"Rote Beete Kartoffeln"
Polonaise durch das Beet
Bedburg - (me) Immer weniger Kinder wissen, wo ihre Lebensmittel herkommen oder
haben Gemüse selber angebaut. Der Kindergarten St. Lambertus hat für
seine Kinder einen Acker hinter der Einrichtung angelegt. Die Kinder
sollen durch den Anbau, die Ernte und das Verarbeiten von Gemüse
Lebensmittel kennen und schätzen lernen.
Starthilfe gab es dabei jetzt von der „GemüseAckerdemie“. Das
2014 gegründete gemeinnützige Sozialunternehmen „Ackerdemia“
will das Bewusstsein für die Bedeutung von Natur und die
Wertschätzung von Lebensmitteln in der Gesellschaft stärken und
arbeitet mit Schulen und Kindergärten zusammen.
Stephanie Kaltenberg, Vorsitzende des Fördervereins des Kindergartens
St. Lambertus hat das Unternehmen bei der „Höfetour“, einer
Fahrradtour zu Bauerhöfen, kennen gelernt und den Kontakt
hergestellt.
„Wir wollen mit den Kindern etwas anpflanzen“, erläutert
Kita-Leiterin Monika Becker. Der frühere Pfarrer Christian Hermanns
hatte dem Kindergarten das Stück Garten, auf dem er Hühner gehalten
hatte, überlassen. „Der Boden ist also bestens vorbereitet“,
freut sich Monika Becker. Seit drei Jahren wird dort auch schon unter
der Regie von Erzieherin Linda Erben geackert. Tomaten und Kürbisse
konnten bereits geerntet werden. Die Kürbissuppe durfte zum
Erntedankfest gekostet werden. Die Kinder seien vom Projekt hellauf
begeistert, schildert Becker.
Gemeinsam mit der „Gemüse-Ackerdemie“ stand jetzt ein erster
großer Pflanztermin an. „Wunderbar, wir können direkt loslegen“,
lobte Annette Bartmer vom Regionalmanagment NRW den bereits
vorbereiteten Ackerboden.
Bevor Tomaten, Zucchini, Radieschen, Kürbis, Rote Beete und Fenchel
in die Erde kamen, stellte Annette Bartmer den Kindern die jungen
Pflänzchen und das, was am Ende daraus wird, vor. Die Fenchelknolle
kannte keines der Kinder. Ganz anders bei den Radieschen. Mit
Erstaunen nahmen die Kinder zur Kenntnis, dass es auch eine
blau-violette Kartoffelsorte gibt. „Rote Beete Kartoffeln!“,
kommentierte einer der kleinen Gärtner. Die werden in der Kita St.
Lambertus dann nach der Ernte auch probiert. Ein paar Reihen
Kartoffeln wurden auch gepflanzt.
Bevor es ans Pflanzen ging, zogen die Kinder in einer Polonaise durch
die Gemüsebeete. „Nicht auf die Beete drauftreten“, mahnte
Annette Bartmer.
Die „GemüseAckerdemie“ hat mit Anbauplanung, Jungpflanzen und
einem begleitenden Bildungsprogramm die Starthilfe gegeben. Danach
soll das Projekt der Kita St. Lambertus immer selbstständiger werden.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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