Energiewende
Eine Siedlung setzt energetische Maßstäbe

Wollen die Energiewende nach Königshoven bringen: Britta Strommenger (RWE), Thomas Riedel (Viessmann), Bürgermeister Sascha Solbach, Erik Schöddert (RWE), Marie-Luise Schaller (IRR). | Foto: Führer
  • Wollen die Energiewende nach Königshoven bringen: Britta Strommenger (RWE), Thomas Riedel (Viessmann), Bürgermeister Sascha Solbach, Erik Schöddert (RWE), Marie-Luise Schaller (IRR).
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„Mit dem Projekt Brennstoffzellensiedlung können wir nach außen
zeigen, dass wir bereit sind uns zu wandeln", sagt Bürgermeister
Sascha Solbach. An der Jahnstraße sollen acht Einfamilienhäuser
entstehen, in denen ein Brennstoffzellenheizgerät verbaut wird. Die
vom Bund geförderte Siedlung soll die erste ihrer Art in Deutschland
werden.

Bedburg-Königshoven. Acht Grundstücke mit Flächen von 400
bis 598 Quadratmetern stellen die Stadt Bedburg und der
Grundstückseigentümer RWE zur Verfügung. Zusätzlich fördert RWE
das Projekt mit einem Bauherrenzuschuss von 2.000 Euro und einer
Energieberatung. Wird das Brennstoffzellenheizgerät über das
Unternehmen Viessmann bezogen, können die Grundstückskäufer weitere
Förderungen erhalten. Theoretisch sind so bis zu 14.250 Euro
Förderzuschuss möglich. Die Kosten für die Grundstücke belaufen
sich auf 170 Euro pro Quadratmeter. Die Heizgeräte kosten je nach
Umfang zwischen 20.000 und 22.000 Euro. Eine Brennstoffzelle, die eine
Lebensdauer von 15 Jahren hat, kostet etwa 2.000 Euro. Die
Brennstoffzellensiedlung ist außerdem als Starterprojekt
„Energiewende im Einfamilienhausbau" des Programms Innovationsregion
Rheinisches Revier (IRR) ausgewählt worden.

Zwar sind die kleinen Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen deutlich teurer
als Heizkessel, haben aber diesen gegenüber einige Vorteile. Sie
erzeugen gleichzeitig Wärme und Strom, von dem sie etwa die Hälfte
des benötigten Jahresbedarfs decken. So schaffen es die
Brennstoffzellen auf einen elektrischen Wirkungsgrad von 37 Prozent
und, bezieht man die Wärme mit ein, auf einen Gesamtwirkungsgrad von
90 Prozent. Herkömmliche Gasheizkessel erzielen höhere
Wirkungsgrade, erzeugen aber keinen Strom. Hinzu kommt, dass nur 15
Prozent der Kohlendioxidmenge ausgestoßen wird, die beim klassischen
Verbrennen von Heizgas oder -öl freigesetzt wird. Den benötigten
Wasserstoff löst ein Reformator mit Wasserdampf aus dem Erdgas, das
zum größten Teil aus Methan besteht. Methan ist nämlich nichts
anderes als eine Verbindung aus einem Kohlenstoff- und vier
Wasserstoffmolekülen. Auch RWE speist Gas in das Erdgasnetz ein.

Einen Nachteil haben die Brennstoffzellenheizgeräte allerdings. Im
Winter produzieren sie wegen des erhöhten Wärmebedarfs mehr Strom
als benötigt wird,

- Marco Führer

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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