Standort beschlosssen
Neben dem Sportplatz wird ein neuer Kindergarten gebaut
Bedburg-Kirdorf - Der Rat der Stadt Bedburg hat beschlossen, die Bolzfläche neben dem
Sportplatz in Kirdorf als Standort für einen Kindergartenneubau zu
nutzen. Die CDU-Fraktion stimmte gegen diesen Standort.
Dem Beschluss war eine mehr als einstündige Diskussion im Rat
vorausgegangen. Die Sitzung wurde dabei auch unterbrochen, um Bürger
zu Wort kommen zu lassen. Zunächst hatte die Kirdorfer
Ortsbürgermeisterin Hannelore Dreikhausen für die CDU-Fraktion
beantragt, den Neubau für eine dreigruppige Kindertagesstätte auf
der Schulwiese hinter der Anton-Heinen-Schule zu errichten und die
Erreichbarkeit über die Theodor-Heuss-Straße zu gewährleisten.
Unter der Einbeziehung von Fördergeldern aus dem Sonderprogamm
„Gute Schule 2020“ schugen die Christdemokraten vor einen Neubau
für die OGS in Kirdorf auf der Schulwiese hinter der Grundschule zu
errichten. Die Anbindung an bestehende Strukturen der Grundschule,
statt eines Standortes am Feldrand, führte Dreikhausen als wichtige
Gründe für die Entscheidung der CDU-Fraktion an.
Zahlreiche Befürworter für den Standort an der
Anton-Heinen-Grundschule hatte es bereits auf einer Bürgerinformation
zum Thema gegeben. Die Ortsbürgermeisterinnen Nadine Heuser aus
Blerichen, ihre Kirdorfer Kollegin Angelika Dreikhausen, Schulleiterin
Susanne Leibbrandt und zahlreiche Bürger hatten sich für den
Standort an der Schule stark gemacht.
Die Schulleiterin meldete sich auch in der Ratssitzung noch einmal zu
Wort. Sie werde jede Entscheidung akzeptieren, ein Schulzentrum mit
Kindergarten sei aber wunderbar, betonte sie.
Kritik kam von Daniel Düren, Anlieger eines Grundstücke
Theodor-Heuss-Straße/Im Embegrund.
Er habe den Eindruck gehabt, dass die Entscheidung für die Bolzwiese
am Fußballplatz bei der Bürgerinformation schon festgestanden habe.
Er wolle nicht den Eindruck erwecken gegen Kinder zu sein, da er
selber welche habe, er sei lediglich um seine Wohnsituation besorgt,
so Düren. Gegen einen Bauantrag werde er Einspruch erheben, kündigte
er an. „Der Vorwurf ist relativ stark, dass wir absichtlich
Informationen nicht weitergegeben haben“, reagierte Bürgermeister
Solbach. Den perfekten Standort, wo niemand gestört werde, gebe es in
der Stadt nicht.
Bis auf die CDU herrschte bei allen Parteien Konsens über den
Standort neben dem Fußballplatz in Kirdorf. Ein wichtiges Argument
war dabei, das ein Kindergartenneubau an der Schule Mehrkosten in
Höhe von 100.000 Euro verursacht hätte. Zuwegung und der bereits
vorhandene Parkplatz waren weitere Gründe.
Jochen vom Berg, Fraktionsvorsitzender der Grünen, war es ein
besonderes Anliegen darauf zu verweisen, dass er selbst seit 20 Jahren
in unmittelbarer Nachbarschaft zu einem Kindergarten lebt und er
sagte, dass er sich kaum bessere Nachbarn vorstellen könne.
Auch im Hinblick auf das Urteil des Bundesgerichtshofes und die daraus
resultierenden Folgen für Kommunen, denen Kitaplätze fehlen, war
Bürgermeister Sascha Solbach froh, dass der Standort jetzt
beschlossen wurde.
„Wir vertun die Chance, den Kindergarten an der Schule zu
integrieren. Hier hätte man zukunftsorientiert etwas machen
können“, bedauerte Blerichens Ortsbürgermeisterin Nadine Heuser.
- Martina Thiele-Effertz
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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