Bedburg und Pardes Hannah Karkur
Partnerschaft mit Stadt in Israel geschlossen
Bedburg - (red) Nachfahren der jüdischen Familie Franken, der bis 1938 das
Gebäude des alten Bedburger Rathauses auf der
Friedrich-Wilhelm-Straße gehörte, gaben den Anstoß zu der
Städtepartnerschaft zwischen Bedburg und Pardes Hannah Karkur.
Mit ihrer Unterschrift auf der offiziellen Urkunde besiegelten
Bürgermeisterin Hagar Perry Yagur und Bürgermeister Sascha Solbach
im Rahmen einer virtuellen Feierstunde die erste internationale
Städtepartnerschaft Bedburgs mit dem israelischen Pardes Hannah
Karkur.
Die neue Verbindung ermöglicht künftig einen kulturellen, sozialen
und auch fachlichen Austausch im Bereich der Schulen, Vereine,
Verwaltung und lokalen Wirtschaft mit den Menschen der 43.000
Einwohner großen Stadt im Bezirk Haifa im Nordwesten Israels. Die
bereits existierende innerdeutsche Partnerschaft mit der Stadt
Vetschau wird somit um eine internationale Vernetzung ergänzt.
Zukünftig könnte sich daraus sogar eine Ringpartnerschaft
entwickeln, stellt man sich im Rathaus vor. „Zusammen mit den
Bürgern möchte die Stadt Bedburg mit der neuen Städtepartnerschaft
zu einer offenen, toleranten und zukunftsorientierten Gesellschaft
beitragen und ihre demokratischen Werte betonen“, teilt die Stadt
mit.
„Gemeinsam wollen wir mit Pardes Hannah Karkur in dieser schwierigen
Zeit ein Signal für die Zukunft setzen. Mit der Städtepartnerschaft
möchten wir die Solidarität zwischen den Menschen stärken,
persönliche Beziehungen sollen entstehen und damit das Verständnis
für einander wachsen“, sagte Bürgermeister Sascha Solbach.
Die neue Städtepartnerschaft entstand aus einem persönlichen Kontakt
in die israelische Region. Auf einer Reise zu seinen Wurzeln besuchte
der Israeli Yossi Meiri gemeinsam mit seiner Frau Efrat, Tochter Noam
und den Söhnen Lior und Omer im Frühjahr 2019 Bedburg. Vertreter der
Stadtverwaltung und des Bedburger Geschichtsvereins führten die
Gäste unter anderem durch das alte Bedburger Rathaus in der
Friedrich-Wilhelm-Straße 43. Hier lebten einst Meiris Urgroßeltern
Hermann Franken und Frieda Stein, die dort einen Landhandel betrieben.
Seine Großmutter Bertha Franken hatte hier ihre Kindheit verbracht.
1939 floh sie mit ihrer Familie nach Israel, nachdem die
Nationalsozialisten in der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November
1938 ihr Haus und Vermögen beschlagnahmt hatten.
Aus dem Besuch der Familie Meiri entstand der beidseitige Wunsch, die
Beziehungen miteinander zu vertiefen. Yossi Meiri, der selbst aus
Pardes Hannah Karkur kommt, traf sich kurzerhand mit Vertretern des
dortigen Stadtrates und Bürgermeisterin Hagar Perry Yagur, die von
der Idee begeistert waren – die ersten Schritte in Richtung
Städtepartnerschaft waren gemacht.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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