Das Publikum wartete auf Max
„Einfach Weltklasse hier“
Bedburg - (mf) Voller Vorfreude kamen hunderte Besucher der 14. Musikmeile zum
Schlossparkplatz, um Max Mutzke und Monopunk zu sehen. Während der
etwa zehnminütigen Pause zwischen dem Auftritt der Drummerholics und
dem der Hauptattraktion verlangten einzelne Besucher nach „Max”
und streckten die Hände in die Luft. Die anderen blickten gespannt
auf die Bühne.
Doch Mutzke wollte sich zunächst dem Publikum nicht zeigen und begann
sein erstes Stück aus dem Off zu singen. Als er dann nach den ersten
Zeilen ins Scheinwerferlicht trat, war der Jubel umso größer. Der
ehemalige Eurovision-Song-Contest Teilnehmer startete mit dem eher
rockigen „Praise the Day”, es folgten jazzige Stücke, eine Prise
Funk und deutscher Soul.
Mutzke war ein starker Kontrast zu seiner Vorband, den Drummerholics.
Die Show-Drumline aus Berrendorf unterhielt das Publikum mit
ausgefeilten Choreografien an der Trommel und Karnevalsmusik. Zum
Abschluss ihres Auftritts verlangten die Zuhörer sogar nach einer
Zugabe nach der Zugabe. Kurzerhand nahmen sich die Sieben noch ein
paar Minuten und trommelten Michael Jacksons „Smooth Criminal”.
Doch auch abseits der großen Hauptbühne fanden die 20 Bands und
Musiker reichlich Publikum.
Eng wurde es auf der Friedrich-Wilhelm-Straße in Höhe der
Kaffeebohne, wo die Ein-Mann-Band Raphael „Loopro” Monsanto
spielte. Monsanto ersetzte nicht nur eine Band, sondern mehrere. Sein
Repertoire reichte von bekannten Liedern wie Coldplays „Chasing
Cars” bis hin zu spanischen Stücken. Dabei kombinierte er Gesang
und Akustikgitarre mit digitalen Melodien. Eines der eher schnelleren
Lieder auf Spanisch begleitete er mit einer elektronischen Trommel.
Am Kölner Platz wartete das Lagerfeuer Trio mit einem bunten
Liedermix und lockeren Sprüchen, Bernd Weiss, Heiko Wätjen und Yann
Le Roux versuchten es mal auf Deutsch, mal auf Englisch. „Andere
Musiker arbeiten ja gerne mit einer Liste. Wir machen das ohne”,
erklärte Sänger und Gitarrist Bernd Weiss. Das Publikum konnte sich
auf Lieder wie „Hello Darkness My Old Friend” freuen. Oder auf die
„fast schon legendäre“ Udo Lindenberg Imitation von Yann Le Roux.
Das vielfältige Programm der Musikmeile, das aus verschiedenen
musikalischen Stilrichtungen bestand, kam bei den Zuhörern gut an.
„Einfach Weltklasse hier”, sagte der Bedburger Timo Obst, der mit
seiner Freundin und ihrer Familie die Musikmeile besuchte. „Was
unsere kleine Stadt an Leuten von außerhalb anzieht, das sucht
seinesgleichen”. Auch auf Max Mutzke und Monopunk freute sich Obst,
obwohl er zugab, kein Fan zu sein. „Es ist schon toll, jemand
Bekanntes live zu erleben. Das ist nichts Alltägliches”.
Erst nach 24 Uhr leerte sich langsam die Bedburger Innenstadt. Viele,
vor allem jüngere Besucher waren ursprünglich nur zum Feiern
gekommen. Die meisten blieben aber bis nachts, weil sie die Musik
genossen. Mit diesem Eindruck verabschiedete sich auch Sänger Max
Mutzke von der Bühne.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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