sagt Nitsche. Als der
Schützenkönig der St. Sebastianus Bruderschaft die Reihen der
Schützenzüge bei der Regimentsabnahme abschritt, hatte er sichtlich
gute Laune. “Mir geht es sehr gut. Überall sind tolle Menschen, die
mit uns das Schützenfest feiern wollen.”

Rudolf und Bettina Nitsche wurden von zwei Adjutantenpaaren begleitet:
Von Tochter Annika mit Ehemann Michael Gasper und von Bürgermeister
Sascha Solbach und seiner Ehefrau Christine. Mit Solbach verbindet
Rudi I. nicht nur eine Freundschaft. Auch politisch steht der
Bürgermeister eng an der Seite des SPD-Fraktionsvorsitzenden.

Neben dem Königspaar standen Kinderprinz Luca Goertz, Schülerprinz
Moritz Fassbender und Jungschützenprinz Markus Rosemann im
Mittelpunkt des Festes. Doch nicht nur die Schützenzüge feierten
ihre neuen Majestäten. Auch die Bedburger am Straßenrand hatten sich
wie immer auf den großen Zug mit den Husaren-, Jäger- und
Grenadierscorps in Originaluniformen gefreut.

Der Marinezug “S. M. S. Großer Kurfürst” ist einer der jüngsten
Züge des Bedburger Schützenvereins. “Uns gibt es erst seit
2015“, sagt Nitsche. Vor allem für Geschichtsfreunde ist der Zug
interessant: “Wir beziehen uns auf den Matrosenaufstand. Unsere
Uniformen sind historisch korrekt.” Der Matrosenaufstand im
Kaiserreich mündete in der Novemberrevolution.

Benannt ist der Schützenzug nach dem Großlinienschiff S. M. S.
Großer Kurfürst. Das Kriegsschiff kam im ersten Weltkrieg zum
Einsatz kam und wurde 1919 von seiner Besatzung versenkt, nachdem die
Briten es interniert hatten.

Das Schützenfest ließen das Königspaar und die Bruderschaft mit dem
Krönungsball ausklingen. Und dabei bewies Rudi I. echtes
Durchhaltevermögen: Bis tief in die Nacht feierte er mit den
Bedburgern.