160 Mitarbeitende betroffen
Krankenhaus Bedburg schließt Ende Januar

Das Bedburger Krankanhaus schließt bereits Ende Januar, wie die Klinik am Donnerstagnachmittag überraschend mitgeteilt hat. | Foto: Krankenhaus Bedburg
  • Das Bedburger Krankanhaus schließt bereits Ende Januar, wie die Klinik am Donnerstagnachmittag überraschend mitgeteilt hat.
  • Foto: Krankenhaus Bedburg

Bedburg (red). Trotz intensiver Bemühungen um eine Sanierung muss das 80-Betten-Krankenhaus in der Bedburger Innenstadt zum Ende dieses Monats seine Pforten für immer schließen. Hintergrund seien in erster Linie die sich kontinuierlich verschlechternden Rahmenbedingungen wie zuletzt durch die neue Krankenhausplanung NRW. Das Krankenhaus St. Hubertus-Stift hatte im letzten Jahr bereits Insolvenz angemeldet und einen Neuanfang in der Insolvenz gesucht.

Die neue Krankenhausplanung sieht vor, dass die bislang in Bedburg praktizierte Endoprothetik ab 2026 nicht mehr angeboten werden kann. „Neben der ohnehin anhaltend angespannten finanziellen Situation und einem erheblichen Investitionsstau in bauliche Anlagen und Medizintechnik sehen die Verantwortlichen daher keine tragfähige Möglichkeit mehr, das Haus zu erhalten“, teilte das Krankanhaus mit. Die rund 160 Mitarbeitenden werden auf einer Versammlung am Donnerstagnachmittag über den Schritt informiert. Nach jetzigem Stand soll die Schließung bereits Ende Januar 2025 vollzogen werden.

Das zum Klinikverbund Erft gehörende Haus hatte im Februar vergangenen Jahres ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung eingeleitet. Im August 2024 wurde der von den Generalbevollmächtigten Rechtsanwälten André Dobiey und Christoph Niering vorgelegte sanierende Insolvenzplan zunächst einstimmig von den Gläubigern angenommen. „Seitdem haben sich aber die Aussichten für eine stabile Fortführung deutlich verschlechtert“, so der Generalbevollmächtigte Dobiey.

Neben der perspektivischen Einschränkung der angebotenen Behandlungen ab 2026 sei auch die Belegung des Hauses im zweiten Halbjahr unter den Planungen gewesen. „Kleine Krankenhäuser haben es in der heutigen Zeit ohnehin besonders schwer“, erklärte der vom Gericht bestellte Sachwalter, Rechtsanwalt Mark Boddenberg.

„Wir haben wirklich alles versucht – aber die absehbaren Verluste wären für niemanden zu stemmen gewesen“, meint Geschäftsführer Jakob-Josef Schall, der sich beim Erzbistum Köln und der katholischen Kirchengemeinde St. Lambertus in Bedburg für die konstruktive Unterstützung bei den Sanierungsbemühungen bedankte.

Trotz des Einschnitts sei keine erhebliche Beeinträchtigung für die Gesundheitsversorgung in Bedburg und Umgebung zu befürchten. Allein im Rhein-Erft-Kreis stehen in Frechen und Bergheim mehrere aufnahmebereite Häuser zur Verfügung, so die Klinik. „Aufgrund des Fachkräftemangels gerade im Bereich der Gesundheitsversorgung gibt es auch gute Aussichten für viele von der Schließung betroffenen Mitarbeitenden, sehr zügig eine Anschlussbeschäftigung zu finden“, zeigt sich Schall optimistisch.

Redakteur/in:

Georg Zingsheim aus Kerpen

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