Murdocks große Reise
Kater aus Kirchtroisdorf tauchte in Bayern auf
Bedburg-Kirchtroisdorf - Murdock, ein schwarz-weißer Kater unbekannten Alters, zog quasi im
März 2015 mit Elena Hendriks-Romen und ihrem Mann Joachim im Haus
ein. „Geduldig wartete er vom ersten Tag an vor Fenstern und
Außentüren, suchte Blickkontakt zu uns und signalisierte ‚Ich
möchte hinein!‘“, erinnert sich Elena Hendriks-Romen. Anfangs
musste er am Abend wieder raus ins Freie, weil ja nicht klar war, ob
er irgendjemandem gehörte. Es dauerte genau eine Woche, da saß auch
noch ein kohlrabenschwarzes Weibchen morgens wartend neben ihm vor der
Tür. Beide zogen kurzerhand mit ins Haus und fühlten sich wohl. Auf
Dauer war es ziemlich lästig, mehrmals nachts die Katzen rein und
rauszulassen – kurz, sie bekamen einen eigenen „
Haustürschlüssel“ für ihre Katzenklappe.
Im September diesen Jahres wurde dann leider das Weibchen unmittelbar
vor der Haustür, in verkehrsberuhigter Zone am helllichten Tag
angefahren und verstarb. Genau zwölf Tage später war Murdock
plötzlich verschwunden. Über Nacht, vom 10. auf den 11. September,
war er weg, wie vom Erdboden verschluckt.
„Wir suchten, fragten, Nachbarn halfen dabei – vergebens. Er blieb
unauffindbar“, erzählt Elena Hendriks-Romen.
Am 17. Oktober klingelte das Telefon – Tasso meldete sich. Gleich
darauf kam eine SMS und die Hendriks konnten es kaum glauben, als sie
die Telefonnummer eines Tierheimes lasen.
„Ich rief dort an und erfuhr, dass kurz vorher ein seit mehreren
Wochen durch Gochsheim, das liegt in Bayern, nahe Schweinfurt,
streunender Kater abgegeben wurde“, berichtet Elena Hendriks-Romen.
Fotos des Katers bestätigten – das ist er!
Dann ging alles sehr schnell. Tags darauf fuhr Joachim Hendriks früh
am Morgen los, holte Murdock im Tierheim ab und brachte den Kater nach
fast 400 Kilometern mit Gemaunze und Gejammer wieder nach Hause.
„Wir sind froh, dass er wieder da ist; wir sind froh, dass er
gechipt ist, sonst hätten wir ihn sicherlich nie mehr wieder
gesehen“, freut sich die glückliche Besitzerin des Katers .
Trotzdem stellt sich das Ehepaar immer wieder die Frage. „Wie kommt
der Kerl nach Schweinfurt? Wer hat ihn mitgenommen?“
Gelaufen ist er sicherlich nicht, dann hätte er Blasen an den Pfoten
und er ist eher bequem, und vom Wesen her gemütlich, unsportlich
halt.
Murdock hat jetzt wieder seinen Platz eingenommen – über das
Erlebte schweigt er.
„Wir möchten trotzdem nochmal danke sagen. Danke den beiden
Familien, die ihn in Gochsheim mehrere Wochen lang gefüttert und
gestreichelt haben, ihm die Tür zu Haus und Herz geöffnet haben und
ihn, wie sie uns sagten, sicherlich in Erinnerung behalten werden“,
betont Elena Hendriks-Romen.
- Martina Thiele-Effertz
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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