Schwalbenplakette
Im Pferdestall brüten Rauschwalbenpaare
Bedburg - Der Nabu Rhein-Erft-Kreis hat der Pferdestallbesitzerin Sigrid
Paulussen aus Bedburg die Urkunde und Plakette zur Aktion
„Schwalbenfreundliches Haus“ überreicht.
(me). Schwalben finden heute immer seltener geeignete
Nistmöglichkeiten und auch das Nahrungsangebot wird knapp. Dass sich
die Lebensbedingungen für unsere Sommerboten verschlechtern, hat
mehrere Ursachen.
In Städten verschwinden Nester zum Beispiel durch
Sanierungsmaßnahmen an Gebäuden, häufig werden sie auch bewusst
beseitigt. Gleichzeitig wird unsere Landwirtschaft zunehmend
intensiviert. Höfe und Betriebe unterliegen heute strengeren
Hygieneanforderungen als früher. Moderne Viehställe und Scheunen
sind deshalb oft verschlossen und bieten Schwalben keine
Einflugmöglichkeiten mehr.
Auch Feldwege, Einfahrten und Dorfplätze werden immer öfter
zubetoniert, sodass Schwalben immer seltener Pfützen und damit
weniger Lehm für ihren Nestbau finden. Zudem gibt es durch
Monokulturen, den Rückgang der Weidewirtschaft und den Einsatz von
Pestiziden immer weniger fliegende Insekten. Ausgerechnet sie bilden
aber die Nahrungsgrundlage Flugkünstler.
„Schwalben sind nach Paragraf 44 Bundesnaturschutzgesetz geschützt!
Das Zerstören von Schwalbennestern stellt deshalb eine Straftat dar
– während, aber auch außerhalb der Brutzeit“, mahnt
Naturschutzberater Rolf Thiemann.
Im Pferdestall von Sigrid Paulussen brüten bis zu 30
Rauchschwalbenpaare und das häufig zweimal im Jahr. Das sind etwa 300
Junge jährlich, meint der Sprecher der NABU-Ortsgruppe Bedburg,
Reiner Hamacher.
Sigird Paulussen erzählt, dass hin und wieder junge Schwalben aus dem
Nest fallen, die sie am Boden findet und dann behutsam wieder ins Nest
zurücksetzt.
Auf Hinweis von Rolf Thiemann wurde Sigrid Paulussen für ihre
Schwalbenhilfe ausgezeichnet.
Reiner Hamacher und Herbert Hiller vom NABU überreichten zusammen mit
Naturschutzberater Rolf Thiemann und Jens Paulussen die Urkunde und
Plakette. Sigird Paulussen beherbergt nicht nur Schwalben, bei ihr
sind auch Fledermäuse zu finden. Und sie möchte in Zukunft auch
etwas für den Steinkauz tun.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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