Sechs Hände am Klavier
Ein Heimspiel für die Walachowski-Schwestern
Bedburg - (mf) Aufmerksam lauschte das Publikum jedem Ton, jedes Stück wurde
mit minutenlangem Applaus belohnt. Es verwundert nicht, dass Günter
Hesse, Vorsitzender der Konzertgesellschaft, von einem Heimspiel für
die zwei Schwestern aus Bedburg sprach. Die Pianistinnen Anna und Ines
Walachowski sind mit dem Klaviertrio Würzburg im Arkadenhof des
Schlosses aufgetreten.
Ines und Anna Walachowski spielten gemeinsam mit Karla-Maria Cording
am Klavier, Peer-Christoph und Katharina Cording begleiteten die Drei
mit Cello und Violine. Die fünf Musiker spielten unter anderem eine
von Mendelssohn selbst bearbeitete Version der Sinfonie Nr. 1 op. 11
für Geige, Cello und vier Hände am Klavier.
Sie widmeten sich auch der Suite für Klavier, Violine und Violoncello
des zeitgenössischen Komponisten Thomas Stöß. Außerdem standen
Dvoráks „Slawische Tänze” sowie die Mozarts Ouvertüre zu
Figaros Hochzeit und Sergej Rachmaninows Romance und Valse jeweils mit
sechs Händen auf dem Programm.
Für das Konzert im Arkadenhof eignete sich die bereits im 18.
Jahrhundert populäre Technik der sechs Hände gut. Sie ermöglichte
den drei Pianistinnen anspruchsvolle orchestrale Musik ohne Orchester
zu spielen. Schließlich wurden die Stücke in ihrer ursprünglichen
Version für eine orchestrale Besetzung komponiert. Durch die minimale
Ausstattung mit Instrumenten bekamen sie ein ganz anderes Klangbild.
Jeder der Musiker ließ sein Instrument auf besondere Weise
hervorstechen.
Trotzdem harmonierten die einzelnen Elemente der Besetzung miteinander
– und das nicht nur wegen der zwei Schwestern, die seit ihrem
vierten beziehungsweise sechsten Lebensjahr gemeinsam Klavier spielen.
Schuberts Sinfonie Nr. 8 h-moll, die „Unvollendete”, spielte Ines
Walachowski mit Karla-Maria Cording vom Klaviertrio Würzburg. „Ich
bin es gewohnt mit meiner Schwester zu spielen. Das ist jetzt
natürlich eine Umstellung, aber es hat ganz gut geklappt”, sagte
die Bedburgerin. Stellenweise verschmolzen die zwei zu einer Person,
wenn sie nur mit jeweils einer Hand spielten.
Gewohnt waren das die Zuhörer eigentlich nur von den zwei Schwestern
selbst, die auch dieses Mal mit ihrem perfekt aufeinander abgestimmten
Spiel nicht enttäuschten.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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