Mit dem Motorrad durch Afrika
Gestrandet in einem Kinderdorf in Ghana
Marco Bartels hat viele Freunde und Bekannte. Er führt ein eigenes
Unternehmen und war 2017 Bauer im Dreigestirn der Stadt Bedburg. Aus
einer Motorrad-Reise nach Afrika hat sich jetzt ein großes
Hilfsprojekt für ein Kinderdorf in Ghana und zwei benachbarte Dörfer
entwickelt.
Bedburg (zi). Es war ein Traum, den sich Marco Bartels vor
einem Jahr erfüllt hat: Er ist von Bedburg aus mit seinem Motorrad
aufgebrochen, um über Spanien, Marokko und die West-Sahara bis tief
hinein in den afrikanischen Kontinent zu reisen. Das eigentliche Ziel
war Südafrika. Über Mauretanien, Senegal, Gambia, Elfenbeinküste,
Ghana, Togo, Benin, Nigeria, Kamerun und Gabun gelangte er
schließlich bis in den Kongo. Dort musste er im März wegen der Covid
19-Pandemie die Maschine und Gepäck zurücklassen. „Innerhalb von
24 Stunden musste ich mich entscheiden, um einen der letzten Flüge zu
bekommen.“ Ursprünglich hatte der 48-Jährige sechs Monate für die
Reise geplant. Doch ein Kupplungsschaden in der West-Sahara und ein
Überfall sorgten für die ersten Dellen im Zeitplan.
Vor zwei Jahren ist Marco Bartels 1.000 Kilometer über den Jakobsweg
gelaufen und wollte er mit seiner Afrikareise noch einmal etwas
machen, wo er Freiheit genießen und nur Verantwortung für sich
selbst hat. Doch es kam dann anders. Schon im Oktober und November
letzten Jahres verbrachte er sechs Wochen in Ghana. „Ich habe so
viele hilfsbedürftige Menschen auf meiner Reise quer über den
afrikanischen Kontinent gesehen. Während meiner Tour habe ich auch
das LoszuGhana Childrens Village besucht. Deshalb entschloss ich mich,
eine Hilfs- und Spendenaktion für das Kinderdorf und die Bewohner der
umliegenden Dörfer Adunku und Adwampong durchzuführen“, erzählte
Bartels. Unter anderem konnte er mithelfen, in dem Kinderdorf eine
Spielfläche für einen Bolzplatz herzurichten. Inzwischen hat er die
Patenschaft für vier Kinder übernommen.
Zurück in der Heimat, sollte die Hilfsaktion noch einmal neue Dynamik
erfahren: Mit Unterstützung seiner Partnerin Stefanie Linzenich und
seines besten Freundes Andreas Schmidt startete Bartels eine
Spendenaktion, die an mehreren Wochenenden im Juni und Juli lief.
Insgesamt drei große Überseecontainer mit Sachspenden kamen
zusammen. Sie werden im September abgeholt und nach Ghana verschifft.
Dann reist Bartels selbst wieder in das Kinderdorf in dem kleinen Land
in Westafrika, um bei der Verteilung der Sachen dabei zu sein.
Darunter sind Kleidung für Babys, Kinder und Erwachsene, Spielzeug,
Werkzeuge und Elektrogeräte, Fahrräder, Gehhilfen, Krücken und
einiges mehr.
„Es war eine wahnsinnige Resonanz“, freute sich Bartels. Anstatt
einem geplanten Container kamen drei Container mit circa 100
Kubikmetern an Spenden zusammen. Die Hälfte der Kosten trägt Marco
Bartels aus eigener Tasche, zudem kam Hilfe durch Spenden. Wer das
Projekt noch unterstützen möchte, findet hier Infos.
https://fundraising.loszughana.com
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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