Arbeitslosenzahlen im Rhein-Erft-Kreis
Die Quote ist gesunken
Rhein-Erft-Kreis (mm). Wie die Agentur für Arbeit in Brühl mitteilt, sind die Arbeitslosenzahlen im Mai gesunken. Ende letzten Monats waren 15.905 Menschen arbeitslos, die Quote liegt damit bei 6,1 Prozent – 1,7 Prozent weniger als im April.
Fast 900 Männer und Frauen haben im Mai eine neue Stelle gefunden. Das ist für Ralf Holtkötter eine gute Nachricht: „Auch wenn der Rückgang mit minus 272 Arbeitslosen nicht ganz so hoch ausfällt, freut es mich, dass die Jobsuchenden weiterhin gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben. In den letzten vier Wochen haben die Betriebe der Region 664 neue Stellenangebote gemeldet.“, so der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Brühl.
Seit Jahresbeginn wurden bei der Arbeitsagentur 3.427 freie Stellen gemeldet. Und aktuell stehen Arbeitsuchenden insgesamt 4.334 Jobs zur Verfügung.Dennoch sieht Holtkötter trotz der Freude über den Aufwärtstrend die Herausforderungen für den Arbeitsmarkt: „Der Bestand an unbesetzten Stellen ist sehr hoch. Der Markt ist aufnahmefähig, aber leider fehlen die passenden Fachkräfte. Deshalb fördern wir mit speziellen Angeboten vor allem Langzeitarbeitslose, Menschen ohne Berufsabschluss oder mit Behinderung, ältere Arbeitsuchende und Wiedereinsteigerinnen. Denn wir können den Bedarf an Fachkräften langfristig nur decken, wenn auch diejenigen eine Chance erhalten, die landläufig nicht als Top-Bewerber gelten.“
Ausbildungsmarkt
Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober 2022 meldeten sich 1.811 Bewerber für Berufsausbildungsstellen, 19 weniger als im Vorjahreszeitraum. Zugleich gab es 1.838 Meldungen für Berufsausbildungsstellen, das entspricht einem Plus von 3Prozent. Ende Mai waren 802 Bewerber noch unversorgt und 1.179 Ausbildungsstellen noch unbesetzt.
Unterbeschäftigung
Insgesamt konnten 19.536 Menschen aus dem Rhein-Erft-Kreis zum Zähltag im Mai keiner regulären Beschäftigung nachgehen (sogenannte Unterbeschäftigung*). Damit lag die Zahl der Menschen ohne Beschäftigung mit 144 oder 0,7 Prozent unter dem Wert des Vormonats und um 1.165 oder 6,3 Prozent über dem des Vorjahresmonats. Der Entlastungseffekt durch arbeitsmarktpolitische Aktivitäten sei dagegen weiterhin beachtlich. Ohne die Entlastung hätte die Arbeitslosenquote im Rhein-Erft-Kreis im Mai bei 7,4 anstatt bei 6,1 Prozent gelegen. Zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen zählt die Statistik der Bundesagentur für Arbeit zur Unterbeschäftigung die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in bestimmten arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen (zum Beispiel berufliche Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten oder in Aktivierungs- und berufliche Eingliederung) sowie Personen in bestimmten rechtlichen Sonderstatus (das kann eine vorruhestandsähnliche Regelung oder Arbeitsunfähigkeit sein).Würden diese Personen nicht an der jeweiligen Maßnahme teilnehmen oder unter den jeweiligen Sonderstatus fallen, läge die Arbeitslosigkeit entsprechend höher. Die ausgewiesenen Daten zur Unterbeschäftigung sind vorläufig und hochgerechnet.
Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen
In der Arbeitslosenversicherung (SGB III) wurden im Vergleich zum Vormonat insgesamt 186 oder 3,5 Prozent weniger Arbeitslose aus dem Rhein-Erft-Kreis gezählt. Insgesamt betreut die Brühler Arbeitsagentur damit aktuell 5.145 Kunden aus dem Rhein-Erft-Kreis. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 97 oder 1,9 Prozent mehr Arbeitslose verzeichnet.
Die Zahl der vom Jobcenter Rhein-Erft (gemeinsame Einrichtung des Rhein- Erft-Kreises und der Arbeitsagentur) betreuten Arbeitslosen in der Grundsicherung (SGB II) ist im Mai um 86 oder 0,8 Prozent gesunken.
Im Mai fast 2600 neue Arbeitslose
Im Mai meldeten sich 2.598 Männer und Frauen arbeitslos, 2,5 Prozent mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. Bis zum Zähltag im Mai meldeten sich insgesamt 932 Personen nach einer Ausbildung oder sonstigen Maßnahme arbeitslos. Im Vergleich zum Vormonat wurden hier 199 oder 17,6 Prozent weniger gezählt (zum Vorjahr: +21 oder +2,3 Prozent).
Den im Mai arbeitslos gewordenen Menschen standen im gleichen Zeitraum 2.852 Männer und Frauen gegenüber, die ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten, 155 oder 5,2 Prozent weniger als im letzten Monat aber 35 oder 1,2 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.
893 Personen und damit 124 oder 12,2 Prozent weniger als im letzten Monat (+69 oder +8,4 Prozent zum Vorjahresmonat) nahmen eine abhängige Beschäftigung auf. Insgesamt 658 Menschen (-41 oder -5,9 Prozent zum Vormonat; -24 oder -3,5 zum Vorjahresmonat) begannen eine Ausbildung oder sonstige Maßnahme.
Die Arbeitslosigkeit in der Altersgruppe der 15 bis unter 25 Jahre jungen Menschen sank auf 1.131. Davon entfielen 514 auf die Quote bei 6,1 Prozent. 6.234 Menschen waren länger als zwölf Monate ohne Beschäftigung und 5.708 Menschen über 50 Jahre waren im Mai im Rhein-Erft-Kreis arbeitslos gemeldet.
Gemeldete Stellen und Kurzarbeit
Arbeitgeber meldeten im Mai 664 neue Arbeitsstellen, 1.479 Menschen bereiteten sich durch die Teilnahme an einer beruflichen Weiterbildung auf eine Beschäftigung im ersten Arbeitsmarkt vor. Im April (Daten für Mai liegen noch nicht vor) zeigten elf Unternehmen aus dem Rhein-Erft-Kreis Kurzarbeit für 51 Menschen an.
Redakteur/in:Montserrat Manke |
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