Ausstellung in Bedburg eröffnet
Ein Einblick in jüdisches Leben in Deutschland
Die Ausstellung „Jüdische Nachbarn“ wurde im Silverberg-Gymnasium in Bedburg eröffnet.
Bedburg (red). Die Ausstellung zeigt anhand von 19 Biografien jüdisches Leben in der Stadt und auf dem Land. Sie richtet sich besonders an junge Menschen, einen persönlichen Zugang zum Thema zu entwickeln. Ebenso sind auch Eltern und Bedburger Bürgerinnen und Bürger eingeladen, das erinnerungspädagogische Angebot wahrzunehmen.
Jüdische Identitäten und Lebensweisen sind häufig kaum sichtbar, werden nur verkürzt oder gar verzerrt, ja manchmal auch falsch dargestellt. Umfragen zeigen, dass das Bild über jüdisches Leben bei jungen Menschen maßgeblich von der Shoah geprägt ist. Damit einher geht oftmals eine Reduzierung des Judentums auf die Opfergeschichte während der NS-Zeit.
„Die Geschichte des Judentums ist hingegen mehr als eine Ausgrenzungs-, Verfolgungs- und Opfergeschichte“, erklärt der stellvertretende Schulleiter, Oliver Großmann. Zur Entwicklung von Prosperität und Demokratie in Europa gehören die Leistungen von Jüdinnen und Juden in Unternehmertum, Wissenschaft, Politik und Kultur. Und nicht zuletzt waren auch Adolf und Paul Silverberg Bedburger Juden, die das rheinische Wirtschaftsleben und die hiesige Kultur prägten, bereicherten und nachhaltig förderten. Das Bedburger Silverberg-Gymnasium ist nach ihnen benannt.
Als Grundprinzip der Ausstellung gilt die Orientierung an dem von der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem grundgelegten Dreischritt: jüdisches Leben „vor, während und nach der Shoah“.
Die Geschichtslehrerin Christina Lausberg hat die Ausstellung im Silverberg-Gymnasium organisiert. Bürgermeister Sascha Solbach und Oliver Großmann eröffneten die Ausstellung gemeinsam. Sie ist noch bis zum 5. Februar in der Schule in Bedburg zu sehen.
Redakteur/in:Georg Zingsheim aus Kerpen |
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