Untereinander austauschen
Neues Integrationsbüro in der Offenbachstraße
Bedburg - Sich untereinander austauschen, gemeinsam Tee trinken oder Deutsch
lernen – das können Flüchtlinge jetzt im O-19. In der
Offenbachstraße hat das Stadtteil- und Integrationsbüro eröffnet.
Nachbarn und Flüchtlinge hatten Anja Hundhausen, Andrea Wirtz und
Gregor Doroszenko zur Eröffnung eingeladen. Vier neue Räume
präsentierte das Team den Besuchern – und in denen können die
Migranten nun deutlich mehr machen als sich nur zu informieren. Wo
vorher nur Flüchtlingsberatung stattfand, gibt es jetzt Sprachkurse
und es kann auch international gekocht werden. Für Kinder gibt es
sogar eine Spielecke.
Insbesondere in der räumlichen Nähe sieht das Team des
Integrationsbüros einen Vorteil. „Unsere Klienten sind in der Regel
nicht mobil. Der Bus fährt selten, also kommen die meisten zu Fuß
oder mit dem Fahrrad. Jetzt haben sie einen Ansprechpartner um die
Ecke“, erklärt Quartiersmanager Gregor Doroszenko. Acht bis zehn
Flüchtlinge betreuen die Ehrenamtler in der Regel. Jetzt könnten es
mehr werden, denn das Integrationsbüro liegt in unmittelbarer Nähe
zu einer Unterkunft, in der etwa 40 Migranten leben.
Die brauchen Hilfe in vielen Bereichen, Job- und Wohnungssuche oder
andere Behördengänge können sie wegen sprachlicher Differenzen oft
nicht alleine erledigen. Außerdem vermittelt das Integrationsbüro
bei Konflikten zwischen Nachbarn und Flüchtlingen. So kann es
beispielsweise im Sommer schon mal vorkommen, dass Kinder zu laut
spielen. „Wir schlichten dann zwischen den Parteien“, erklärt
Doroszenko. Helfen sollen auch Sprachkurse an zwei Tagen in der Woche
und ein Integrationscafé jeden Montag- und Mittwochvormittag, bei dem
sich die Flüchtlinge in gemütlicher Runde mit den Ehrenamtlern
austauschen können. Außerhalb des Cafés bleibt dafür nämlich
nicht viel Zeit. Derzeit kümmern sich nur fünf Ehrenamtler um die
meist zehn Klienten des Integrationsbüros. Zwischen den
Behördengängen bleibt so kaum Zeit für lockere Gespräche. Das
Integrationsbüro begrüßen die Ehrenamtler aber, weil es ihnen die
Arbeit erleichtert. Auch Ehrenamtlerin Desiree Schmitz freut sich
über die Einrichtung. Positiv sehe sie nicht nur, dass nun
unmittelbar vor Ort geholfen werden könne. „Die Flüchtlinge haben
hier auch einen Rückzugsort und können mit uns ihre Briefe oder
andere Anliegen in Ruhe besprechen. Auch alleine, wenn sie das
möchten“, sagt Schmitz.
Das Angebot des Stadtteil- und Integrationsbüros soll in den
nächsten Monaten noch erweitern werden. „Wir befinden uns noch im
Aufbauprozess“, sagt Doroszenko. Bisher gibt es schon einige Ideen,
festlegen wollen sich die Ehrenamtler aber noch nicht.
- Marco Führer
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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