Im Glashaus
Künstler gestalteten geheimnisvoll mit Licht

Die LED-Lichter ließen jede Faser von Mechthild Oblas Skulptur im „Glashaus“ in unterschiedlichen Farben erstrahlen. | Foto: Führer
  • Die LED-Lichter ließen jede Faser von Mechthild Oblas Skulptur im „Glashaus“ in unterschiedlichen Farben erstrahlen.
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Bedburg - (mf) Mal ist er rot, dann grün oder blau: Die unterschiedliche
Beleuchtung ließ jede der künstlichen Fasern des schwebenden Pilzes
strahlen. Manche erinnere die Textilskulptur an die fluoreszierenden
Unterwasserwesen aus dem Film „The Abyss”, sagt „Elf im
Glashaus”-Künstlerin Mechthild Oblas. Darstellen sollte sie aber
ursprünglich nichts. Oblas wollte sich für die Ausstellung
„Lichtgestalten“ lediglich an einer rund 6000 Jahre alten Technik
aus dem peruanischen Nazca versuchen.

Das „Oblas“, wie die Künstlerkollegen von „Elf im Glashaus“
die Skulptur nennen, bestand aus verknoteter Stretchfolie. „Das war
für mich das Interessante: Eine alte Technik mit modernem Material
verbinden“, erläutert die Künstlerin. Seit Januar häkelte sie an
ihrem Werk – dabei war zunächst gar nicht klar, ob es im Oktober
überhaupt noch Ausstellungen im Glashaus geben wird. Denn eigentlich
hätten die „Elf im Glashaus“ schon im Juni das namensgebende
Gebäude an der Lindenstraße verlassen sollen. Für eine letzte
Ausstellung mit dem Titel „Lichtgestalten“ kehrten sie aber
zurück.

„Drei Monate ist nichts passiert. Also haben wir uns für ein
kleines Zwischenspiel entschieden“, erläutert Hilde Dietz. Aus
Sicht der Künstler verlief die Ausstellung, die wegen ihrer bunten
Lichter schon vom Schlossparkplatz aus zu erkennen war, sehr
erfolgreich. Angezogen vom Lichtspiel im Nachthimmel kamen dutzende
Besucher. „Normalerweise sehen wir immer nur die gleichen Gesichter.
Heute kamen aber auch welche, die wir noch nie gesehen haben“, sagt
Dietz.

Oblas Werk war nur ein Beispiel für die unterschiedlichen Kunstwerke,
die die Bedburger präsentierten und auf ungewöhnliche Art bei
„Lichtgestalten“ in Szene setzten. Mit LED-Lampen wurde jedes der
Werke angestrahlt. Je nach Licht veränderten sich Acrylbilder, Fotos
und Skulpturen. Einige der Künstler arbeiteten gezielt an den
Effekten, so wie Hilde Dietz. Sie habe für ihre Bilder mehrere
Farbmischungen ausprobiert, um gute Effekte zu erzielen, sagt Dietz.
Jörg Meuter, ein anderes Mitglied des Künsterkollektivs, beobachtete
das Wirken des Lichts auf sein Werk zum ersten Mal auf der Ausstellung
selbst. Die gemalte Welle wirkte bei roten Licht wie ein Feuersturm,
bei blauem Licht war nur noch die weiße Gischt zu erkennen.

Nach ihrer wahrscheinlich letzten Ausstellung an der Lindenstraße
konzentrieren sich die Elf im Glashaus nun darauf, in neuen
Räumlichkeiten von vorne zu beginnen. Wo diese aber sein werden, das
wissen sie noch nicht.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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