Weltbaustellen
Kunst weist auf Nachhaltigkeit hin
Die Hauswand der Lindenstraße 48 wird zur Weltbaustelle. „Eine
Urban-Art-Kampagne in einer Kleinstadt – das finde ich spannend”,
sagt Bürgermeister Sascha Solbach über das Kunstprojekt
„Weltbaustellen Urban Art”. Mit dem Kunstwerk wollen die Künstler
Ákos Sziráki und Bo Suk Lee auf die 17 Nachhaltigkeitsziele der
Vereinten Nationen aufmerksam machen.
Bedburg. Piktogramme von Menschen, Tieren und erneuerbaren
Energien zeigen die Entwürfe an der Wand im Glashaus. Daneben ist ein
menschlicher Körper zu sehen, dessen Gliedmaßen wie die Rotoren
eines Windrades wirken. Eine Kombination aus beidem wollen die zwei
Künstler bis zum 28. September an die Wand bringen. „Die Stadt wird
sich vor unseren Augen verändern“, freute sich Bürgermeister
Solbach. Während des Prozesses sei außerdem stets erwünscht, dass
die Bürger mit den Künstlern über das Werk diskutieren. Auch der
Generalkonsul der Botschaft der Republik Korea, Chang Rok Keum,
besuchte die Auftaktveranstaltung und betonte, wie wichtig die Arbeit
von Sziráki und der Südkoreanerin Lee sei.
Für die Republik Korea haben die UN-Ziele eine besondere Bedeutung -
Südkorea schaffte es bisher als einziges Land vom Empfänger zum
Geber von Entwicklungshilfe zu werden.
Für die Weltbaustellen verantwortlich ist das
„Eine-Welt-Netz-NRW“, der Dachverband entwicklungspolitischer
Vereine in Nordrhein-Westfalen. Beim Projekt Weltbaustellen entstehen
17 Wandbilder an Hauswänden, die nachhaltige Entwicklungsziele zeigen
sollen. Hierbei arbeiten immer jeweils ein Künstler aus dem globalen
Süden und Norden zusammen – in Bedburg sind dies die Südkoreanerin
Lee und der Kirchhertener Sziráki. Auch die Künstlergruppe „Elf
im Glashaus”, zu denen Sziraki gehört, beteiligt sich mit einer
kleinen Ausstellung zum Thema Nachhaltigkeitsziele am Projekt.
Während der Arbeiten an der Weltbaustelle sind die Werke im Glashaus
zu sehen. Zu den Zielen der UN zählt unter anderem der Umweltschutz,
die Bekämpfung von Armut und Hunger sowie fairer Welthandel. Zudem
haben die Künstler noch eine andere Aktion geplant. Die Bedburger
werden dazu aufgerufen, Selfies vor dem Werk zu machen. Diese sollen
dann zu einer Collage zusammengefügt werden.
Mit gleich zwei Festen wird die Weltbaustelle gefeiert: Dem Bergfest
am 17. September und dem Bedburger Fest der Nachhaltigkeit am 28.
September. Das Gemälde soll für mindestens fünf Jahre die Hauswand
schmücken. Geht es nach den Anwohnern soll auch die Hauswand
gegenüber mit einem Kunstwerk verziert werden. Die Stadt Bedburg und
die Künstler stehen dem Vorschlag aufgeschlossen gegenüber. Ein
genaues Konzept gibt es bisher aber nicht.
- Marco Führer
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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