Rat entscheidet sich für Umbau
Neues Leben im alten Gebäude
Bedburg - Die „terrana Bauprojekt GmbH“ wird den ehemaligen TOOM-Markt
umbauen und eine Neugestaltung des Bestandgebäudes in der Bedburger
Innenstadt durchführen. Nach intensiver Diskussion hat der Rat der
Stadt Bedburg am Dienstag mit großer Mehrheit den Beschluss gefasst,
das Angebot des Bonner Unternehmens anzunehmen. Das seit 17 Jahren
stagnierende Verfahren um die Nachnutzung des ehemaligen TOOM-Marktes
ist beendet. „Ich bin sehr froh und erleichtert, dass der Rat jetzt
diesen wichtigen und wegweisenden Beschluss getroffen hat. Das ist die
Entscheidung auf die wir alle, vor allem aber unsere Bedburger
Geschäftsleute schon so lange gewartet haben“, so Bürgermeister
Sascha Solbach. Der Beschluss sei ein weiterer und wesentlicher
Schritt um die Stadt attraktiver und zukunftsfähiger zu machen. Jetzt
wird zwischen der Stadt Bedburg und der terrana Bauprojekt GmbH ein
Vertrag zur Umsetzung des Projektes abgeschlossen.
„Das ist der größte Wurf seit 17 Jahren. Wir sind total
begeistert.“ Reinhold Deutzmann, Vorsitzender des Werbekreis
Bedburg, schwingt von Superlativ zu Superlativ. Mit dem Beschluss des
Rates dem Konzept der „terrana Bauprojekt GmbH“ zu folgen und
deren Angebot für einen Umbau und eine Neugestaltung des
Bestandsgebäudes in der Bedburger Innenstadt anzunehmen, sei ein
Knoten aufgegangen. „Heute morgen war schon jemand aus Grevenbroich
bei mir, der dort ein Geschäft eröffnen möchte“, berichtet
Deutzmann freudig. Dass dann auch noch weitere 120 Parkplätze in der
Stadt entstünden, dass sei wie ein Sechser im Lotto.
Der Entwurf plant mit dem vorhandenen Gebäude, das vollständig
umgebaut und saniert werden soll. Dazu gehören eine
Fassadenreinigung, Dacherneuerung und neue Fenster. Das bisherige
Glashaus, das von der Künstlergruppe „Elf im Glashaus“ genutzt
wird, soll entfernt und durch eine Schaufensterfront ersetzt werden.
Auch hier ist eine Verkaufsfläche von 1.800 Quadratmetern für
Lebensmittel vorgesehen plus zusätzliche Flächen für Handel und
Gastronomie. Als Lebensmittelversorger steht EDEKA bereits fest.
Darüber hinaus sind Artzpraxen und seniorengerechte Wohnungen im
Obergeschoss geplant. Die Anlieferung erfolgt über den rückwärtigen
Bereich. Um das möglich zu machen soll die Straßenführung so
verlegt werden, dass sie hinter der Geschäftszeile entlang führt.
Bevor der Beschluss im nicht-öffentlichen Teil der Ratssitzung fiel,
stellte Fachdienstleiter Torsten Stamm die beiden Entwürfe aus dem
Bieterverfahren für den ehemaligen „TOOM“-Markt noch einmal vor.
Während ein Entwurf einen Abriss und vollständigen Neubau vorsieht,
bevorzugt der andere die Entkernung und Sanierung des
Bestandsgebäudes.
FDP-Ratsvertreter Wilhelm Hoffmann hätte sich eine Präsentation der
Angebote durch die Bewerber persönlich gewünscht, um mehr über den
Ablauf der Bauphase zu erfahren und auch darüber, ob der Bieter, der
das Gebäude erhalten wolle, schon einmal im Bestand saniert habe?
Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen unterstrich ihre Position,
dass die Stadt das Filetstück selbst vermarkten müsse. Dem
Bieterverfahren habe man aber zugestimmt, um sich den Blick von außen
nicht zu verstellen. „Zwei lächerliche Angebote sind
übriggeblieben“, zeigte sich Ratsvertreterin Janina Pier-Sekul
enttäuscht. Fraktionsvorsitzender Jochen vom Berg kritisierte, dass
die Stadt den Keller des sanierten Gebäudes für kulturelle Zwecke
nutzen wolle. „Das Sahnestück zu verkaufen und sich dann wieder
einpachten, das geht gar nicht.“ Die Möglichkeit, den Keller
anzumieten, sei eine Option und mehr nicht, betonte Bürgermeister
Sascha Solbach.
Ein Stück weit enttäuscht zeigte sich auch die CDU. „Es ist nicht
schön zu sehen, dass es so wenig Angebote gibt. Wir sehen im zweiten
Entwurf aber die meisten Entwicklungsmöglichkeiten“, signalisierte
Fraktionsvorsitzender Andreas Becker, der gleichzeitig forderte die
Innenstadt für die Jugend attraktiver zu machen.
SPD-Fraktionsvorsitzender Bernd Coumanns appellierte an den Rat, dass
nach 17 Jahren der Tag der Entscheidung gekommen sei und sprach sich
für die Planung mit der Bestandsimmobilie aus. „Der große Wurf
wird nie kommen, man sollte nicht länger warten und die Entscheidung
treffen.“
Auch die FWG fühlte sich in der Lage eine Entscheidung zu treffen.
„Die Nahversorgung im Erdgeschoss deckt sich zu 100 Prozent mit
unserem Konzept“, so Fraktionsvorsitzender Markus Giesen, der
gleichzeitig davor warnte, unzählige Falltüren zu konstruieren, um
eine Entscheidung zu vertagen.
- Martina Thiele-Effertz
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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