Pommes für Holland

Kartoffeln aus Bedburg werden dort weiterverarbeitet

Bedburg-Pütz - Eine große Menge der Pommes Frites, die schon bald neben einem
halben Hähnchen oder einer Currywurst auf einem Teller liegen, kommen
aus Bedburger Böden. Zwei der Landwirte, die für jede Menge
Nachschub der frittierten Köstlichkeit sorgen, sind Johannes
Nagelschmitz aus Pütz und Antonius Coenen aus Kirchherten. „Schon
seit über 20 Jahren bauen wir gemeinsam Kartoffeln an und vermarkten
sie auch zusammen“, sagt Nagelschmitz. In seiner riesigen Halle
lagern bis zu 3.500 Tonnen Kartoffeln der Sorten „Markies“ und
„Fontane“. Ende September haben beide mit der diesjährigen Ernte
begonnen.

Die Knollenfrüchte werden hier bis ins nächste Jahr in der auf
sieben Grad temperierten Halle gelagert. 
Der Grund: Derzeit verarbeitet die Industrie noch die früher
geernteten Kartoffeln. Wenn diese Früchte dann alle zu Pommes Frites
geworden sind, kommen Nagelschmitz‘ und Coenens Erdäpfel an die
Reihe.
So kann garantiert werden, dass die Industrie das gesamte Jahr über
produzieren kann. In unserer Region gibt es mittlerweile so gut wie
keine Fritten-Produzenten mehr, sagt die Betriebsgemeinschaft.
„Unsere Produktion geht fast ausschließlich nach Holland“,
betonen die beiden Landwirte.
Beide sind froh über die gute Qualität der heimischen Böden, in
denen die Kartoffeln prächtig gedeihen könnten. Mit ihren
Mitarbeitern und den beiden Rodern können sie täglich sechs bis acht
Hektar Fläche bearbeiten.
„Wir sind auf der Zielgeraden, die meisten Kartoffeln sind
geerntet.“ Einige Sorten, so ihr Fazit, haben leider eher
unterdurchschnittliche Ertäge gebracht. Andere hätten die Juni-Hitze
sehr gut überstanden. „Wir haben in diesem Jahr eine ziemlich
durchschnittliche Kartoffelernte“, sagen sie. Und es habe – man
mag es kaum glauben – eher zu wenig geregnet. „Die Böden können
noch Wasser aufnehmen.“ Ende Oktober werden die beiden Landwirte aus
Pütz und Kirchherten alle Kartoffeln aus ihren Böden geholt und
gelagert haben.

- Markus Clemens