Kritische Stimmen

Erweiterung des Windparks

Bedburg-Königshoven - (mp). „Wir haben letzte Woche die Information bekommen, dass der
Windpark erweitert werden soll“, sagte der Königshovener Georg
Jobs, der seine Nachbarn, Politiker und interessierte Bürger zu einem
Gesprächsaustausch mit den Mitarbeitern der Firmen Innogy und BMR in
die Gaststätte Maaßen eingeladen hatte. Der Bürgermeister konnte
den Termin nicht wahrnehmen.
Im Westen der Königshovener Höhe sollen acht und im Osten vier neue
Windkraftanlagen aufgestellt werden. Maßgeblich ging es in der
Bürgerversammlung speziell um die Süderweiterung von drei neuen
Windenergieanlagen.
In einer Präsentation stellte Guido Beckers von der BMR energy
solutions GmbH die beabsichtigte Erweiterung von 15 Windrädern auf
der Königshovener Höhe im westlichen, östlichen und südlichen
Bereich vor. Er wies auf den Einbezug angrenzender Flächen hin,
erläuterte die Abstände zu den Siedlungsflächen und
Naturschutzgebieten und äußerte sich zu langfristigen Perspektiven
am Strommarkt und zu Einnahmen für die Stadt und Bürger.
Dieses Konzept überzeugte die besorgten Bürger in keinster Weise.
„Ich wünsche mir natürliche Rückzugsorte ohne Windkraft und
Straßenlärm. Wenn ich auf der Königshovener Höhe laufe, höre ich
ohrenbetäubenden Lärm im Abstand von 700 Metern“, äußerte ein
Bürger.
Mit vielen kritischen Fragen wurden die Politiker und Mitarbeiter der
Firmen konfrontiert: „Was ist mit den Arbeitsplätzen dort? Es gebe
nicht nur Zugvögel, es gebe auch Menschen! Wo ist die Grenze
erreicht? Geht es nur um Profit? Was ist mit der Wertminderung unserer
Grundstücke?“
„Wir wurden gefragt, was im Stadtbild möglich ist, die letzte
Entscheidung für die Erweiterung treffen jedoch die Politiker. Es ist
nicht sicher, ob die Stadt mitmacht“, so Christian Vogt von der
Firma Innogy.
CDU-Fraktionsvorsitzender Andreas Becker fühlte sich ausgeschlossen:
„Wir wurden von der Planung völlig überrascht.“ Becker
positionierte sich aber genau wie Markus Giesen, Fraktionsvorsitzender
der FWG und Jochen vom Berg, Fraktionsvorsitzender der Grünen gegen
die Erweiterung im südlichen Bereich. Wilhelm Hoffmann Vorsitzender
der FDP war ganz klar gegen jegliche Erweiterung des Windparks.
„Wir haben noch keinen Startschuss gegeben und den
Aufstellungsbeschluss vertagt“, sagte Bernd Coumanns,
Fraktionsvorsitzender der SPD.