Gast aus den Anden
Peruanischer Bischof dankte Bedburgern

Prälat Pedro Alberto Bustamante López bedankte sich bei Jürgen Schmeier (Leiter Stabstelle Soziale Stadt) sowie Ann und Alfred Walter vom „Eine-Welt-Kiosk“. | Foto: Führer
  • Prälat Pedro Alberto Bustamante López bedankte sich bei Jürgen Schmeier (Leiter Stabstelle Soziale Stadt) sowie Ann und Alfred Walter vom „Eine-Welt-Kiosk“.
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Bedburg - (mf) Seit elf Jahren unterstützt der Bedburger „Eine-Welt-Kiosk”
mit dem Erlös aus dem Verkauf von fair gehandelten Produkten
verschiedene soziale Projekte in Peru. Bischof Pedro Alberto
Bustamante López hat nun Bedburg besucht, um sich persönlich bei
Alfred und Ann Walter vom „Eine-Welt-Kiosk” zu bedanken.

Für so viel Hilfe und Unterstützung sei er sehr dankbar, sagte
López auf Spanisch. Der Geistliche ist Prälat der
Territorialprälatur Sicuani in Peru. Diese umfasst die vier Provinzen
Canchis, Canas, Chumbivilcas und Espinar in der Region Cuzco.

In der Prälatur leben rund 313.000 Einwohner verteilt auf eine
Fläche von 16.785 Quadratkilometern – mehr als zehn Stunden Fahrt
liegen zwischen manchen Orten. Weil es sich um eine der ärmsten
Prälaturen Perus handele, seien die Menschen dort auf Hilfe
angewiesen, erläuterte López. Die Orte liegen in den Anden und somit
3.500 bis 4.000 Meter über dem Meeresspiegel, deshalb ist
Landwirtschaft dort kaum möglich. Die Menschen leben als Viehhirten,
züchten Alpakas, Lamas oder Schafe.

Der Bedburger „Eine-Welt-Kiosk” unterstützt neben einer
technischen Berufsschule und einem Altenheim vor allem eine Schule in
der Provinz Canchis im Südosten der Region.

80 behinderte Kinder beherbergt die dortige Schule derzeit. In Peru
sind behinderte Kinder besonders stigmatisiert. Die Menschen
empfänden die Kinder als Strafe, erläuterte López. Sie hätten
Angst, die Kinder zu zeigen, und schlössen sie deshalb weg wie Tiere.
Erst durch die Schule sei es gelungen, die Familien für die
Behinderungen zu sensibilisieren und die Kinder in die Gesellschaft zu
integrieren. Das Geld der Bedburger floss unter anderem in
Reanimationsgeräte und Rollstühle, versorgt aber auch die Kinder mit
Lebensmitteln.

Laut López ist es möglich, Kinder und Lehrer von 100 amerikanischen
Dollar am Tag zu ernähren. Das entspricht rund 86 Euro.

Um zu illustrieren, wie das Geld hilft, nannte López ein Beispiel:
Einem Mädchen, das nach einem schweren Busunfall beide Beine verlor,
finanzierte der Erlös des „Eine-Welt-Kiosk“ zwei Beinprothesen.
Mit diesen kann das Mädchen weiter studieren, ohne die Prothesen
wäre ihr das nicht möglich.

In der Provinz Chumbivilcas soll demnächst eine weitere Schule für
behinderte Kinder gefördert werden. Einfach werde das nicht, so der
Geistliche. Auch dort müssten zunächst die Leute für die
Behinderungen sensibilisiert werden.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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